Es ist okay, sich als Mutter einzugestehen, dass eine Auszeit aus dem Alltag gut wäre – dafür gibt es die Mutter-Kind-Kur! Finden sie einen Weg zurück zu ihrer Gesundheit und verbessern zugleich die Beziehung zu ihrem Kind.
Wir erklären Schritt für Schritt…
…was und für wen eine Mutter-Kind-Kur ist
…wie und wo der Kurantrag gestellt wird
…alles zum Thema Finanzierung
…was eine Kur am Meer bietet.
Am Ende steht die Entscheidung dann bei ihnen, ob sie die Antragsstellung für eine Mutter-Kind-Kur in die Hand nehmen.
Inhalt
Allgemeine Infos und Signale für die Wahl einer Mutter-Kind-Kur
Wenn sie das Gefühl haben, als Elternteil überfordert zu sein, ihre Gesundheit darunter leidet und sie Hilfe benötigen, zögern sie nicht einen Kurantrag zu stellen!
Vielen Eltern fällt es schwer, den Spagat zwischen Familie, Beruf und dem eigenen Wohlbefinden zu schaffen – und das ist auch kein Problem!
Die undiskutierbare Mehrfachbelastung von Müttern wird anerkannt und behandelt, weitaus mehr als vor einigen Jahren. Trotzdem zögern viele Mütter ihre Entscheidung hinaus, bis dann der Körper bleibende Schäden davonträgt.
Nicht nur die Mütter, sondern auch die Kinder vernehmen derartige Veränderungen und leiden darunter.
Soweit muss es aber nicht kommen. Woran erkennen sie frühzeitig, dass sie Hilfe benötigen?
Die häufigsten Warnsignale, die sie kennen sollten, sind:
- Depressionen oder depressiv gestimmte Phasen
- Angstzustände
- Schlafstörungen
- (dauerhafte) Erschöpfung, Antriebslosigkeit bis hin zum Burn-Out
- Migräne, Rückenschmerzen
- Haut- und Atemwegserkrankungen
Dies sind nur einige der Hinweise dafür, dass eine Kur für sie infrage kommt. Wie sie sehen, sind die Symptome vielschichtig und in jedem Fall ernst zu nehmen!
Auch wenn sie andere Symptome empfinden, heißt es: nicht ignorieren, sondern beobachten und handeln. Sie tun nicht nur sich, sondern auch ihrer Familie und besonders ihrem Kind einen großen Gefallen.
Die Mutter-Kind-Kur kann aber auch dann angebracht sein, wenn ihr Kind eine chronische oder psychische Krankheit hat, die sie mit ihm zusammen besser verstehen lernen und behandeln wollen.
Das bietet die Kur als Erholungsstätte für Mutter und Kind
Zweifeln sie noch, ob eine Mutter-Kind-Kur wirklich die richtige Entscheidung ist? Eine Kur bringt viele Vorteile. Was genau lernen sie in der Kurzeit?
Auf einer Mutter-Kind-Kur können sie…
…der Gesundheit mehr Aufmerksamkeit schenken
…den Alltag für kurze Zeit vergessen
…sich auf ihre und die Bedürfnisse ihres Kindes fokussieren
…durch die Therapie und den Aufenthalt neue Ansätze kennenlernen
…individuelle Hilfe erfahren
…mit anderen Müttern in den Austausch treten und Kontakte knüpfen.
In drei Wochen stationärer Vorsorge- oder Rehamaßnahme bekommen sie neben medizinischer und therapeutischer Hilfe vor allem eines: eine Auszeit.
Mit einem ärztlichen Attest von der Klinik kann die Mutter-Kind-Kur auch nach den drei Wochen verlängert werden.
Durch die Therapie und die gemeinsame Zeit zusammen mit ihrem Kind, lernen sie sich gegenseitig nochmal neu kennen. Ihr Verhältnis wird gestärkt und erreicht eine neue Ebene.
Es gibt keinen Druck wie im Alltag: Die Kuren sind oft auf ihre persönlichen Bedürfnisse, und auch die ihres Kindes, angepasst.
Auf der Mutter-Kind-Kur können sie eine neue Balance für den Alltag und Familie finden, sowie gute Strategien zur Stressbewältigung erlernen.
Beratungsgespräch gesucht? So finden Sie heraus, ob eine Kur hilfreich wäre
Sie sind sich noch nicht sicher, ob eine Mutter-Kind-Kur die richtige Wahl ist? Bevor sie sich mit Experten auf dem Gebiet austauschen gibt es auch die Möglichkeit, beim Müttergenesungswerk einen Kurtest zu machen!
Hier werden keine Daten gesammelt und sie bleiben anonym – wenn sie also lediglich testen wollen, ob eine Kur eine gute Idee ist, nehmen sie sich die Zeit für den Test.
Sollten sie den Bogen an das Müttergenesungswerk absenden, erfahren sie sogar von der Organisation, ob eine Kur für sie angebracht ist. Das kann ihnen bei der Entscheidung den nötigen Anreiz geben.
Doch wo finden sie persönlich Hilfe und Beratungsgespräche?
Den Hausarzt aufzusuchen, ist der erste und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Mutter-Kind-Kur.
Auch wenn es ihnen schwerfällt, sich zu öffnen, ist es sehr bedeutend ihrem Arzt zu vertrauen.
Vergessen sie nicht: sie sind nicht allein mit ihren Ängsten und Sorgen. Deswegen ist es auch legitim, offen darüber zu sprechen.
Wichtig für eine Antragstellung ist zudem das ärztliche Attest. Neben medizinischen Angaben kommen dort auch die persönlichen Lebensumstände hinein. So wird ersichtlich, was die Situation beeinflusst und erschwert.
Neben dem Hausarzt können sie auch zu einer Beratungsstelle um ihren Antrag für eine Mutter-Kind-Kur zu beantragen.
Dort beraten die Angestellten sie auch über mögliche Kliniken, die für sie geeignet sind, und Vorbereitungen für den Klinikaufenthalt.
Es wird auf ihre individuellen Bedürfnisse eingegangen und alles vorbereitet, damit der Antrag an die Krankenkasse weitergegeben werden kann.
Auch Online finden sie Hilfestellen oder Telefonstunden, die sie in Anspruch nehmen können.
Der Weg der Antragsstellung: Was gibt es zu beachten?
Nachdem sie den Antrag ausgefüllt und erstellt haben, folgt die eigentliche Antragstellung. Es empfiehlt sich, eine der Beratungsstellen aufzusuchen.
Warum? Zum einen ist die Beratung kostenlos und sie erfahren aus erster Hand, welche Fehler sie im Antrag vermeiden können.
Ebenfalls wichtig: Ihre Angaben und die Angaben des ärztlichen Attestes sollten übereinstimmen und nicht zu sehr voneinander abweichen.
Sind sie gesetzlich versichert, stellen sie den Antrag bei der Krankenkasse. Das gilt auch für ihr Begleitkind.
Privatversicherte geben dem Antrag ihrer Versicherung und gegebenenfalls der Beihilfestelle. Informieren sie sich bei der Versicherung, welche Kosten in welcher Höhe übernommen werden!
Zuzahlung – wie und wer finanziert die Kur?
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Gesamtkosten der Kur! Es gibt für sie lediglich die 10 Euro-Zuzahlung pro Kalendertag. Diese bezahlen sie am Anreisetag in der Klinik.
Falls sie sich auch zusätzlich über den Kinderzuschlag 2021 informieren wollen, können sie dies in unserem Artikel tun!
Doch auch dafür können sie unter gewissen Voraussetzungen eine Befreiung oder Reduzierung beantragen. Und wie?
Sollten Sie für Medikamente mehr als 2% ihres Bruttoeinkommens zuzahlen, kann mit einem weiteren Antrag bei der Krankenkasse auch die 10 Euro-Zuzahlung entfallen.
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sind allgemein ausgenommen von der Zuzahlung.
Für die Anfahrt der stationären Vorsorge beträgt die Zuzahlung pro Person und Fahrt mindestens 5 Euro und maximal 10 Euro.
Das betrifft in diesem Fall auch die Kinder und Jugendliche, die sonst von Zuzahlungen ausgenommen sind.
Anfahrten für stationäre Rehabilitationen ziehen keine Zuzahlung mit sich.
Der Antrag zur Mutter-Kind-Kur wurde abgelehnt? Das können sie tun!
Die Enttäuschung ist groß, wenn die Krankenkasse den Antrag ablehnt. Doch wussten sie schon, dass nach einem Einspruch über 50% dennoch bewilligt werden?
Behalten sie das also im Hinterkopf, wenn die Krankenkasse beim ersten Antrag eine Absage versendet.
Oder wenden sie sich an Organisationen wie das Müttergenesungswerk. Die dort gestellten Anträge werden auch sehr oft bewilligt.
Mutter-Kind-Kur Ostsee und Nordsee – Meer erleben!
Natur pur, nah am Meer und Sand unter den Füßen. Was beinah wie ein Urlaub klingt, ist auch als Mutter-Kind-Kur möglich und bietet eine erholsame Auszeit!
Nicht nur sind die Sonnenstrahlen und Promenaden wohltuend für Körper und Geist, die gute Lage wird auch für die Therapie der Mutter-Kind-Kur genutzt. Das Personal vertraut auf die heilende Wirkung des Wassers und oft auch Naturheilkunde.
Sollte das Klinikangebot für sie passen, werden sie also einen Mix aus Meer, Therapie und natürlicher Heilung erfahren.
FAQ: Mutter-Kind-Kur Voraussetzungen, die es zu wissen gilt
Wie genau wird die Bewilligung einer Mutter-Kind-Kur überprüft?
Die Krankenkassen schauen auf folgende Bereiche:
- Belastung der Mutter durch Alleinerziehung, berufliche Schwierigkeiten, kranke Kinder
- schwierige Lebensumstände wie Todesfälle, familiäre Pflegefälle, finanzielle Probleme oder auch Ehekonflikte
- beeinträchtigter Gesundheitszustand, wie oben beschrieben
Welche Abstände gibt es, um eine Mutter-Kind-Kur wahrzunehmen?
Alle 4 Jahre haben Erziehungsberechtigte den Anspruch, eine Kur zu beantragen. Auch vor den 4 Jahren kann eine Kur vorzeitig beantragt werden, sofern die Voraussetzungen dafür gegeben sind.
Gibt es eine Altersgrenze für die Kinder?
Kinder dürfen bis 12 Jahren, manchmal auch 14 mitkommen. Ausgenommen davon sind behinderte Kinder.
Zieht der Arbeitgeber Urlaub ab?
Arbeitgeber sind verpflichtet, die Mutter freizustellen, wenn ein Arzt eine Mutter-Kind-Kur anordnet. Es erfolgt demnach auch eine volle Gehaltszahlung.