Preisuntergrenze Beitragsbild

Kurzfristige vs. langfristige Preisuntergrenze – einfach erklärt

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne 3,80 von 5 Sterne
Loading...

Du fragst dich, für wie viel du dein Produkt jetzt mindestens verkaufen musst, um keine Verluste zu machen?

Dabei hilft dir die Preisuntergrenze. 

Und wie du die berechnest und wie du die kurzfristige und langfristige Preisuntergrenze nutzen kannst, um zum Beispiel die Konkurrenz zu schwächen, das zeigen wir dir jetzt! 

Was sagt die Preisuntergrenze aus?

Die Preisuntergrenze ist ein Instrument aus der Betriebswirtschaftslehre. Sie ist grundsätzlich der Verkaufspreis, den du erzielen musst, um als Unternehmen keine Verluste einzufahren.

Welche Preisuntergrenzen gibt es?

Dabei unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Arten, mit unterschiedlichen Zielen und Funktionen. Der kurzfristigen Preisuntergrenze und der langfristigen Preisuntergrenze.

Wo liegt der Unterschied zwischen der kurzfristigen und der langfristigen Preisuntergrenze?

Kurzfristige Preisuntergrenze

Bei der kurzfristigen Preisuntergrenze beachtet man in der Kostenrechnung lediglich die variablen Kosten.

Weil man also die fixen Kosten komplett außen vor lässt, bezeichnet man die kurzfristige Preisuntergrenze auch als absolute Preisuntergrenze.

Verkauft nämlich ein Unternehmen seine Produkte zum Preis der variablen Kosten, erwirtschaftet es auf Dauer Verluste. Deshalb ist diese Art lediglich für kurze Zeit machbar.

Man nutzt sie, um zum Beispiel um zu verhindern, Marktanteile an die Konkurrenz zu verlieren und damit die Konkurrenz gegebenenfalls auszuschalten.

Formel zum berechnen der kurzfristigen Preisuntergrenze – mit Beispiel

Die Formel zur Berechnung der kurzfristigen Preisuntergrenze ist also recht einfach. Du brauchst lediglich den Durchschnitt der variablen Stückkosten.

Sprich die Summe der variablen Kosten, geteilt durch die Stückzahl.

Variable Kosten / Stückzahl

Gehen wir von einem Beispiel aus…

Du produzierst 4000 Basketbälle. Dabei entstehen folgende Kosten:

Materialkosten: 8000 Euro

Herstellungskosten: 7000 Euro

Vertriebskosten: 10000 Euro

Gehaltskosten: 15000 Euro

Warmmiete: 5000 Euro

Bei der kurzfristigen Preisuntergrenze schaust du dir jetzt also nur die variablen Kosten an. In diesem Fall wären das die Materialkosten, Herstellungskosten und Vertriebskosten.

Mit Anwendung der Formel sieht das dann wie folgt aus:

(Mat.Kosten + Herst.Kosten + Vert.Kosten) / Stückzahl =

(8000 Euro + 7000 Euro + 10000 Euro) / 4000 = 6,25 Euro

Also ist deine kurzfristige Preisuntergrenze bei 6,25 Euro!

Langfristige Preisuntergrenze

Die langfristige Preisuntergrenze ist also der Preis für dein Produkt, mit dem du weder Gewinne, noch Verluste machst. Die Fixkosten werden hier genauso beachtet, wie die variablen Kosten.

Diese Preisuntergrenze berechnest du mit Hilfe der Deckungsbeitragsrechnung.

Formel zum berechnen der langfristigen Preisuntergrenze – mit Beispiel

Bei den nun einzubringenden fixen Kosten ist zu beachten, dass sie immer gleich bleiben. Bedeutet für dich, dass die Stückkosten niedriger werden, wenn die Stückzahl erhöht wird.

Andersherum werden sie höher, wenn die Stückzahl niedriger wird.

Zur Berechnung musst du nun also die Summe der variablen Kosten und der fixen Kosten, geteilt durch die Stückzahl, rechnen.

Gehen wir wieder von unserem oberigen Beispiel aus

Du produzierst wieder 4000 Basketbälle. Dabei entstehen folgende Kosten:

Materialkosten: 8000 Euro

Herstellungskosten: 7000 Euro

Vertriebskosten: 10000 Euro

Gehaltskosten: 15000 Euro

Warmmiete: 5000 Euro

Nun rechnest du alle deine Kosten zusammen (Aber Achtung! Die variablen Kosten ändern sich, wenn sich die Stückzahl ändert, aber die fixen Kosten ändern sich dann nicht.)

Mit Anwendung der Formel sieht das dann wie folgt aus:

(Mat.Kosten + Herst.Kosten + Vert.Kosten + Geh.Kosten + Miet.Kosten) / Stückzahl =

(8000 Euro + 7000 Euro + 10000 Euro + 15000 Euro + 5000)/4000

= 11,25 Euro

Du musst also mindestens 11,25 Euro für deine Basketbälle nehmen, um keinen Verlust zu machen.

Das waren also die kurzfristige und die langfristige Preisuntergrenze. Wir hoffen, dass wir dir damit weiterhelfen konnten und dein Fragen beantwortet haben. Zu guter letzt haben wir noch eine Übungsaufgabe und ein FaQ für dich.

Übungsaufgabe

Les dir die Übungsaufgabe gerne in Ruhe durch. Zur Überprüfung kannst du ganz einfach mit der Maus auf das Bild gehen, dann kommen die entsprechenden Lösungen.

Ergebnis

_______________________________________________________

 

Aufgabe 1 Ergebnis:

0,466 Euro -> Aufgerundet muss er 47 Cent für seine Mate Limonade nehmen.

Aufgabe 2 Ergebnis:

0,766 Euro -> Damit er selbst sich ein Gehalt von 2000 Euro auszahlen lassen kann, muss er mindestens 77 Cent für seine Mate nehmen

FAQ Preisuntergrenze

Welche Kosten werden in der kurzfristigen Preisuntergrenze nicht beachtet?

die fixen Kosten

Wofür ist die kurzfristige Preisuntergrenze gut?

Zum Einstieg und Gewinnung von Marktanteilen bzw. zur Verteidigung dieser.

Was berechne ich mit der Langfristen Preisuntergrenze?

Den Deckungsbeitrag

Was ist die Formel der langfristigen Preisuntergrenze?

Die Summe der fixen und variablen Kosten geteilt durch die Stückzahl.

Das war es auch schon. So einfach kann es sein. Wir haben viel Mühe in diesen Artikel gesteckt und freuen uns riesig, wenn du uns eine Sternebewertung hinterlässt. Schau aber doch gerne auch bei unseren anderen Artikeln vorbei – wie zum Beispiel zum Wirtschaftskreislauf.

Vielen Dank!
1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne 3,80 von 5 Sterne
Loading...

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert