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Urbanisierung: Definition, Ursachen und Folgen

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Du kommst bei dem Thema “Urbanisierung” nicht mehr mit, weil dir die Grundlagen dazu fehlen?

Keine Sorge, denn hier wirst du mit den verschiedenen Phasen der Urbanisierung, Vor- und Nachteilen sowie Folgen versorgt.

Unter dem Begriff “Urbanisierung” (lateinisch “urbs” = Stadt) versteht man die Ausbreitung städtischer Lebensformen und Verhaltensweisen der Bevölkerung, sodass vermehrt Menschen (wegen der Arbeit, Bildung, Lebensumstände) aus dem Land in die Stadt ziehen.

Dabei kommt es zu sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen, wenn mit steigender Bevölkerungszahl mehr Arbeitsplätze geschaffen werden und es dadurch zu einem wirtschaftlichen Aufschwung kommt.

Bei einer Einwohnerzahl von mehr als 10.000 gilt eine Stadt als urban, auch Agglomeration (= räumliche Verdichtung von Siedlungen, Bevölkerung und Wirtschaft) genannt (z.B. Frankfurt).

Urbanisierung – Merkmale

  • Bevölkerungswachstum (Zunahme der städtischen Bevölkerung)
  • Ausbreitung städtischer Gebieter (vom Zentrum in die Peripherie)
  • Verlagerung der Wirtschaftsfaktoren (Landwirtschaft rückt in den Hintergrund, Dienstleistungssektor wächst weiter)

Ursachen der Urbanisierung

  • Industrialisierung – zieht Arbeitskräfte an (Achtung: Urbanisierung ≠ Industrialisierung)
  • Arbeitsmöglichkeiten – vielfältige Auswahl
  • Bildung und Gesundheit – besserer Zugang zu Einrichtungen
  • Infrastruktur – bessere Lebensqualität (ÖPNV, Freizeitaktivitäten)
  • kulturelle Angebote – Vielfalt an kulturellen Veranstaltungen
  • Migration – bessere Lebensbedingungen (Flucht vor Armut, Naturkatastrophen)

Urbanisierung – Formen

Es wird hierbei zwischen den folgenden vier Formen der Urbanisierung unterschieden:

  • demographische Verstädterung: Prozess, bei dem immer mehr Menschen in Städte ziehen und somit die Bevölkerungsdichte in urbanen Gebieten zunimmt
  • physische Verstädterung: Räumliche Ausdehnung von Städten und damit verbundene Umwandlung von ländlichen Gebieten in städtische Siedlungen
  • funktionale Urbanisierung: Prozess, bei dem sich die wirtschaftlichen und sozialen Funktionen einer Stadt erweitern, um den Bedürfnissen einer wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden
  • soziale Urbanisierung: Prozess, bei dem sich soziale Strukturen und Beziehungen in städtischen Gebieten entwickeln und verändern, indem Menschen unterschiedlicher Herkünfte und Lebensstile auf engem Raum zusammenleben

Verstädterung gleich Urbanisierung?

Aus dem vorherigen Abschnitt könnte man annehmen, dass Verstädterung und Urbanisierung die gleiche Bedeutung haben, was nicht ganz der Wahrheit entspricht. Diese unterscheiden sich nämlich folgendermaßen:

  • Verstädterung beschreibt die physische Umwandlung von ländlichen Gebieten in städtische Siedlungen (z.B. durch Infrastruktur, Dienstleistungen, soziale Strukturen)
  • Urbanisierung bezieht sich auf den Prozess der zunehmenden Konzentration der Bevölkerung in städtischen Gebieten

Daher könnte man sagen, dass Verstädterung ein Teil der Urbanisierung ist 

Viele Menschen ziehen vom Land in die Stadt

Überblick – Phasen der Urbanisierung

Damit eine Stadt erweitert und entsprechend umgebaut werden kann, muss es vier Phasen durchlaufen: Urbanisierung, Suburbanisierung, Desurbanisierung und Reurbanisierung.

  1. Urbanisierung: Zunahme der städtischen Bevölkerung durch Umzug vom Umland in die Stadt, auch Land-Stadt-Wanderung genannt (z.B. Industrialisierung)
  2. Suburbanisierung: Abwanderung der Bevölkerung aus der Stadt in das Umland und Einteilung dieser in Schichten: Unterschicht in der Stadt; Mittel- und Oberschicht im Umland
  3. Desurbanisierung: Rückgang der städtischen Wohnbevölkerung durch wirtschaftlichen Verfall sowie Verstärkung der ländlichen Regionen → Desindustrialisierung
  4. Reurbanisierung: Wieder- und Neubelebung von städtischen Gebieten durch Investitionen, Renovierungen und Zuzug von Menschen

Vor- und Nachteile der Urbanisierung

Die Urbanisierung bringt nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile mit sich. Welche das sind, erfährst du in der folgenden Tabelle:

Vorteile

Nachteile

Bevölkerungswachstum

Wohnraumknappheit und hohe Lebenshaltungskosten

besserer Zugang zu Ressourcen und Dienstleistungen

Überbevölkerung und Überlastung (Lebensqualität beeinträchtigt)

kulturelle Vielfalt und soziale Interaktion

Umweltverschmutzung

bessere Bildungseinrichtungen

soziale Ungleichheit (durch Schere zwischen Arm und Reich) 

Innovation und Technologie

Verlust von landwirtschaftlichen Flächen

bessere Infrastruktur

höhere Chancen auf Arbeitsplätze

Beispiel: Urbanisierung in Deutschland

Als praktisches Beispiel wird die Urbanisierung in Berlin, der Hauptstadt Deutschlands, angeführt. Dabei profitiert ein so großes Metropol davon, wenn Menschen stets das städtische Leben über dem ländlichen bevorzugen. Diese lassen sich anhand folgenden Komponenten messen:

  • Berlin hat mit 3,7 Millionen die höchste Einwohnerzahl in der EU
  • beliebtes Reiseziel durch dessen Sehenswürdigkeiten
  • mehr als 40.000 Menschen ziehen pro Jahr in die Stadt
  • weist eine gute Infrastruktur sowie einen großen Arbeitsmarkt auf
  • medizinische Einrichtungen ständig im Wandel und zentral gelegen
  • steigende Nachfragen und große Mengen an potentiellen Käufern

Anhand des Beispiels sieht man nicht nur die guten Seiten einer Urbanisierung, sondern auch die Herausforderungen, mit denen die Stadt zu kämpfen hat:

  • viel Verkehr in die und aus der Stadt heraus
  • Menschen produzieren Unmengen an Abwasser und Müll
  • verbaute Fläche erwärmt sich im Sommer stärker
  • Überbevölkerung und Versorgungsprobleme
  • Wohnraum wird knapper und teurer
  • Infrastruktur wird stark belastet

Trotzdem wird die Stadt in Zukunft weiter wachsen, wobei ständig an der Infrastruktur und den Kapazitäten gearbeitet wird

Urbanisierung – FAQ

Was bedeutet der Begriff "Urbanisierung"?

Urbanisierung bezeichnet den Prozess, bei dem Menschen vermehrt von ländlichen Regionen in städtische Gebiete ziehen (=Verstädterung ländlicher Regionen).

Was sind die Hauptgründe für Urbanisierung?

  • wirtschaftliche Faktoren (z.B. bessere Arbeitsmöglichkeiten)
  • soziale Faktoren (z.B. bessere Bildungseinrichtungen)

Welche Vorteile bringt die Urbanisierung mit sich?

  • wirtschaftlicher Wachstum (durch Schaffung von mehr Arbeitsplätzen)
  • breites Angebot an Bildungsmöglichkeiten, medizinischer Versorgung, kulturellen Aktivitäten, sozialen Dienstleistungen etc.)
  • bessere Infrastruktur und Förderung von Innovationen

Welche Nachteile bringt die Urbanisierung mit sich?

  • Überbevölkerung = Verkehrsüberlastung, Umweltverschmutzung, Wohnungsnot
  • ungleiche Verteilung von Ressourcen und sozialen Dienstleistungen → verstärkt soziale Ungleichheit
  • genügend Arbeitsplätze, Infrastruktur und Wohnraum für wachsende Bevölkerung bereitzustellen

Wie können die negativen Auswirkungen reduziert werden?

nachhaltige Stadtplanung:

  • Investition in ÖPNV, grüne Infrastruktur und erneuerbaren Energien → Reduktion des ökologischen Fußabdrucks
  • soziale Dienste und Ressourcen gerecht verteilen → Verringerung sozialer Ungleichheit
  • Förderung von dezentralen Entwicklungen

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