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Johann Wolfgang von Goethe – Leben und Werke auf einen Blick

Johann Wolfgang von Goethe gilt als einer der größten deutschen Dichter aller Zeiten. Vermutlich hast Du bereits eines seiner Werke gelesen, aber kennst Du Dich auch mit Goethes Leben aus? In diesem Artikel wollen wir Dir alle wichtigen Etappen seiner Biographie vorstellen, im Kommenden erwartet dich daher:

  • Ein kurzer Steckbrief über Johann Wolfgang von Goethe
  • Ein Überblick über die wichtigen Abschnitte seiner Biographie
  • Die epochale Einordnung seines Schaffens
  • Eine chronologische Übersicht über wichtige Werke Goethes


Name:
Johann Wolfgang von Goethe, geboren Goethe
Geburtsdatum: 28.August 1749
Geburtsort: Frankfurt am Main
Ehefrau: Christiane Vulpius
Gestorben: 22.März 1832, Weimar

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Goethes Biographie – die wichtigsten Etappen

Johann Wolfgang von Goethe wird am 28.August 1749 in Frankfurt am Main als ältester Sohn einer bürgerlichen Familie geboren. In seiner Jugend erhält er eine eine umfangreiche Bildung: Zunächst an einer öffentlichen Schule, später durch verschiedene Hauslehrer.

Auf Wunsch seines Vaters beginnt Johann Wolfgang von Goethe 1765 ein Jurastudium in Leipzig. Sein eigenes Interesse gilt jedoch eher der Literatur und der Kunst.

Nachdem Goethe das Studium aufgrund einer Tuberkuloseerkrankung unterbrechen muss, kehrt er temporär zurück nach Frankfurt. Während seiner Genesungszeit veröffentlicht er seine erste Gedichtsammlung ” Neue Lieder”.  Im Jahr 1770 setzt Goethe schließlich sein Studium in Straßburg fort, dort trifft er auf Herder, der zu seinem Mentor wird.

Mit abgeschlossenem Studium kehrt Goethe 1771 zurück nach Frankfurt und eröffnet eine eigene Anwaltskanzlei.

Von Mai bis September 1772 arbeitet Johann Wolfgang von Goethe als Praktikant am Reichskammergericht in Wetzlar, dort verliebt er sich in die bereits vergebene Charlotte Buff.

Seine Erfahrungen mit dieser unerwiderten Liebe verarbeitet er in seinem Werk “Die Leiden des jungen Werthers”. Durch die Veröffentlichung dieses Stücks erlangt der junge Goethe plötzlich europaweit große Bekanntheit.

Die folgenden Jahre bis zur Abreise nach Weimar zählen zu den produktivsten in Goethes Leben, neben einigen Kurzdramen und Dramen entstanden auch seine großen Hymnen.

Im Jahr 1775 folgt Johann Wolfgang von Goethe der Einladung Herzog Carl Augusts von Sachsen-Weimar-Eisenach nach Weimar.

Goethe wird zum Vertrauten des Herzogs und übernimmt bald politische Posten. Nachdem er zunächst zum Geheimen Legationsrat und herzoglichen Berater berufen wird, erhält er 1782 die Stelle des Finanzministers und wird in den Adelsstand erhoben. Aus Goethe wird Johann Wolfgang von Goethe. 

Goethe und die Naturwissenschaft

Naturwissenschaften hatten Goethe bereits während seiner Studienzeit interessiert, in Straßburg hatte er deshalb auch Vorlesungen aus dem Bereich der Medizin besucht.

Ab dem Jahr 1780 beschäftigt sich Johann Wolfgang von Goethe dann jedoch zunehmend mehr mit der naturwissenschaftlichen Forschung. Eine besondere Entdeckung macht er dabei im Jahr 1784: er findet den menschlichen Zwischenkieferknochen.

Neben dem  Staatsdienst hat Goethe nur wenig Zeit sich dem Schreiben zu widmen. Unzufrieden mit dieser Situation bricht Johann Wolfgang von Goethe im September  1786 heimlich zu einer Reise nach Italien auf. Diese sollte letztendlich knapp zwei Jahre dauern.

Unterwegs bestaunt er die Architektur und Kunst der Antike und trifft verschiedene zeitgenössische Künstler. Auch selbst wird er wieder produktiv und schreibt an mehreren Dramen: er vollendet Egmont, schreibt Iphigenie auf Tauris in ein Versdrama um, arbeitet am Faust und an Torquato Tasso.

Vom Sturm und Drang zur Weimarer Klassik

Verglichen mit früheren Werken werden große Unterschiede deutlich: Aus dem leidenschaftlichen Sturm und Drang bewegt sich Goethe nun in den Bereich der tiefsinnigen, klassisch geprägten Tragödie.

Politische Aufgaben:

Johann Wolfgang von Goethe kehrt 1788 zurück nach Weimar, jedoch soll sein künstlerisches Schaffen zukünftig eine größere Rolle in seinem Leben einnehmen. Goethe lässt sich vom Großteil seiner politischen Ämter entlassen. Als Minister ohne Portefeuille übernimmt er von nun an vor allem Aufgaben im kulturellen und wissenschaftlichen Bereich. Er wird zum Leiter des Weimarer Hoftheaters und beschäftigt sich auch mit naturwissenschaftlichen Forschungen.

Beziehung mit Christiane Vulpius:

1788 beginnt Johann Wolfgang von Goethe eine Liebesbeziehung mit der jungen Christiane Vulpius, bereits im folgenden Jahr wird ihr Sohn August geboren. Die Verbindung der beiden entspricht zur damaligen Zeit jedoch nicht den gesellschaftlichen Vorstellungen, erst 1806 heiratet Goethe seine Geliebte.

Goethe und die Französische Revolution

Nach Goethes Rückkehr kommt es zu einem einschneidenden geschichtlichen Ereignis: der Französischen Revolution. Goethe steht dieser vor allem auch wegen der exzessiven Gewaltausübung ablehnend gegenüber. 1792 begleitet er Herzog Carl August als dieser in den Koalitionskrieg gegen Frankreich zieht.

Ab 1794 entwickelt sich eine Freundschaft zwischen Goethe und Schiller. Im Laufe der folgenden Jahre arbeiten die beiden großen deutschen Dichter gemeinsam an verschiedenen Werken, schicken sich gegenseitig Manuskripte zum  Lesen zu und tauschen sich regelmäßig über neue Ideen aus. Ermuntert durch Friedrich Schiller nimmt Goethe auch die Arbeit am Faust wieder auf. Als dieser im Jahr 1805 stirbt, schreibt Johann Wolfgang von Goethe an Carl Friedrich Zelter:

“Ich dachte mich selbst zu verlieren, und verliere nun einen Freund und in demselben die Hälfte meines Daseins”

Nach jahrzentelanger Arbeit und der Veröffentlichung erster Versionen erscheint 1808 auch die Endversion “Faust. Eine Tragödie“.

Johann Wolfgang von Goethe stirbt am 22.März 1832 in seinem Haus in Weimar. Der Dichter wird neben seinem Freund Friedrich Schiller in der Weimarer Fürstengruft begraben.

Zwischen Sturm und Drang und Weimarer Klassik – Goethe und die Epochen

Bei der Betrachtung verschiedener Werke Goethes fällt auf, dass sich diese je nach Entstehungsszeitraum stark voneinander unterscheiden und somit auch verschiedenen Epochen zugeordnet werden können:

Goethes erste Werke zählen zwar alle zum Sturm und Drang, jedoch kann der Großteil seines Schaffens der Weimarer Klassik zugeordnet werden.

Darüber hinaus entstand in seiner Lebzeit auch die literatische Epoche der Romantik. Goethe selbst sah sich nie als Dichter der Romantik, vielmehr kritisierte er diese, wie foglendes Zitat zeigt:

–  “Das Klassische nenne ich das Gesunde, das Romantische das Kranke”

Trotzdem lassen sich auch in Goethes späteren Werken einige Züge der Romantik wiederfinden.

Kleiner Tipp: Möchtest du mehr über die einzelnen Epochen wissen? Sieh Dir doch unsere Blogartikel dazu an!

Die Goethezeit

Generell wird für den Zeitraum von 1770 bis 1830, der in etwa der Schaffenszeit Johann Wolfgang von Goethes entspricht, oftmals der Oberbegriff Goethezeit verwendet. Diese umfasst drei Epochen:

Zu den bedeutendsten Autoren der Goethezeit gehören: Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich von Schiller, Jean Paul, Friedrich Hölderlin und Novalis.

Goethe und Schiller Weimar

Johann Wolfgang von Goethe – Werke

Im Laufe seines Lebens hat Goethe eine lange Liste an Werken verfasst, die zu lang wäre, um sie hier vollständig aufzuführen.  Daher findest du im Folgenden einen Auszug aus den wichtigsten Werken des berühmten Dichters:

Erscheinungsjahr

Titel

1773

Götz von Berlichingen (Drama)

1774

Die Leiden des jungen Werther (Briefroman)

1774

Prometheus (Ode)

1774

Ganymed (Hymne)

1782

Erlkönig (Ballade)

1787

Iphigenie auf Tauris (Prosafassung)

1788

Egmont (Trauerspiel)

1790

Torquato Tasso (Drama)

1795/96

Wilhelm Meisters Lehrjahre

1797

Der Zauberlehrling

1808

Faust. Eine Tragödie

1810

Zur Farbenlehre

1819
West-östlicher Divan (Gedichtsammlung)

1832 (Veröffentlichung nach Goethes Tod)

Faust. Der Tragödie zweiter Teil

Johann Wolfgang von Goethe – Was Du noch wissen wolltest…

Goethe Gedichte

In seinen rund 65 Schaffensjahren schreibt Johann Wolfgang von Goethe mehr als 3000 Gedichte, die teils eigenständig und teils in Zyklen wie beispielsweise den Römischen Elegien veröffentlicht werden.

Bekannte Gedichte von Goethe sind unter anderem:

  • Prometheus
  • Heidenröslein
  • Erlkönig
  • Der Zauberlehrling
  • Mächtiges Überraschen

Möchtest du mehr über Lyrik wissen? Dann sieh Dir doch unseren Blogartikel dazu an.


Goethe Zitate

Johann Wolfgang von Goethe hat die deutsche Literatur wie kaum ein anderer geprägt – hier findest du einige bekannte Zitate des berümten Dichters und Denkers.

“Mit dem Wissen wächst der Zweifel.”

“Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.”

“Das Gleiche lässt uns in Ruhe, aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht.”

“Der Charakter ruht auf der Persönlichkeit, nicht auf den Talenten.”

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