Was ist Epik? Definition und Merkmale einfach erklärt

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Dann bist du hier genau richtig, denn wir haben alles Wichtige zur Epik für dich zusammengefasst!

Hier bekommst du…

  • eine Definition der Epik und welche Merkmale typisch sind
  • Beispiele von epischen Textformen
  • Informationen zu Erzähltechniken

Definition – was ist Epik?

Die Epik zählt, neben der Lyrik und Dramatik, zu den drei literarischen Gattungen. Epik wird auch erzählende Literatur genannt. Dabei ist Epik in Vers- oder Prosaform verfasst. 

Zu den bekanntesten Epen zählen Ilias und Odyssee, welche von Homer verfasst wurden.

Werke, die nach dem 20. Jahrhundert verfasst wurden, zählen zur modernen Epik. Diese bedient sich einem klaren Sprachstil. Oftmals werden gesellschaftliche Probleme aufgegriffen.

Außerdem ist die Erzählung nicht immer chronologisch – teilweise werden Handlungen durch Rückblicke oder Erinnerungen beschrieben.

Epische Textformen

Epik lässt sich grundsätzlich in 3 Textformen aufteilen: Kleinformen, Mittlere Formen, Großformen. Zu welcher Form sie zählen, hängt von der Textlänge ab.

Kleinformen

  • Sage: Sagen sind mündliche Überlieferungen, die später schriftlich festgehalten wurden. In einer Sage spielen übernatürliche Elemente eine Rolle, die aber auf wirklichen Gegebenheiten basieren.
  • Märchen: Ein Märchen ähnelt einer Sage sehr. Allerdings sind Märchen frei erfunden.

Märchen erkennt man an Sätzen wie: ,,Es war einmal…” oder ,,Und wenn sie nicht gestorben sind..”

  • Fabel: Eine Fabel bezeichnet eine kurze Dichtung, die zur Belehrung dient. Meistens sind die Akteure Pflanzen oder Tiere, die sich wie Menschen verhalten.
  • Parabel: Parabeln sind kurze, lehrhafte Erzählungen. Der Leser muss selbst herausfinden, was eigentlich gemeint ist.
  • Kurzgeschichte: Eine Kurzgeschichte ist eine Dichtung, deren Inhalt stark komprimiert wiedergegeben wird.
  • AnekdoteAnekdoten sind sehr kurze Erzählungen von bekannten oder historischen Personen, die eine lustige Situation erlebt haben.

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Mittlere Formen

  • Erzählung: Eine Erzählung ist eine Form der Darstellung von Geschehnissen. Diese können nacherzählt oder auch frei erfunden sein.
  • Novelle: Novellen werden auch als kürzere Erzählung beschrieben. In einer Novelle wird meistens ein ,,außergewöhnliches Ereignis” thematisiert.

Großformen

  • Roman: Ein Roman ist eine lange schriftliche Erzählung. Ein typisches Merkmal ist der Konflikt zwischen einem Individuum und der Gesellschaft.
  • Epos: Ein Epos ist eine umfangreiche Erzählung. Es werden häufig Götter oder Helden thematisiert.

6 typische Merkmale der Epik

?Es gibt einen Erzähler, welcher eine vermittelnde Funktion zwischen der Handlung und dem Leser einnimmt

?Die Werke sind meist fiktional, auch wenn einige Handlungen autobiografisch sein können

?Die Texte sind lang und fließend

?Es gibt kein Reimschema oder Rhythmus

?meistens im Präteritum verfasst

?Es sind keine Grenzen oder Einschränkungen von Zeit und Raum vorhanden

Erzählverhalten

Ein wichtiges Merkmal der Epik ist, dass es immer einen Erzähler gibt. Dieser kann vier Perspektiven einnehmen.

  • Auktorial: Der Erzähler ist allwissend. Er kennt alle Gefühle und Gedanken der handelnden Personen. Aber: Er zählt aber nicht zur Handlung dazu – der auktoriale Erzähler blickt von außen auf das Geschehene.
  • Neutral: Neutrale Erzähler wissen nicht, wie Figuren sich fühlen oder was sie denken. Wendet sich keiner person zu Sie beschreiben nur das, was von außen geschieht. Die Handlung wird nicht bewertet und soll nur einen Blick auf das Geschehene geben.
  • Personal: Der personale Erzähler berichtet die Handlung ausschließlich aus der Sicht bestimmter Figuren.
  • Ich-Erzähler: Der Ich-Erzähler beschreibt das Geschehene aus seiner eigenen Sicht. Er nur seine eigenen Gefühle und Gedanken, aber nicht die, der anderen Figuren.

Merke: Der Erzähler ist fiktiv und darf nicht mit dem Autor verwechselt werden.

Erzählzeit und erzählte Zeit

Die Erzählzeit ist der Zeitraum, der zum Lesen benötigt wird. Die erzählte Zeit stellt den Zeitspanne dar, die in der Geschichte vergeht. Das Verhältnis von beidem wird als Erzähltempo beschrieben.

Dabei gibt es drei Möglichkeiten:

?Zeitraffung: Die Erzählzeit ist viel kürzer als die erzählte Zeit. Die Abschnitte sind gekürzt oder detaillierte Beschreibungen werden weggelassen. Dadurch ist der Erzählvorgang dynamischer.

?Zeitdeckung: Die erzählte Zeit und die Erzählzeit sind fast ähnlich.

?Zeitdehnung: Die Erzählzeit ist bedeutend länger als die erzählte Zeit. Das kann z.B. an ausschweifenden inneren Monologen oder Bewusstseinsströmen liegen.

Bei einem Bewusstseinsstrom werden Gedanken und Gefühle wiedergegeben, damit der Leser sich besser in die Figur hineinversetzen kann.

Epik – Beispiele Werke

  • Odyssee von Homer
  • Harry Potter von J.K Rowling
  • Berlin Alexanderplatz von Alfred Döblin

FAQ: Die meistgestellen Fragen

Welche Rolle kann der Erzähler einnehmen?

Ein Erzähler kann 4 verschiedene Perspektiven einnehmen: Auktorial, Personal, Neutral und Ich-Erzähler.

Wo ist der Unterschied zwischen Erzählzeit und erzählter Zeit?

Die Erzählzeit ist die Zeit, die der Leser benötigt um das Werk zu lesen. Die erzählte Zeit ist der Zeitraum, in dem sich die Handlung abspielt.

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