Neue Sachlichkeit – alles was du über diese Epoche wissen musst

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Was genau geschah alles zur Zeit der Neuen Sachlichkeit? Was wollten die Autoren mit ihren Werken erreichen und was war neu daran?

Wenn du dir auch solche Fragen stellst und endlich mehr über die Epoche und ihre Merkmale wissen willst, dann bleib unbedingt dran. Hier erfährst du alles vom historischen Hintergrund bis zu den typischen Vertreter.

Los geht’s.

Es war zur Zeit der Weimarer Republik und man wollte die Realität sehr sachlich wiedergeben. Somit haben die Autoren in ihren Werken auch sehr oft politische und gesellschaftliche Situationen mit eingebracht.

Man wollte sehr neutral und realitätsnah auf die sozialen Missstände und auf die Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges aufmerksam machen.

Es fand in sehr vielen Bereichen ein Umbruch statt. So wurde zum Beispiel das aristotelische Drama durch das epische Theater ersetzt.

Historischer Hintergrund

Schauen wir uns als Nächstes einmal den historischen Hintergrund an.

Wir schreiben das Jahr 1918 und die Weimarer Republik wurde ausgerufen und war somit Deutschlands erste Demokratie. Der Erste Weltkrieg war vorbei und die Folgen waren bei jedem Menschen zu spüren. Überall herrschte große Hungersnot, Arbeitslosigkeit und an jeder Ecke gab es viele Krankheiten.

Allgemein war die Stimmung bei der Bevölkerung nicht so gut und es kam zu vielen Aufständen. Viele waren mit der neuen Demokratie nicht zufrieden und wollten die alte Monarchie zurück.

Des Weiteren musste Deutschland wegen den Versailler Vertrag Reparationszahlungen an die Siegermächte zahlen.

Kurz danach kamen die Goldenen Zwanziger, die jedoch gar nicht so goldig waren. Überall im Lande kam es zu Unruhen und die Weltwirtschaftskrise 1929 machte dies auch nicht besser. Viele Familien verloren all ihre Ersparnisse und landeten sogar auf der Straße.

Somit war die erste Demokratie in Deutschland zum Scheitern verurteilt und mit der Ernennung von Adolf Hitler zum Reichskanzler 1933 war diese auch schon wieder vorbei.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten war die Neue Sachlichkeit vorbei. Viele Werke und Schriften durften nicht veröffentlicht werden oder wurden sogar verbrannt. Die Autoren schreiben trotzdem mit den Merkmalen der Neuen Sachlichkeit weiter, auch in der darauffolgenden Epoche der Exilliteratur.

Merkmale Neue Sachlichkeit

Kommen wir nun zu den Merkmalen der Neuen Sachlichkeit.

Die Autoren und Autorinnen hatten ein gemeinsames Ziel, sie wollten mit ihren Werken auf die sozialen Verhältnisse der Bevölkerung aufmerksam machen. So waren der Krieg, das Leben in der Fabrik und auch die Arbeitslosigkeit bei vielen Autoren ein Thema.

Um das Thema sehr realitätsnah den Lesern darzustellen, wurde eine sehr einfache Sprache angewendet. So sollte der Leser durch eine genaue Sprache nicht von gewissen Einzelheiten abgelenkt werden.

Somit hatten die Leser einen sehr kleinen Vorstellungsraum, da man die Realität sehr genau darstellen wollte. Anders als in der Romantik haben die Autoren die Gefühle und Träume der Menschen in ihren Werken außer vor gelassen.

Metaphern, Allegorien und Personifikationen waren in der Neuen Sachlichkeit von keiner Bedeutung, was sehr neu für alle war. Allgemein waren sprachliche Mittel von keiner hohen Bedeutung. Der Schreibstil der Autoren war eher wie eine dokumentarische Reportage.

Zur Zeit der Neuen Sachlichkeit war die Technik der Montage bei vielen beliebt. Dabei haben die Autoren Zeitungsartikel, Lieder oder Dokumente in ihre Werke mit eingezogen. Man wollte den Leser dadurch noch mehr an die Realität halten.

Literatur

Schauen wir uns als Nächstes die Literatur der Neuen Sachlichkeit genauer an. Man wollte mit der Literatur vor allem die einfachen Bürger ansprechen und die Wirklichkeit der Welt darstellen.

Lyrik

Man wollte mit den lyrischen Texten auf die sozialen Missstände aufmerksam machen und war deshalb was ganz anderes zur Epoche des Barocks oder der Romantik.

Bertolt Brecht und Kurt Tucholsky wurden aufgrund ihrer lyrischen Werke sehr berühmt. Sie schrieben in ihren Texten über die Ausbeutung der Arbeiter in den Fabriken. So sprachen sie alle Menschen in verschiedenen Schichten an.

Schauen wir uns dazu noch ein Beispiel an, wie man es sehr gut umgesetzt hat:

Mensch, duck dich. Muck dich nicht zu laut!

Sie zahln dich nicht zum Spaße!

Halts Maul – sonst wirst du abgebaut,

dann liegst du auf der Straße.

Acht Stunden nur?

Was ist die Uhr?

Das ist bei uns so Sitte:

Mach bis um zehne Inventur . . .

»Wenns Ihnen nicht paßt – bitte!«

Dramatik

Die Dramatik lebte zu dieser Zeit den größten Wandel der lyrischen Gattungen durch. Es wurde das epische Theater eingeführt und es ersetzte das aristotelische Theater.

Man wollte, dass die Zuschauer über das Stück nachdenken und etwas daraus lernen. Sonst war es bisher meistens so, dass man mit den Schauspielern auf der Bühne mitleiden sollte.

So war ein offenes Ende, Verfremdungseffekte und ein Erzähler zwischen Publikum und Handlung in vielen Werken zu finden. Dies war zu dieser Zeit etwas ganz außergewöhnliches. Der V-Effekt war auch ein beliebtes Instrument, hierbei wurde das Stück mit Hilfe von Liedern und Kommentaren unterbrochen.

Auch das klassische Volkstheater wurde zum kritischen Volkstheater. In vielen Stücken waren politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme das Hauptthema. Man wollte damit das Volk zum aktiven Handeln auffordern.

Epik

Die Epik wurde zu dieser Zeit auch Gebrauchsliteratur genannt. Dabei benutzten die Autoren hauptsächlich Berichte, Reportagen und Dokumentationen.

Auch der sogenannte Zeitroman war bei vielen beliebt. Dabei waren das Ende des Ersten Weltkrieges und das Ende der Monarchie bei vielen Autoren das Thema. Dazu gehört auch der beliebte Zeitroman “Im Westen nichts Neues” von Erich Maria Remarque, dieser wurde sogar vor kurzem im Jahre 2022 verfilmt.

Typische Werke und Vertreter

In dieser Epoche gab es auch viele wichtige Autoren und Autorinnen, die auf die sozialen Missstände aufmerksam machen wollten.

Hier siehst du ein paar wichtige Autoren und deren Werke, die diese Epoche maßgeblich geprägt haben.

  • “Fabian – Die Geschichte eines Moralisten” von Erich Kästner
  • “Dreigroschenoper” von Bertolt Brecht
  • “Der Zauberberg” von Thomas Mann
  • “Der Hauptmann von Köpenick” von Carl Zuckmayer
  • “Angestellte” von Kurt Tucholsky
  • “Im Westen nichts Neues” von Erich Maria Remarque

Neue Sachlichkeit Zusammenfassung

  • die Neue Sachlichkeit ist eine Literaturepoche, die von 1918 bis 1933 in Deutschland zu Gange war
  • es war zur Zeit der Weimarer Republik und man wollte die Realität sehr sachlich wiedergeben. Somit haben die Autoren in ihren Werken auch sehr oft politische und gesellschaftliche Situationen mit eingebracht.
  • Metaphern, Allegorien und Personifikationen waren in der Neuen Sachlichkeit von keiner Bedeutung, man benutzte eine einfache alltägliche Sprache
  • mit Hilfe des Zeitroman und des epischen Theater wollte man auf die sozialen Missstände aufmerksam machen
  • mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten endete die Neue Sachlichkeit

FAQ

Zu welcher Zeit fand die Neue Sachlichkeit in Deutschland statt?

Sie war von 1918 bis 1933 in Deutschland zu Gange.

Was für Themen hatte die Neue Sachlichkeit?

Das Ende des Ersten Weltkrieges, die Ablösung der Monarchie und das alltägliche Leben waren beliebte Themen.

Was für besondere Merkmale hatte die Neue Sachlichkeit?

Metaphern, Allegorien und Personifikationen waren in der Neuen Sachlichkeit von keiner Bedeutung, man benutzte eine einfache alltägliche Sprache.

Was war neu in der Epoche der Neuen Sachlichkeit?

Das aristotelische Theater wurde durch das epische Theater ersetzt. Auch das die Menschen über die Stücke was raus lernen sollte war neu zu dieser Zeit.

Wir hoffen der Artikel konnte dir alle Infos über die Epoche der Neuen Sachlichkeit beantworten. Eine Sternebewertung und ein Kommentar würde uns sehr freuen.

Vielen Dank! 🙂
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