Mit den Grundlagen der Operanten Konditionierung kannst du anderen ein bestimmtes Verhalten beibringen oder abgewöhnen.
Ob es ein Kommando ist, dass dein Hund erlernen soll oder ein Kind, das seine Hausaufgaben bearbeiten soll.
Doch welche Faktoren spielen dabei eine wichtige Rolle? Was ist eine Skinner Box? Gemeinsam mit uns lernst du alles was du, über die Operante Konditionierung, wissen musst. Lass uns direkt starten!
Operante Konditionierung – Definition
Neben der Klassischen und Instrumentellen Konditionierung gibt es noch die Operante Konditionierung. Mit dieser wird zukünftiges Verhalten durch Konsequenzen vorheriger Verhaltensweisen beeinflusst.
Der Begriff der Operanten Konditionierung wurde durch Burrhus F. Skinner geprägt. Jener beschäftigte sich mit dem Gesetz des Effektes von Thorndike und arbeitete sie weiter aus.
Skinner betont, dass bei der Operanten Konditionierung die Kontrolle und Einflussmöglichkeiten auf das Individuum mehr im Vordergrund stehen als die Autonomie des Individuums selbst.
Verstärker und Bestrafungen – Operante Konditionierung
Bei der Operanten Konditionierung spielen Konsequenzen eine wichtige Rolle. Einerseits gibt es Verstärker, die ein erwünschtes Verhalten verstärken sollen. Andererseits gibt es noch die Bestrafung, durch die unerwünschte Verhaltensweisen unterdrückt werden.
So dienen Verstärker zum Aufbau von Verhalten und Bestrafungen zum Abbau von Verhalten. Im Folgenden haben wir für dich übersichtlich die verschiedenen Verstärker und Bestrafungen in einem Kontingenzschema zusammengefasst.
Kontingezschema | Positiv (Konsequenz vorhanden) | Negativ (Konsequenz entfällt) |
angenehme Konsequenzen | Positive Verstärkung | Negative Bestrafung |
unangenehme Konsequenzen | Positive Bestrafung | Negative Verstärkung |
Positive und Negative Verstärker
Verstärker sind Konsequenzen, die nach einem erwünschten Verhalten gegeben oder entfernt werden.
- Positive Verstärkung: Bei einer positiven Verstärkung bekommt das Individuum eine Belohnung. So folgt auf das Verhalten eine angenehme Konsequenz.
- Negative Verstärkung: Anders als oben, werden hier unangenehme Konsequenzen entfernt bzw. folgen nicht nach dem Verhalten. Wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ein Verhalten öfter auftritt.
Beispiel:
Positive Verstärkung – Max räumt sein Zimmer auf (erwünschtes Verhalten) und bekommt von seiner Mama als Belohnung ein Stück Kuchen (angenehme Konsequenz)
Negative Verstärkung – Max nimmt regelmäßig seine Vitamine (erwünschtes Verhalten). So bleiben ihm Kopfschmerzen (unangenehme Konsequenz entfällt) erspart.
Positive und negative Bestrafung
Anders als bei der Verstärkung werden Bestrafungen genutzt, um unerwünschte Verhaltensweisen zu unterdrücken oder abzubauen. Auch hier tritt die Bestrafung nach dem Verhalten als eine Konsequenz auf.
- Positive Bestrafung: Unerwünschtes Verhalten wird hier bestraft. Bedeutet dem Verhalten folgt eine unangenehme Konsequenz.
- Negative Bestrafung: Bei der negativen Bestrafung werden dem Individuum positive Konsequenzen vorenthalten.
Beispiel:
Positive Bestrafung – Lilli soll im Haus nicht Fußball spielen (unerwünschtes Verhalten). Deshalb bestraft ihre Mama sie jetzt jedes mal mit Hausarrest (unangenehme Konsequenz).
Negative Bestrafung – Lilli hat ihr Zimmer nicht aufgeräumt (unerwünschtes Verhalten). Weshalb sie für diesen Monat kein Taschengeld bekommt (angenehme Konsequenz entfällt)
Arten von Verstärkern
Neben den positiven und negativen Verstärkern lassen sich Verstärker noch in folgende Kategorien einordnen:
Beschreibung | Beispiel | |
Primäre Verstärker | Grundbedürfnisse eines Menschen | |
Sekundäre Verstärker | nicht lebensnotwendig - enstehen im Laufe der Sozialisation | |
Intrinsische Verstärker | basieren auf sprituellen, ideologischen Vorstellungen | |
Extrinsische Verstärker | werden in Materielle und Soziale differenziert | |
a) Materielle Verstärker | Geschenke, Geld, ... | |
b) Soziale Verstärker | auf zwischenmenschlicher Ebene |
Wann wird ein Verstärker eingesetzt?
Das zeitliche Auftreten von Verstärkern kann unterschiedlich erfolgen. Oft greift man auf einen Verstärkerplan zurück.
Dabei kann man zwischen dem Kontinuierlichen und dem Intermittierenden Verstärkerplan differenzieren.
Beim Kontinuierlichen Verstärkerplan spielen Kontiguität und Kontingenz eine wichtige Rolle. Dieser Verstärkerplan zielt darauf ab, dass in kurzen zeitlichen Abständen dieselbe Konsequenz auf dasselbe Verhalten folgt.
Von einem Intermittierenden Verstärkerplan sprichst du, wenn nicht nach jedem Verhalten ein Verstärker bzw. eine Konsequenz erfolgt. Viel mehr folgt erst nach mehreren Reaktionen oder einer bestimmten Zeit ein Verstärker.
a) Quotenplan: Hier erfolgt der Verstärker nach einer bestimmten Anzahl von Reaktionen. Also wenn das Zielverhalten x-mal auftritt, erfolgt dann der Verstärker.
Beispiel: Stempelkarte – nach 10x Bestellungen (erwünschtes Verhalten) beim Cafe bekommst du ein Getränk (Verstärker) umsonst.
b) Intervallplan: Das Erfolgen eines Verstärkers, nach dem vorangegangen, wird hier durch ein zeitliches Intervall reguliert.
Beispiel: Bei einem Computerspiel bekommst du alle 30 Minuten ein neues Leben geschenkt.
Operante Konditionierung Beispiel: Die Skinner-Box
Die Skinner-Box ist eines der bekanntesten Beispiele für operative Konditionierung und wurde von Burrhus F. Skinner entworfen.
Bei der Skinner-Box handelt es sich um einen Käfig, der mit einem Futterspender, einer Lampe, einem Reaktionshebel, einem Lautsprecher und einem elektrischen Boden ausgestattet ist.
In die Box setzte Skinner eine Ratte und führte verschiedene Experimente mit ihr durch.
Konsequenz | Experiment |
Positive Verstärkung | Jedes Mal, wenn die Ratte den Hebel betätigte, bekam sie Futter. Durch die angenehme Konsequenz wurde der Hebel häufiger gedrückt |
Negative Verstärkung | Der elektrische Boden konnte nur dann deaktiviert werden, wenn die Ratte den Hebel betätigte. Das Verhalten, den Hebel zu drücken, wird dadurch verstärkt. |
Positive Bestrafung | Betätigte die Ratte den Hebel, so wurde sie mit einem Stromschlag bestraft. In dem Fall war Hebel drücken das unerwünschte Verhalten. |
Negative Bestrafung | (wurde von Skinner nicht durchgeführt) Hier würde das Experiment so aussehen, dass wenn die Ratte den Hebel betätigt, ihr das Futter weggenommen wird. |
FAQ – Operante Konditionierung
Damit du alle wichtigen Informationen auf einem Blick hast, haben wir für dich alle wichtigen Informationen als FAQ zusammengefasst. 👍
Was ist eine Operante Konditionierung?
Unter der O. K. versteht man die Veränderung der Auftrittswahrscheinlichkeit eines Verhaltens durch Konsequenzen. Dabei unterscheidet man zwischen Verstärkern und Bestrafungen als Konsequenzen
Wann setzt man einen Verstärker bzw. eine Bestrafung ein?
Verstärker werden dann eingesetzt, wenn ein erwünschtes Verhalten angewöhnt werden soll.
Bestrafungen werden dann eingesetzt, wenn ein unerwünschtes Verhalten abgewöhnt werden soll.
Welche zeitlichen Verstärkerpläne gibt es?
Kontinuierlicher Verstärkerplan (Kontiguität und Kontingenz)
Intermittierender Verstärkerplan (Quotenplan, Intervallplan)
Welches bekannte Beispiel gibt es für die Operante Konditionierung?
Die Skinner-Box von Burrhus F. Skinner.