Novemberrevolution

Novemberrevolution – Alles was man wissen muss

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Die Novemberrevolution war der Prozess, der von Oktober 1918 – August 1919 in Deutschland mit einem lokalen Matrosenaufstand anfing und (über den Sturz der Monarchie und das Ende des 1. Weltkrieges) in der Gründung der Weimarer Republik endete.

Dieser Artikel geht die Geschehnisse kurz chronologisch durch und beschreibt, wie die Ereignisse zueinander geführt haben. Am Ende gibt es noch ein FAQ sowie einen Zeitstrahl, der zum Download bereitsteht.

Die Marineleitung erteilte am 24. Oktober 1918 einen Befehl zu einer letzten selbstmörderischen Seeschlacht gegen England in der Nordsee.
Die Oberste Heeresleitung(OHL) hatte Tage zuvor schon verkündet, dass der Krieg verloren ist, doch um ihre Ehre zu retten, wollte die Marineleitung diese letzte Schlacht führen. Die Heizer und Matrosen verweigerten den Befehl und wurden daraufhin gefangen genommen. So lösten sie die Novemberrevolution aus.

Matrosenaufstand Novemberrevolution

Da der Begriff Novemberrevolution etwas irreführend ist, wird sie auch als deutsche Revolution von 1918/19 bezeichnet.

Matrosen meutern in Kiel

Einige von ihnen wurden in Kiel inhaftiert und über Mundpropaganda verschob sich der Widerstand dorthin. Dort solidarisierten sich Matrosen, Soldaten und Arbeiter mit den Gefangenen.
Jetzt zeigt sich die große Unzufriedenheit in der Bevölkerung, die die Burgfriedenspolitik angerichtet hatte.

Burgfriedenspolitik

Konflikte innerhalb des Staates wurden bewusst zurückgestellt, um als geschlossene Einheit den Krieg gewinnen zu können. Dabei wurden besonders innenpolitische und wirtschaftliche Probleme bewusst ignoriert oder ausgesessen.

Kurzfristige Konsequenzen des Aufstandes

Infolgedessen entwickelte sich eine Revolution in ganz Deutschland, der die Fürstenhäuser, eins nach dem anderen zum Opfer fielen. Den Anfang machte Bayern, dort wurde am 7. November die bayerische Republik ausgerufen.
Das Volk forderte nun auch den Kaiser auf, seine Macht aufzugeben, doch dieser zeigt sich uneinsichtig.
Daraufhin bildeten sich im ganzen Reich Arbeiter und Soldatenräte, die sich für ein Ende der Monarchie und vor allem eine sofortige Beendigung des Krieges einsetzten.

Demonstration während der Novemberrevolution

Arbeiter und Soldatenräte

Räte von revolutionär gesinnten Arbeitern und Soldaten, die ihre eigene örtliche Regierung bildeten.

Doppelte Ausrufung der Republik – der Höhepunkt der Novemberrevolution

Aufgrund des großen Drucks aus der Bevölkerung erklärte der damalige Reichskanzler Max von Baden die Abdankung des Kaisers Wilhelm II. ohne dessen Einverständnis. Die Novemberrevolution war somit in vollem Gange.

Diese Entscheidung war verfassungswidrig.

Aus diesem Grund flüchtete der Kaiser nach Holland.
Am 9.11 rief dann Philipp Scheidemann (MSPD) vom Balkon des Reichstages die “deutsche Republik” aus. Nur wenige Stunden später rief Karl Liebknecht die “freie sozialistische Republik Deutschland aus”. Liebknecht vertrat dabei die Idee einer radikalen Revolution.

Scheidemann Novemberrevolution

Anhören kann man sich eine nachgesprochene Fassung der Rede Scheidemanns hier.

Rat der Volksbeauftragten

Der Rat war eine Übergangsregierung, die am 10. November 1918 bestätigt wurde und sich aus je 3 Mitgliedern der MSPD und der USPD zusammensetzte.
Schon Ende Dezember 1918 verließen dann aber die Mitglieder der USPD den Rat, als Reaktion auf den Einsatz des Ebert-Groener-Paktes.
Im Februar wurde der Rat dann offiziell aufgelöst.

Ebert-Groener-Pakt

Ein Abkommen zwischen Ebert (Vorsitzender des Rates der Volksbeauftragten) und Groener (Chef der OHL), dass der Regierung die militärische Unterstützung der OHL während der Umbruchphase zusagte. Dafür blieb die Befehlsgewalt über die Truppen weiterhin beim Offizierskorps.

Spartakusaufstand (Januaraufstand)

Eine weitere wichtige Etappe der Novemberrevolution. Linksradikale Gruppen um den namensgebenden Spartakusbund versuchten Anfang Januar die MSPD Regierung gewaltsam zu stürzen.

Ursache des Aufstandes

Als Gründe für den Aufstand können 3 Punkte angeführt werden:
1. Die Absetzung des Polizeipräsidenten Eichhorn durch die Regierung, dieser galt als sehr linksradikal
2. Vorherige Eskalationen im Winter, schon bei den sogenannten Weihnachtsunruhen hatte es Todesopfer gegeben
3. Um die Wahl der Nationalversammlung zu verhindern (da die Spartakisten einen sozialistischen Staat wollten und keine parlamentarische Demokratie)

Niederschlagung des Spartakusaufstands

Durch die Hilfe des Militärs gelang es, den Aufstand niederzuschlagen. Kurz darauf wurden die beiden Anführer des Spartakusbundes, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht umgebracht.
Doch dieser Aufstand blieb nicht der einzige über Monate gab es brutale Auseinandersetzungen, die nur durchs Freikorps beendet werden konnten.

Die Spaltungen der SPD von 1915-1919

SPD Spaltungen zur Zeit der Novemberrevolution

Die neue Regierung und ihre Aufgaben

Am 19 Januar 1919 wurde dann endlich die Nationalversammlung gewählt, wobei eine überwiegende Mehrheit für die demokratischen Parteien um die MSPD stimmte. Diese bildete eine Regierung mit dem Zentrum und der DDP. Zum Reichspräsidenten wurde Friedrich Ebert (MSPD) gewählt. Ministerpräsident wurde Scheidemann (MSPD).
Das Hauptthema der Regierung war die Ausarbeitung einer neuen parlamentarischen, demokratischen Verfassung.

Bei dieser Wahl besaßen Frauen erstmals in Deutschland das Wahlrecht.

Weimarer Verfassung – das Ende der Novemberrevolution

Am 11. August 1919 wurde dann die neue Verfassung, die Weimarer Verfassung verabschiedet. Somit wurde Deutschland offiziell eine parlamentarische Demokratie.

Folglich begann die Zeit der Weimarer Republik.

Die wichtigsten Änderungen nochmal in Kürze:

1.  1.Weltkrieg wird beendet durch die Ergebung Deutschlands.
2. Spd spaltet sich mehrfach und führt die erste Regierung.
3. Der Staat wandelt sich von einer starken Monarchie zu einer parlamentarischen Demokratie, in dem die Monarchie vollständig abgeschafft wurde.

Novemberrevolution Zeitstrahl – eine kurze Übersicht

Novemberrevolution Zeitstrahl

Novemberrevolution FAQ – zur Selbstüberprüfung

Was ist in der Novemberrevolution passiert?

Ausgehend von einem Matrosenaufstand gab es in dieser Revolution zwei Schlüsselereignisse: das Ende des Ersten Weltkriegs und die Umwandlung des deutschen Staates von einer Monarchie zu einer parlamentarischen Demokratie, die von einer neuen, sehr liberalen Verfassung der Weimarer Verfassung, geprägt war.

Was ist am 09.11 1918 passiert?

An diesem Tag wurde in Deutschland zweimal die Republik ausgerufen. Zuerst rief Scheidemann die “deutsche Republik” aus. Kurz darauf verkündet Liebknecht die “freie sozialistische Republik Deutschland”. Dies war das Ende der Monarchie in Deutschland.

Was forderten die Menschen in der Novemberrevolution? (bzw. was waren die Ziele der Revolution 1918?)

Die Menschen forderten ein Ende des Krieges und ein Ende der Monarchie in Deutschland.

Wer war an der Novemberrevolution beteiligt?

Auf politischer Ebene allen voran die SPD mit ihren Splittergruppen. Über Demonstrationen jedoch alle Bevölkerungsgruppen, ganz besonders die Matrosen durch ihren Aufstand. Später auch das Militär durch den Ebert-Groener-Pakt.

Wann endete die Novemberrevolution?

Die Novemberrevolution endete am 11. August 1919 mit der Verabschiedung des Weimarer Vertrages.

Wer startete die Novemberrevolution?

Matrosen in Wilhelmshaven, die den Befehl zu einer Seeschlacht mit England verweigerten.

So jetzt weißt du hoffentlich alles über die Novemberrevolution, was du wissen wolltest.

Solltest du trotzdem noch Fragen, Anregungen oder Feedback haben, lass uns auch gerne einen Kommentar und eine Sternebewertung da!

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