Ungleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus, dargestellt durch eine schiefe Waage

Sympathikus und Parasympathikus – Komm ins Gleichgewicht!

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Bist du oft müde, erschöpft und angespannt, aber weißt nicht genau warum? Oft liegt das an deinem Sympathikus und Parasympathikus, die eine wichtige Rolle für Gesundheit und Wohlbefinden spielen.

In diesem Artikel erklären wir dir leicht verständlich, was der Sympathikus und Parasympathikus sind, wie ein Ungleichgewicht zwischen ihnen entsteht und geben dir praktische Tipps, mit denen du wieder ins Gleichgewicht kommst.

Auf geht´s!

Der Sympathikus und Parasympathikus sind zwei wichtige Systeme des vegetativen Nervensystems. Sie verlaufen vom Gehirn und Rückenmark zu den verschiedenen Organen und Geweben im Körper und steuern unbewusste Körpervorgänge, wie zum Beispiel Herzschlag, Atmung und Verdauung.

Sympathikus und Parasympathikus – Einordnung

Das Nervensystem des Menschen besteht aus zwei großen Teilen:

  • zentrales Nervensystem: Befindet sich im Gehirn und Rückenmark.
  • peripheres Nervensystem: Umfasst alle Nerven, die außerhalb des Gehirns und Rückenmarks liegen.

Das periphere Nervensystem kann wiederum unterschieden werden in:

  • somatisches Nervensystem: Steuert unsere bewussten Bewegungen und die Aufnahme von Informationen über unsere Sinnesorgane.
  • vegetatives (autonomes) Nervensystem: Steuert unbewusst ablaufende Vorgänge in unseren Organen und Blutgefäßen sowie Körpertemperatur und Stoffwechsel. Es lässt sich unterteilen in den Sympathikus und Parasympathikus.

Unterschied Sympathikus und Parasympathikus

Sympathikus und Parasympathikus haben oft gegensätzliche Auswirkungen auf die Körperorgane. Deshalb bezeichnet man sie auch als Gegenspieler oder auch Antagonisten.

Sympathikus als Superheld
Parasympathikus als meditierender Mönch

Der Sympathikus ist wie ein Superheld, der in Aktion tritt, wenn du Stress hast oder in Gefahr bist.

Wenn du beispielsweise einem gefährlich aussehenden Hund begegnest oder eine wichtige Prüfung hast, bewirkt der Sympathikus, dass dein Herz schneller schlägt, deine Muskeln mehr Blut bekommen und du wacher bist.

Er bereitet deinen Körper darauf vor, schnell wegzulaufen oder zu kämpfen. Er ist also für die Kampf-oder-Flucht-Reaktion zuständig.

Auf der anderen Seite haben wir den Parasympathikus, der eher wie ein entspannter Yogalehrer ist.

Wenn die Gefahr oder der Stress vorbei ist, hilft der Parasympathikus deinem Körper sich zu beruhigen. Er verlangsamt deinen Herzschlag und kurbelt die Verdauung an.

Er bewirkt also, dass du dich entspannst und erholst. Die Aufgabe des Parasympathikus ist also „Ruhe und Verdauung“.

Wir haben dir einige Beispiele für die gegensätzliche Wirkung von Sympathikus und Parasympathikus auf die Körpervorgänge zusammengestellt:

Der Sympathikus bewirkt, dass das Herz schneller schlägt, wodurch die Blutzufuhr erhöht wird und der Körper in stressigen Situationen genug Sauerstoff und Nährstoffe bekommt.

Anders als der Sympathikus verlangsamt der Parasympathikus die Herzfrequenz, sodass der Körper Energie spart und sich erholen kann.

Der Sympathikus führt zur Erweiterung der Bronchien, wodurch mehr Luft in die Lunge gelangt. Das ist besonders nützlich bei Anstrengung und Stress, da der Körper dann mehr Sauerstoff benötigt.

Dagegen fördert der Parasympathikus die Verengung der Bronchien, was zu einer geringeren Luftzufuhr führt. So verbraucht der Körper weniger Energie und kann sich besser regenerieren.

In Stresssituationen sorgt der Sympathikus für eine Erweiterung der Pupillen. Dadurch kann das Auge mehr Licht einfangen und in wichtigen Situationen besser sehen.

In Ruhephasen führt der Parasympathikus zur Verengung der Pupillen, womit weniger Licht in das Auge gelangt. Diese Reaktion schützt die Netzhaut vor zu viel hellem Licht und ermöglicht es, nahe Objekte besser zu sehen. Dies ist vor allem in ruhigen Situationen hilfreich.

Der Sympathikus verringert die Bewegung des Verdauungssystems, wodurch die Verdauung langsamer wird und Ressourcen frei werden, die für die Bewältigung von Stresssituationen genutzt werden können.

Dagegen kurbelt der Parasympathikus die Bewegung des Verdauungssystems an und fördert somit die Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen in Ruhephasen.

Durch den Sympathikus wird weniger Speichel produziert, sodass der Mund trockener wird. Die so gesparte Energie kann zur Bewältigung von Stress genutzt werden.

Im Unterschied dazu erhöht der Parasympathikus die Speichelproduktion, womit die Verdauung unterstützt und der Mund feucht gehalten wird.

Trotz ihrer sehr unterschiedlichen Wirkungen sind Sympathikus und Parasympathikus nicht einfache Gegner, sondern arbeiten eng zusammen und ergänzen sich.

So reagiert zum Beispiel der Sympathikus auf eine stressige oder gefährliche Situation, während der Parasympathikus hilft, den Körper nach dem Stress wieder in den Normalzustand zu bringen.

Zusammenarbeit zwischen Sympathikus und Parasympathikus, dargestellt durch zwei ineinandergreifende Hände

Gemeinsam sorgen sie dafür, dass der Körper flexibel auf unterschiedliche Situationen reagieren kann.

Sympathikus und Parasympathikus – Hormone und Neurotransmitter

Schematische Darstellung eines Hormonmoleküls des Sympathikus und Parasympathikus

Der Sympathikus erzielt seine Wirkung, indem die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet werden. Diese beiden Hormone bereiten den Körper auf eine Kampf-oder-Flucht-Reaktion vor.

Im Unterschied dazu wirkt der Parasympathikus größtenteils nicht durch Hormone, sondern durch den Neurotransmitter Acetylcholin, der den Körper beruhigt. Da Acetylcholin jedoch zur Freisetzung des Hormons Insulin beiträgt, das eine wichtige Rolle bei der Verdauung spielt, wirkt der Parasympathikus indirekt auch über Hormone.

Sympathikus und Parasympathikus Ungleichgewicht

Normalerweise herrscht ein Gleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus: Der Sympathikus wird aktiv, wenn du schnell und kraftvoll reagieren musst. Nach getaner Arbeit übernimmt der Parasympathikus, damit sich der Körper erholen und regenerieren kann.

Ein Gleichgewicht bedeutet also, dass sich beide Systeme abwechseln, ohne dass eines von ihnen übermäßig stark oder zu schwach ist.

Wird das Gleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus gestört, kann es zu einem Ungleichgewicht kommen, bei dem eines der beiden Systeme entweder zu stark oder zu schwach arbeitet.

Ungleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus als schiefe Waage mit Blitzen

Die häufigsten Gründe für ein Ungleichgewicht sind:

Langandauernder Stress durch anhaltende Belastungen, familiäre Probleme oder traumatische Erlebnisse.

Ungesunde Lebensgewohnheiten, wozu mangelnde Bewegung, schlechte Ernährung, zu wenig Schlaf und ein hoher Konsum von stimulierenden Substanzen wie Kaffee oder Energy-Drinks gehören.

Psychische Störungen, beispielsweise Depression, Angststörungen und andere psychische Erkrankungen.

Medizinische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und hormonelle Störungen.

Medikamente und Drogen, einschließlich Alkohol.

Es gibt eine Reihe von Zeichen, durch die sich ein Ungleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus bemerkbar machen kann. Fahre mit der Maus über die Boxen, um mehr zu erfahren!

Anspannung und Sorgen

Du fühlst dich ständig nervös und angespannt. Auch in ruhigen Momenten fällt es dir schwer dich zu entspannen.

Schlafstörungen

Du kannst schwer einschlafen und wachst oft auf. Trotz Müdigkeit ist das Einschlafen eine Herausforderung.

Hoher Blutdruck

Du leidest an Kopfschmerzen und allgemeinem Unwohlsein. Vielleicht hast du auch Herzrasen oder -klopfen.

Probleme mit Verdauung

Du hast Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Verstopfung oder Schmerzen im Bauchbereich.

Erschöpfung

Auch wenn du genug schläfst, fühlst du dich oft müde und energielos. Sogar nach Ruhephasen fühlst du dich nicht erholt.

Geringe Stressresistenz

Du findest es schwieriger als sonst, mit stressigen Situationen umzugehen. Selbst kleine Aufgaben überwältigen dich.

Sympathikus und Parasympathikus ins Gleichgewicht bringen – Das kannst du tun!

Vielleicht hast du einige Anzeichen eines Ungleichgewichts zwischen Sympathikus und Parasympathikus bei dir entdeckt und fragst dich nun, was du dagegen tun kannst.

Wir stellen dir hilfreiche Strategien vor, die du gut in deinen Alltag einbauen kannst.

Stressmanagement

Regelmäßige Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga, tiefes Atmen oder progressive Muskelanspannung können deine Reaktion auf Stress verringern und somit den Parasympathikus stärken.

Ebenfalls kann Zeit in der Natur stressreduzierend wirken und das Gleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus fördern.

Eine meditierende Frau und eine Pflanze als Darstellung der Strategie "Stressmanagement", um Sympathikus und Parasympathikus ins Gleichgewicht zu bringen
Eine Schüssel und verschiedene gesunde Lebensmittel zur Darstellung der Strategie "Ausgewogene Ernährung", um Sympathikus und Parasympathikus ins Gleichgewicht zu bringen

Ausgewogene Ernährung

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann dein vegetatives Nervensystem unterstützen. Insbesondere Lebensmittel mit Magnesium, Omega-3-Fettsäuren und B-Vitaminen können hierbei hilfreich sein.

Außerdem solltest du auf regelmäßige Mahlzeiten achten, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Dies kann ebenfalls Stressreaktionen des Körpers vermeiden.

Körperliche Aktivität

Während intensiver Sport wie Krafttraining oder Laufen eher den Sympathikus aktiviert, stärken moderate oder entspannende Aktivitäten wie Spazieren gehen, Schwimmen oder Radfahren den Parasympathikus.

Um ein Gleichgewicht beider Systeme bestmöglich zu fördern, solltest du daher sowohl intensivere als auch moderate oder entspannende körperliche Aktivitäten in deinen Alltag einbauen.

Ein laufender Mann und eine laufende Frau als Darstellung der Strategie "körperliche Aktivität", um Sympathikus und Parasympathikus ins Gleichgewicht zu bringen
Ein schlafender Mann und eine Uhr als Darstellung der Strategie "Schlaf", um Sympathikus und Parasympathikus ins Gleichgewicht zu bringen

Schlaf

Dein vegetatives Nervensystem kann sich nur dann richtig regulieren, wenn du genügend und zu regelmäßigen Zeiten schläfst. Idealerweise sollten es 7-9 Stunden Schlaf pro Nacht sein.

Zudem ist es wichtig, für eine ruhige und dunkle Schlafumgebung zu sorgen, um eine gute Qualität des Schlafs zu erzielen.

Vermeidung von Stimulanzien

Manche Substanzen stimulieren das Nervensystem und können dadurch den Sympathikus überaktivieren. Dazu gehören zum Beispiel Koffein und Nikotin.

Du solltest also möglichst wenig dieser Substanzen zu dir nehmen oder sie ganz vermeiden.

Ein Kaffee, Energydrink und eine Zigarette hinter einem Kreuz als Darstellung der Strategie "Vermeidung von Stimulanzien", um Sympathikus und Parasympathikus ins Gleichgewicht zu bringen

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Parasympathikus und Sympathikus?

Sympathikus und Parasympathikus unterscheiden sich vor allem in ihrer Wirkung auf die Körperorgane. Der Sympathikus aktiviert den Körper für “Kampf oder Flucht” in Stresssituationen, indem er zum Beispiel die Herzfrequenz erhöht. Dagegen fördert der Parasympathikus “Ruhe und Verdauung” in Phasen der Entspannung.

Wie bekommt man das vegetative Nervensystem wieder ins Gleichgewicht?

Um das vegetative Nervensystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen, haben sich regelmäßige Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga, viel Zeit in der Natur, regelmäßige moderate sowie intensive körperliche Aktivität und ausreichend Schlaf als hilfreich erwiesen. Darüber hinaus sollte man auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Magnesium, Omega-3-Fettsäuren und B-Vitaminen achten und stimulierende Substanzen wie Koffein und Nikotin möglichst vermeiden.

Welches Hormon aktiviert den Parasympathikus?

Im Unterschied zum Sympathikus erzielt der Parasympathikus seine Wirkung größtenteils nicht durch Hormone, sondern durch den beruhigend wirkenden Neurotransmitter Acetylcholin. Da Acetylcholin aber zur Ausschüttung des Hormons Insulin beiträgt, das die Verdauung unterstützt, wirkt der Parasympathikus zumindest indirekt auch durch Hormone.

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