Produzentenrente und Konsumentenrente – einfach verstehen und berechnen

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Deine nächste Makroökonomik Klausur steht vor der Tür, doch du kannst dir immer noch nichts unter der Produzenten- und Konsumentenrente vorstellen. Du willst endlich wissen, was die beiden Renten aussagen und wie man sie berechnet?

Dann bleib unbedingt dran. Wir zeigen dir mit passenden Beispielen und Grafiken, wo der Unterschied der beiden Renten ist und wie man sie berechnen kann.

Also fangen wir gleich an!

Konsumentenrente und Produzentenrente – Was ist das?

Zunächst stellst du dir bestimmt die Frage, was die Produzentenrente und Konsumentenrente überhaupt sind.

Die Produzentenrente, also die Rente der Produzenten und Konsumentenrente, also die Rente der Konsumenten, bilden zusammen die Wohlfahrt der Volkswirtschaft.

Die Wohlfahrt ist ein wichtiger Begriff der Makroökonomik. Sie gibt den Gesamtnutzen der Produzenten und Konsumenten wieder.

Die Rente ist der jeweilige Nutzen oder auch Vorteil einer Person, die er auf dem Markt erzielen kann.

Der Ursprung der beiden Renten findet sich, wie so oft üblich, in einem Angebots- und Nachfrage-Diagramm wieder. Dies sollte dir ja schon ein Begriff sein.

In diesem Diagramm finden wir neben unserer Angebotsfunktion und Nachfragefunktion auch unseren Gleichgewichtspreis, wobei Angebot und Nachfrage gleich sind. Wir benötigen also für unsere Renten den Schnittpunkt der Angebotskurve und Nachfragekurve.

Produzentenrente

Schauen wir uns zunächst einmal die Produzentenrente an.

Definition

Wie du schon gelernt hast, ist die Produzentenrente die Rente der Produzenten, also der jeweilige Nutzen und Vorteil der Produzenten.

Hier betrachten wir in unserem Diagramm die Angebotskurve. Diese zeigt den Preis, den die Unternehmen mindestens verlangen müssen, um ihre Grenzkosten zu decken.

Die Produzentenrente sollte jedoch nicht mit dem Gewinn in Verwechslung gebracht werden, da in der Angebotskurve nur die variablen Kosten und nicht die fixen Kosten berücksichtigt werden.

Die Produzentenrente besteht aus der Differenz zwischen dem Marktpreis und dem Minimalpreis, zu der die Firma bereit wäre, ihr Produkt auf dem Markt anzubieten.

Grafische Darstellung Produzentenrente

Die rote Fläche bildet die Produzentenrente. Sie wird immer zwischen der Angebotskurve und der Gerade zwischen dem Gleichgewichtspreis und der Preisachse in Form eines Dreiecks abgebildet.

Produzentenrente berechnen

Doch wie berechne ich die Produzentenrente? Das ist gar nicht so schwer wie es aussieht.

Stell dir vor, du bist ein Unternehmen, welches ein neues Handy auf den Markt bringen will. Du hast alle deine Kosten zusammengerechnet und wärst bereit, dein neues Handy für mindestens 500€ auf den Markt anzubieten, um deine Grenzkosten zu sichern.

Aber deine Konsumenten sind so von deinem Unternehmen und Produkt beeindruckt, dass sie auch bereit wären, 700€ für dein Handy zu bezahlen.

Dies weißt du natürlich und somit forderst du natürlich auch den höheren Preis von den Konsumenten.

In unserem Beispiel beträgt deine individuelle Produzentenrente 200€. Da wir einfach nur die Differenz von 700€ die 500€ benötigen.

Wenn die Zahlungsbereitschaft eines anderen Konsumenten beispielsweise nur bei 600€ liegen würde, hätten wir eine individuelle Produzentenrente von 100€ erwirtschaftet.

Die gesamte Produzentenrente beträgt dann 300€. Einfach beide einzelnen Produzentenrenten addieren.

Du siehst also, bei unterschiedlichen Zahlungsbereitschaften erhalten wir unterschiedliche Produzentenrenten.

Deswegen wollen wir uns jetzt mal die Berechnung der gesamten Produzentenrente anschauen. Hierfür müssen wir einfach den Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge multiplizieren und anschließend durch 2 teilen.

Mehr ist es auch schon gar nicht. Schauen wir uns dazu noch ein passendes Beispiel an.

Der Gleichgewichtspreis auf dem Smartphone Markt beträgt aktuell 200€ und die Gleichgewichtsmenge 200 Stück. Wie groß ist dann unsere Produzentenrente?

Da es sich immer um Dreiecke handelt, können wir einfach die Formel für Dreiecke nehmen. Wenn dir diese gerade nicht einfällt, schau doch mal hier nach.

Alles gar nicht so schwer wie gedacht, oder?

Konsumentenrente

Schließlich gibt es das Ganze auch noch aus der Sicht der Konsumenten.

Definition

Die Konsumentenrente gibt den jeweiligen Nutzen und Vorteil des Konsumenten an.

In unserem Diagramm müssen wir uns deshalb die Nachfragekurve näher anschauen.

Wir schauen uns die jeweiligen Zahlungsbereitschaften des Konsumenten an, die bei jedem anders sind, da jeder Konsument einen anderen Nutzen hat.

Die Konsumentenrente besteht aus der Differenz zwischen dem Maximalpreis des Konsumenten und dem aktuellen Marktpreis.

Grafische Darstellung Konsumentenrente

Die blaue Fläche bildet die Konsumentenrente. Sie wird immer zwischen der Nachfragekurve und der Gerade zwischen dem Gleichgewichtspreis und der Preisachse in Form eines Dreiecks abgebildet.

Konsumentenrente berechnen

Als nächstes zeige ich dir, wie du ganz einfach die Konsumentenrente berechnen kannst.

Wenn du dir zum Beispiel ein neues Handy kaufen möchtest und deine maximale Zahlungsbereitschaft liegt bei 1000€. Das neue Handy jedoch kostet nur 700€ auf dem aktuellen Markt. Dann haben wir eine individuelle Konsumentenrente von 300€ erwirtschaftet.

Also die Differenz zwischen der maximalen Zahlungsbereitschaft (1000€) und dem aktuellen Marktpreis (700).

Wenn zum Beispiel der Preis für das Handy noch weiter sinken würde, würde unsere Konsumentenrente steigen und wenn der Preis steigen würde, würde sie sinken.

Schauen wir uns nun an, wie wir die gesamte Konsumentenrente innerhalb des Angebots- und Nachfrage – Diagramms berechnen können.

Hierzu benutzen wir einfach folgende Formel:

Der Vorbehaltspreis ist der Preis, zu dem der erste Konsument bereit wäre, das Produkt zu kaufen.

Um diese Formel noch besser zu verdeutlichen, schauen wir uns dazu noch ein passendes Zahlenbeispiel an.

Auf dem Markt von Smartphones hat sich das Marktgleichgewicht bei 200€ und 200 Stück eingefunden. Der Vorbehaltspreis der anderen Konsumenten liegt bei 500€. Wie groß ist dann die gesamte Konsumentenrente?

Dazu müssen wir einfach die oben genannten Werte in die Formel einsetzen und schon haben wir das Ergebnis.

Jetzt kannst du auch ganz einfach die Konsumentenrente berechnen.

Und mehr ist es auch nicht. Also immer nur genau drauf achten, ob nach den Konsumenten oder den Produzenten gefragt wird und schon hast du die perfekte Lösung parat.

Produzentenrente und Konsumentenrente – Quiz

Ergebnisse

#1. Jan bestellt sich eine Pizza im Wert von 10€. Sie hat ihm so gut geschmeckt, dass er dafür auch 12€ bezahlt hätte. Wie hoch ist Jan seine Konsumentenrente?

#2. Würde sich die Konsumentenrente bei einem niedrigeren Preis als vorher vergrößern oder verkleinern?

#3. Martin will gepressten Orangensaft verkaufen. Seine Grenzkosten liegen bei 2€ pro Flasche. Celina ist maximal bereit 3€ für den gepressten Orangensaft zu bezahlen. Wie hoch ist die Produzentenrente von Martin?

#4. Merlin und Konrad trinken gerne Bier. Ein Bier kostet in ihrer Stammkneipe 4€. Wenn Merlin seine maximale Zahlungsbereitschaft bei 5€ pro Bier liegt und Konrad seine maximale Zahlungsbereitschaft bei 7€ liegt, wie groß ist dann die gesamte Konsumentenrente?

Beenden

Produzentenrente und Konsumentenrente – FAQ

Wie berechne ich die Produzentenrente?

Die Produzentenrente besteht aus der Differenz zwischen dem Marktpreis und dem Minimalpreis, der die Firma bereit wäre, ihr Produkt auf dem Markt anzubieten.

Wie berechne ich die Konsumentenrente?

Die Konsumentenrente besteht aus der Differenz zwischen dem Maximalpreis des Konsumenten und dem aktuellen Marktpreis.

Was gibt die Gesamtwohlfahrt wieder?

Sie gibt den Gesamtnutzen der Produzenten und Konsumenten wieder und besteht aus der Produzentenrente und Konsumentenrente.

Wir hoffen der Artikel konnte dir für deine nächste Makroökonomie Klausur behilflich sein. Wir würden uns sehr über eine Sternebewertung und einen Kommentar von dir freuen. 🙂
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