Überblick über den Behaviorismus

Behaviorismus – Definition mit Beispielen einfach erklärt

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Was genau beschreibt eigentlich den Behaviorismus und was hat das alles mit unseren Reizen zu tun? Und was ist eigentlich die Black Box?

Wenn du dir auch solche Fragen stellst, bleib unbedingt dran. In diesem Artikel erfährst du alles von der Definition bis zu passenden Beispielen. Danach kannst du alle Fragen darüber beantworten.

Los geht’s.

Behaviorismus – Was ist das?

Die Erfinder des Behaviorismus waren der amerikanische Psychologe John B. Watson und der russische Physiologe Iwan P. Pawlow, wobei dieser die Grundlagen schuf.

Der Behaviorismus gilt als Theorie der Wissenschaft von menschlichem und tierischem Verhalten mit naturwissenschaftlichen Methoden. Dabei wird das Verhalten als Reaktion auf Reize von außen beobachtet.

Hierbei konzentriert man sich nur auf den Reiz und lässt Emotionen, Wünsche und Gefühle außen vor. All das beobachtet man von außen und lässt das Gehirn in einer sogenannten Black Box, dazu später aber mehr.

Die sogenannte Introspektion wird im Behaviorismus abgelehnt. Darunter versteht man die Beobachtung von allen Geschehnissen in deinem Körper. Dabei schaut man auf die Emotionen und Gefühle der einzelnen Personen und Tiere.

Gehirn einer Person mit einem Zahnrad und einem durchgestrichenen Herz als Symbol für fehlende Introspektion.

Der Behaviorismus geht davon aus, dass alle Reaktionen auf die Reize von außen erlernt werden können und der Mensch somit programmierbar ist.

Bekannte Vertreter waren neben den oben genannten Begründer:

  • Edward Lee Thorndike
  • Burrhus F. Skinner
  • Clark L. Hull
  • Albert Bandura

Um das nochmal genauer zu verstehen, fangen wir schon einmal mit einem kleinen Beispiel an. Dein Hund hat einen Tag nichts mehr zu essen bekommen und hat deshalb großen Hunger. Wenn er jetzt sein Futter bekommt, wird er sofort mit dem Essen anfangen. Das ist das Verhalten oder auch Reaktion genannt des Hundes. Für den Behaviorismus ist aber der Hunger des Hundes irrelevant, da wir diesen von außen nicht beobachten können.

Hund hat Hunger und isst als Reaktion Futter, während er von einer Person beobachtet wird.

Wenn du mehr über das Experiment von Pawlow und die klassische Konditionierung herausfinden willst, schau am besten in unserem Artikel dazu nach.

Stimulus Response

Stimulus Response wird auch oft Reiz Reaktionsmodell genannt. Dabei nimmt der Mensch oder ein Tier einen bestimmten Reiz (Stimulus) auf und zeigt seine Reaktion (Response).

Unter Reize versteht man alle Veränderungen, die durch das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen aufgenommen werden. Wenn wir zum Beispiel ein bestimmtes Geräusch hören oder ein helles Licht sehen, schauen wir in diese Richtung.

Eine Person schmeckt etwas Süßes, wodurch eine positive Reaktion ausgelöst wird.

Black Box

Jetzt weißt du schon mal, was wir unter Stimulus Response verstehen. Alles was dazwischen in unserem Gehirn geschieht, ignorieren wir. Denn das Gehirn ist eine sogenannte Black Box.

Das Black Box Modell beschreibt den Vorgang, wie ein bestimmter Reiz in dein Gehirn (Black Box) hineingeht, dabei geschieht irgendwas, was uns nicht interessiert und daraufhin erwidern wir eine Reaktion.

Ob du Hunger, Durst oder dich nur zu dem Licht hin drehst, weil du schauen willst, was dort passiert, ist bei den Behavioristen von keiner Bedeutung.

Reize aus der Umgebung gelangen in die Black Box und lösen anschließend eine Reaktion aus.

Behaviorismus Beispiele

Schauen wir uns als Nächstes einige Beispiele an, um das noch alles besser zu verstehen.

Ein Junge reagiert auf die Sonne, indem er seine Jacke auszieht.Beispiel 1

Armin merkt, das die Sonne rauskommt. => der Mensch nimmt ein Reiz auf
Armin zieht seine Jacke aus. => das ist die Reaktion
Was sich in Armins Gehirn abspielt und das er sich denkt “Mir ist warm.”, wird ignoriert. => Black Box

Eine Frau reagiert positiv auf den Anblick des Pizzabotens.Beispiel 2

Hannah bestellt bei ihrem Lieblingsrestaurant und das Essen kommt bei ihr Zuhause an und sie sieht das leckere Essen. => der Mensch nimmt den Reiz auf
Hannah läuft das Wasser im Mund zusammen. => das ist die Reaktion
Das sich Hannah auf das Essen freut und richtig hunger hat, wird außen vor gelassen. => Black Box

Junge hört Sirenen und reagiert darauf, indem er losläuft.Beispiel 3

Martin ist bei der Feuerwehr und hört Zuhause die Sirene. => der Mensch nimmt den Reiz auf
Martin läuft in die Richtung der Feuerwehr. => das ist die Reaktion
Was Martin dabei denkt, wo es vlt brennen könnte und andere Emotionen werden nicht beachtet. => Black Box

Kritik am Behaviorismus

Der Behaviorismus hat aber auch einige Kritiker unter sich. Meistens kommt die Kritik von Anhängern des Kognitivismus, dabei werden aber die einzelnen Gefühle und Emotionen im Gehirn mit beobachtet.

So wird der Behaviorismus als sehr einseitig empfunden, da die Prozesse im Gehirn als Black Box dargestellt werden.

Weitere Kritikpunkte waren, dass man die Ergebnisse aus Tierversuchen gewonnen hat und der Mensch laut einigen Psychologen somit auf ein niedrigeres Lebewesen ohne komplexe Gedanken reduziert wird.

Ein Mann schaut kritisch ein Faultier an.

Somit gab es schon sehr früh viele Kritiker. Dennoch gab es viele Anhänger, bis er 1970 von den kognitiven Ansätzen abgelöst wurde. Heutzutage werden trotzdem noch einige Erkenntnisse aus dem Behaviorismus in der Verhaltenstherapie angewendet.

Zusammenfassung

  • Der Behaviorismus gilt als Theorie der Wissenschaft von menschlichem und tierischem Verhalten mit naturwissenschaftlichen Methoden. Dabei wird das Verhalten als Reaktion auf Reize von außen beobachtet.
  • Die Prozesse wie Emotionen und Gefühle werden in unserem Gehirn nicht beachtet und als sogenannte Black Box dargestellt
  • Bekannte Vertreter waren Edward Lee Thorndike, Burrhus F. Skinner, Clark L. Hull, Albert Bandura und die Begründer John B. Watson und Iwan P. Pawlow.
  • Der Behaviorismus wird von vielen sehr einseitig beschrieben, da das Gehirn als Black Box dargestellt wird.

FAQ zum Behaviorismus

Was beschreibt das Black Box Modell?

Das Black Box Modell beschreibt den Vorgang, wie ein bestimmter Reiz in dein Gehirn (Black Box) hineingeht, dabei geschieht irgendwas, was uns nicht interessiert und daraufhin erwidern wir eine Reaktion.

Von was geht der Behaviorismus aus?

Der Behaviorismus geht davon aus, dass alle Reaktionen auf die Reize von außen erlernt werden können und der Mensch somit programmierbar ist.

Warum gibt es viele Kritiker an dem Behaviorismus?

Der Behaviorismus wird von vielen sehr einseitig beschrieben, da das Gehirn als Black Box dargestellt wird.

Wir hoffen der Artikel konnte dir alle Fragen zum Behaviorismus beantworten und du weißt jetzt was sich dahinter verbirgt.

Wir würden uns sehr über ein Kommentar und eine Sternebewertung freuen.

Vielen Dank! 🙂
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