Nachkriegsliteratur

Trümmerliteratur – Epoche einfach erklärt – Soldaten berichten

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Was war denn noch mal die Trümmerliteratur und wie kommt der Name zustande?

Trümmerliteratur war die Literaturepoche bzw. Strömung der Nachkriegsliteratur, bei der Soldaten ihre Erlebnisse des 2. Weltkrieges verarbeiteten.

Was das genau bedeutet und wie du anhand ihrer Merkmale die Trümmerliteratur erkennst, das zeigen wir dir jetzt! 

Die Trümmerliteratur einfach erklärt

Die Trümmerliteratur ist eine Epoche zwischen 1945-1950. Oft wird sie mit der Nachkriegsliteratur (1945-1967) gleichgesetzt.

Das stimmt allerdings nicht. Bei der Trümmerliteratur handelt es sich nur um eine Strömung der Nachkriegsliteratur.

Sie wird auch oft als Heimkehrerliteratur bezeichnet, da viele Soldaten damals nach dem Krieg ihre Erfahrungen verarbeiteten und niedergeschrieben haben.

Gefangenenlager

Sie wurde allerdings auch nicht nur von Soldaten verfasst. Auch andere Personen der deutschen Gesellschaft schrieben ihre Erlebnisse und Einblicke der Zerstörung und Trümmern des 2. Weltkrieges nieder.

Es wurde von den Schriftstellern also versucht, möglichst wahrheitsgemäß ihre Erlebnisse und Sichten widerzuspiegeln und aufzuschreiben.

Historischer Hintergrund

2. Weltkrieg Trümmerliteratur

Nachdem 1945 die Alliierten einmarschierten, war das Ende des 2. Weltkrieges besiegelt. Es begann also die Zeit des Wiederaufbaus.

Hinterlassen waren zerrissene Familien, zerstörte Städte und der Tod. Einige Familienmitglieder waren noch in Kriegsgefangenschaft in anderen Ländern.

Die Familien verloren ihre Existenzgrundlage und ihre Träume. Aus diesem Schmerz und den Trümmern der Städte entstand die Trümmerliteratur.

Durch den schnellen Aufbau der Städte, gerade durch die Frauen und den wirtschaftlichen Aufschwung Anfang der 50er wollten die Menschen schnell nichts mehr mit dem Krieg zu tun haben.

Trümmerliteratur Wiederaufbau

Dadurch fand die Trümmerliteratur auch schnell wieder sein Ende.

Für viele Autoren war dies jedoch der Startschuss. Teilweise bezeichnen sie heutzutage ihre eigenen Werke der Trümmerliteratur lediglich als erste Versuche.

Merkmale und Themen der Trümmerliteratur

Viele Schriftstücke entstanden durch die Zeitungen aus den Gefangenlagern. Die meisten Schriftsteller waren selbst Soldaten und hatten somit keine Erfahrung im Schreiben.

Sie versuchten die Ereignisse und ihre Erlebnisse möglichst wahrheitsgetreu und realistisch zu beschreiben.

Wahrheitsgetreue Darstellung

Daraus entstanden folglich verschiedenste Merkmale:

Einfache Sprache. Man versuchte sich von der gängigen Sprache der NS Zeit abzuwenden und orientierte sich an den amerikanischen Short Stories.

Das zentrale Thema waren die Trümmer und die Zerstörung. Sowohl die Zerstörung der Städte, aber auch die innere Zerstörung der Menschen. Die Zerstörung der eigenen Träume und Ideen.

Die Schriftsteller hielten sich an keine Traditionen. Sie wollten wahrheitsgetreu die Ereignisse runterschreiben. Ohne eigene Gefühle in die Texte einzubringen.

Kahlschlagliteratur

Die Kahlschlagliteratur war parallel zur Trümmerliteratur und eine ähnliche Strömung.

Sie setzte sich vor allem damit auseinander, sich von der Ideologie des Nationalsozialismus abzugrenzen.

Es wurde alles sehr kurz und knapp beschrieben, weshalb die Texte “kahl” wirkten. Außerdem wurde sie von der unteren bis mittleren Gesellschaftsschicht, also den “kleinen Leuten”, erzählt.

Vertreter der Trümmerliteratur

Wichtige Autoren der Trümmerliteratur waren:

Günter Eich: ”Inventur”, “Die Latrine”, “Züge im Nebel”
Erich Kästner: “Die Schaubude”
Wolfgang Borchert: “Draußen vor der Tür”
Johannes R. Becher: “Heimkehrer”
Hans Werner Richter: “die Geschlagenen”
Arno Schmidt: “Leviatan”
Paul Celan: “der Sand aus den Urnen”

Außerdem lud Hans Werner Richter von 1947 bis 1967 andere Autoren zu sich nach Hause ein. Dort lasen sie gegenseitig ihre Werke vor. Dies wird heute als Gruppe 47 bezeichnet

Gruppe47

Sie übten hier Kritik und Verbesserungsvorschläge und förderten Talente.

Die Trümmerliteratur und dessen Ende

Im Gegensatz zu vielen anderen Epochen Strömungen ist die Trümmerliteratur nur sehr kurz.

Mit dem Wiederaufbau der Städte und dem wirtschaftlichen Aufschwung verschwand auch die Trümmerliteratur.

Die Schriftsteller wollten sich vom Krieg abwenden und ihn in der Vergangenheit belassen.

Ende der Trümmerliteratur

Das war also die Trümmerliteratur. Guck doch gerne noch in unsere anderen Artikeln vorbei, zum Beispiel zur Modernen oder der Weimarer Klassik! Bei Fragen guck dir doch noch schnell das FAQ an.

FAQ Trümmerliteratur

Von wann bis wann ging die Trümmerliteratur?

Von 1945-1950

Sind Trümmerliteratur und Nachkriegsliteratur das gleiche?

Nein. Die Trümmerliteratur ist lediglich eine Strömung der Nachkriegsliteratur.

Was war das zentrale Thema?

Das zentrale Thema war die Zerstörung nach dem 2. Weltkrieg. Sowohl die Zerstörung der Städte, als auch des Inneren der Soldaten und Menschen.

Was waren klassische Merkmale?

Klassische Merkmale waren:

einfache Sätze und Worte,

möglichst Wahrheitsgetreue Erzählungen,

keine Gefühle 

Wir haben viel Mühe in diesen Artikel gesteckt und hoffen, dass wir dir die Trümmerliteratur näher bringen konnten. Wir freuen uns riesig, wenn du uns eine Sternebewertung und einen Kommentar hinterlässt. Vielen Dank!
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