Fällt es dir schwer, beim Lesen aufmerksam zu bleiben, dir Namen zu merken oder Rechenaufgaben zu verstehen? Keine Sorge, wir helfen dir dabei!
In diesem Beitrag lernst du, wie du mit dem Wissen über das Kurzzeitgedächtnis deine Konzentration und Merkfähigkeit trainieren kannst.
Auf geht’s!
Beim Auswendiglernen solltest du in der Regel darauf achten, dir gleichzeitig 5-9 Informationen zu merken.
Selbstverständlich ist es für manche Menschen auch möglich, sich mehr Informationen zu merken und es kommt auch beispielsweise auf die Wortlänge und die emotionale Resonanz an. Auch hilft es zum Beispiel, Wörter und Zahlen zu gruppieren.
Mehrspeichermodell
Das Kurzzeitgedächtnis ist Teil des Mehrspeichermodells. Bei einem Mehrspeichermodell geht man von drei Gedächtnissystemen aus, die sich nach der Dauer der Speicherung unterscheiden.
Alle Informationen und Reize, denen du ausgesetzt bist, werden von deinem Kurzzeitgedächtnis über das Ultrakurzzeitgedächtnis aufgenommen.
Das Ultrakurzzeitgedächtnis nimmt alles, was du über deine fünf Sinnesorgane wahrnimmst, auf (Auge, Nase, Ohr, Zunge und Haut). Die Wahrnehmungen werden gefiltert und ins Kurzzeitgedächtnis übertragen.
Das Kurzzeitgedächtnis dient vor allem als Zwischenspeicher, indem sich Informationen befinden, die im Moment wichtig, aber nicht langfristig benötigt werden.
Werden die Informationen im Kurzzeitgedächtnis wiederholt oder als wichtig eingestuft, werden diese ins Langzeitgedächtnis weitergeleitet, in dem sie langfristig gespeichert werden.
Arbeitsgedächtnis
Im neuen Verständnis wird das Kurzzeitgedächtnis durch den Begriff Arbeitsgedächtnis erweitert. Das heißt, Informationen werden im Kurzzeitgedächtnis nicht nur gespeichert, sondern auch genutzt.
Das Arbeitsgedächtnis wird in vier Bereiche unterteilt:
Sie hilft bei der Speicherung von gesprochenen und geschriebenen Informationen. Dazu gehören z.B. sich an Gespräche zu erinnern und Musik zu hören.
Es dient zur Speicherung von visuellen Informationen wie Bilder, Gesichter, Formen und Farben.
Sie entscheidet, worauf die Aufmerksamkeit gelenkt wird.
Informationen aus dem visuell-räumlichen Notizblock, der phonologischen Schleife und dem Langzeitgedächtnis werden miteinander verknüpft.
Kurzzeitgedächtnis gestört – Ursachen
Eine Störung des Kurzzeitgedächtnisses kann verschiedene Ursachen haben, die häufig jedoch behebbar sind.
Alter – ab dem 30. Lebensjahr fängt dein Kurzzeitgedächtnis an zu schwächeln. Nach dem 65. Lebensjahr kann Demenz dazukommen.
Schlafmangel – Wenig Schlaf führt zu einer Konzentrationsschwäche.
Stress – Stress kann deine Merkfähigkeit erheblich beeinträchtigen.
Flüssigkeitsmangel – die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 1,5-2 l pro Tag Wasser zu trinken, um das Gedächtnis zu stärken.
Physische Erkrankungen – Körperliche Erkrankungen wie Diabetes und Schlaganfälle, können Ursachen für Kurzzeitgedächtnisstörungen sein.
Psychische Erkrankungen – Das Erinnerungsvermögen kann von mentalen Erkrankungen wie Depressionen und einer Lese-Rechtschreibschwäche beeinträchtigt werden.
Kurzzeitgedächtnis trainieren
Um das Kurzzeitgedächtnis zu trainieren, ist vor allem die Wiederholung bestimmter Tätigkeiten wichtig, um die Verbindungen der Nervenzellen zu stärken.
Hier stelle ich dir einige Tipps vor:
- Gedächtnisspiele: Sudokus, Kreuzworträtsel oder Memory sind klassische Spiele, um das Gedächtnis auf Trab zu halten. Darüber hinaus kann ich dir Gedächtnistrainings-Apps wie Neuronation empfehlen.
- Telefonnummern merken: z.B. von Familienmitgliedern und Freunden.
- Vokabeln auswendig lernen: Dazu kannst du auch noch eine Fremdsprache lernen.
- Loci-Methode: Dabei kannst du dich leichter an Sachen erinnern, wenn diese mit bestimmten Orten verknüpft sind.
- Kopfrechnen: z.B. einfach das nächste Mal im Supermarkt die Preise aller Produkte im Warenkorb zusammenrechnen.
FAQ
Warum funktioniert mein Kurzzeitgedächtnis so schlecht?
Die häufigsten Ursachen für ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis sind Stress, Schlafmangel und Flüssigkeitsmangel.
Wann wird Vergesslichkeit bedenklich?
Bedenklich wird Vergesslichkeit, wenn eine Person nur noch schwer ihre täglichen Aufgaben bewältigen kann. In diesem Fall kann Demenz vorliegen und kennzeichnet sich z.B. durch Sprach- und Orientierungsprobleme.
Wann lässt das Kurzzeitgedächtnis nach?
Das Kurzzeitgedächtnis wird ab dem 30. Lebensjahr schwächer, wenn wir es nicht genug beanspruchen.
Wie kann man das Kurzzeitgedächtnis verbessern?
Hilfreich sind bspw. Gedächtnisspiele, Vokabeln oder Telefonnummern auswendig lernen und Kopfrechnen.