Schüler sitzt vor dem Computer und redet mit seiner Lehrerin

Homeschooling in Corona-Zeiten | 5 Tipps zur Motivationssteigerung

Die Corona-Zahlen steigen in Deutschland an und mehr Menschen werden angehalten im Home Office zu arbeiten. So auch die Schüler*innen, Homeschooling wird zum neuen Trend, der durch die doch recht zurückgebliebene Digitalisierung vor enormen Herausforderungen steht. Denn gerade die bereits geringe Motivation bei einigen Schüler*innen, kann durch die aktuelle Situation weiter gemindert werden.

In diesem Artikel zeigen wir 5 Tipps, die Ihnen dabei helfen können, die Motivation und Leistung Ihres Kindes zu steigern. Wir verraten, wie besonders mit Ihrer Hilfe als Elternteil, die Selbstorganisation und Selbstständigkeit des Kindes gestärkt werden kann.

Tipp 1 – Richtiges Loben: der Einfluss der Eltern

Das richtige Lob ist manchmal gar nicht so einfach, hat jedoch einen erheblichen Einfluss auf die Leistungssteigerungen der Kinder. Wie oft, in welchen Situationen und auf welche Art und Weise loben Sie Ihr Kind? Sind Sie dabei eher gestresst oder erwecken bei Ihrem Kind den Eindruck, dass Sie das Lob gar nicht ernst meinen oder es der Situation entsprechend nicht gerecht ist?

Doch auf die richtige Art und Weise zu loben und dem Kind zuzusprechen, kann die Selbstständigkeit Ihres Kindes enorm fördern. Auch wenn die Corona-Zeit Ihre Geduld noch mehr auf die Probe stellt. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Ihr Kind, wenn es die Aufgaben für die Schule zu Hause erledigen muss. Und ganz wichtig: Machen Sie es darauf aufmerksam und loben Sie, wenn es etwas richtig und gut macht!

Eltern sollten sich bewusst machen, dass Lob das Gegenteil von Kritik ist. Seien Sie sich deshalb im Klaren, dass sie in den richtigen Situationen loben und dazu auch noch realistisch und positiv dabei bleiben. Eltern sollten nicht im Sinne von Erwartungshaltungen loben, wie etwa “Das ist der beste Text den du geschrieben hast!”. Diese Aussage klingt doch eigentlich sehr positiv oder? Es übt jedoch unterbewussten Druck auf das Kind aus. Was ist, wenn ich nie wieder so einen schönen Text schreiben? Was ist wenn ich meine Eltern enttäusche? Fragen wie diese, können den Lernprozess eher hindern, anstatt zu fördern.

Wandeln Sie solche Sätze ganz einfach um: “Das ist aber ein schöner Text, den du da geschrieben hast.” oder “Sei stolz auf dich. Jetzt bist du deinem Ziel ein Stückchen näher.” Seien sie positiv, aber realistisch und ehrlich. Setzen Sie dem Kind nicht zu viel Leistungsdruck aus und erschaffen eine Erwartungshaltung, welche das Kind nicht gerecht werden kann. Loben Sie Ihr Kind für die Selbstständigkeit und Sie werden merken, dass es das Selbstbewusstsein positiv verändern wird.

Tipp 2 – Fördern der Selbstständigkeit im Homeschooling

Da jedes Kind anders ist, können nicht alle Schüler*innen sich direkt nach der Schule noch an die Hausaufgaben setzen. Zu unterschiedlichen Zeiten herrscht noch ein gewissen Maß an Konzentration für die Aufgaben, die zu Hause erledigt werden müssen.

→ Sie kennen Ihr Kind am Besten!

Fällt es ihm oder ihr schwerer, nach der Schule noch Aufgaben zu bearbeiten, da es kaputt und müde ist? Aber dafür tankt es zum Abend hin wieder mehr Energie? Dann lassen Sie es die Hausaufgaben nach dem Abendessen bearbeiten.
Ist Ihr Kind nach der Schule jedoch zu aufgedreht und will sich eigentlich nur noch bewegen, anstatt sich auf Schulsachen zu fokussieren? Dann versuchen Sie es, Ihr Kind morgens zu den Hausaufgaben zu animieren! Da hat es nach der Schule nur noch Zeit für sich und kann die angestaute Energie nach 6-8 Schulstunden nachmittags herauslassen.

→ Verändern Sie den Zeitpunkt der Aufgabenerledigung und beobachten Sie, zu welchem Zeitpunkt die Konzentration des Kindes am stärksten ist!

Lassen Sie Ihrem Kind den Freiraum und schauen Sie, wann die Konzentration vorhanden ist. Denn jedes Kind ist anders! Die Norm erweist sich nicht immer als beste Lösung, leistungsstarke Resultate zu erreichen.

Tipp 3 – Stärkung der intrinsischen Motivation

Lernen macht keinen Spaß. Das sagt wohl fast jede*r Schüler*in. Stumpfes lesen und lernen aus Büchern, bringt nun auch niemanden so wirklich Freude.
Besonders nicht Schüler*innen im jungen Alter, denen man stets beweisen muss, dass Schule gar nicht so “schlimm” ist – besonders zu Zeiten von Corona.

Mädchen spielt und Mutter arbeitet im Hintergrund am Computer

Dabei weisen Motivationspsychologen darauf hin, dass besonders der Spieltrieb, die Motivationsfähigkeit der Kinder erheblich erhöhen kann. Ist Ihr Kind eher computerorientiert oder besitzt eine kreative Ader? Dann stimmen Sie darauf die Lernstrategie ab und nehmen eine kleine Veränderung vor.

Mit unterschiedlichen Möglichkeit, lässt sich heutzutage ein bisschen mehr Spaß in den Lernprozess eingliedern. So gibt es z.B. zahlreiche Apps, die den Kindern auf spielerische Art und Weise helfen können, Vokabeln durch ein Jump&Run-Spiel auswendig zu lernen. Aber nicht nur Apps, auch selbstgemachtes Memory kann als Vokabelhilfe zum Einsatz kommen! Heutzutage gibt es eine Menge Möglichkeiten das Lernen erträglicher und damit auch spaßiger zu gestalten.

Ein positiver Nebenfaktor dabei ist, dass die intrinsische Motivation, also die Motivation, die im Innern vom Kind ausgeht, wächst. Dies steigert nachweislich die Leistungen und zielt schlussendlich darauf hin, die Resultate in der Schule positiv zu beeinflussen. Finden Sie heraus, was Ihrem Kind gefällt und gewinne Sie es für schulbezogene Themen zurück.

Tipp 4 – Homeschooling gemeinsm! Lerntafeln, Lehrpläne: Setzen Sie sich zusammen!

Haben Sie einen Überblick über die Aufgaben, die Ihr Kind bearbeiten muss? Nein? Schnappen Sie sich Ihr Kind und setzen Sie sich zusammen!

Strategische Lehrpläne fördern die Selbstorganisation des Kindes und es lernt somit auch selbstständig und effizient zu arbeiten. Entwickeln Sie Lerntafeln mit Ihren Kindern!
Wie das funktioniert?
Schnappen Sie sich im ersten Schritt ein Whiteboard, Pinnwand oder ein großes Blatt Papier. Das Ziel dabei ist es, einen Wochenplan zu erstellen. So haben Sie und Ihr Kind jederzeit vor Augen, was zu welchem Zeitpunkt erledigt sein muss. Basteln Sie zusätzlich zwei Button oder Aufkleber auf denen einmal “in Arbeit” und “Erledigt” steht. Mit diesem kleinen aber doch effektiven Helfer, können Sie die kommende Woche strukturieren und Ordnung schaffen.

Schüler mit gelbem T-Shirt schreibt einen Test

Erhöhen Sie mit den Lerntafeln die Selbstorganisation des Kindes und arbeiten sie jede Woche zusammen an der Aktualisierung des Wochenplans.

So wird’s gemacht:

Sie können sich z.B. jedes Wochenende neu mit Ihrem Kind zusammensetzen und alle Aufgaben sammeln, die erledigt werden müssen. Entwickeln sie einen Wochenplan und visualisieren sie diesen auf der jeweiligen Unterlage.

→ Eine Tabelle fungiert am besten als Wochenplaner!

Schreiben Sie die jeweils zu bearbeiteten Aufgaben zu den jeweiligen Tag, an denen diese bearbeitet werden sollen. Besprechen Sie dann jeden Tag bei einem “Daily-Meeting” kurz, was heute an der Reihe ist. Das zeigt dem Kind nicht nur, wie organisatorisches Planen funktioniert, sondern auch, dass Sie sich als Elternteil für Ihr Kind interessieren! Denn genau diese kleinen Dinge sind es schlussendlich, die die Motivation auch unterbewusst stärken können.

Eine Alternative zu dem Wochenplan wäre eine Aufgabentafel zu erstellen, die in drei Spalten eingeteilt wird. Teilen Sie die Spalten in “Aufgaben”, “in Arbeit” und “Erledigt” ein. Machen Sie auch hier jede Woche ein großes Meeting und sammeln Sie alle Aufgaben, die in der kommenden Woche anstehen. Erstellen Sie Post-Its und packen Sie zu Beginn unter die erste Spalte “Aufgaben”. Danach treffen Sie sich auch hier zu einem “Daily-Meeting” und besprechen mit Ihrem Kind, was heute erledigt werden soll, auf was es Lust hat und was es am Vortag geschafft hat bzw. was nicht.

Dieser Tipp soll insbesondere die Selbstorganisation des Kindes stärken, welches mit Hilfe eines Lehrplans ganz einfach gestaltet werden kann.

Tipp 5 – Unterstützung: Nachhilfe

Hatte Ihr Kind bereits vor der Corona-Zeit Probleme in der Schule mitzukommen und musste mehr Energie in die Bearbeitung der Aufgaben stecken, als die Mitschüler*innen? Das Homeschooling wird dieses Gefühl des “Nichthinterherkommens” verstärken und die Motivation für die Schule eher weiter in den Keller treiben. Wer mag es den Kindern auch verübeln?
Damit gerade das nicht passiert, holen Sie sich Unterstützung in Form eines Nachhilfelehrers bzw. einer Nachhilfelehrerin.

Schauen Sie dazu auf einer Nachhilfeplattform Ihrer Wahl vorbei und wählen Sie die passende Nachhilfe für ihr Kind aus. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der bzw. die Nachhilfelehrer*in mit ihrem Kind harmoniert, umso die besten Erfolge in der Schule zu erzielen.

Eine passende Nachhilfe könnte den Kindern besonders zu diesen Zeiten, in denen sie vermehrt selbstständig arbeiten müssen, zeigen, dass sie es schaffen können! Denn nicht jedes Elternteil hat Antworten auf schulbezogene Fragen des Kindes.

Wir hoffen Ihnen konnten die 5 Tipps weiterhelfen, um die Motivation im Homeschooling zu steigern. Verraten Sie uns gerne, welcher Tipp für Sie am ehesten funktioniert. Helfen Sie anderen Schüler*innen und Eltern mit weiteren Tipps in den Kommentare! 🙂

Wenn sie Fragen zu bestimmten Themengebieten haben, können sie auch gerne bei unseren Artikeln für Deutsch, Mathe und Englisch nachschauen, ob sie fündig werden.

Hier kommen Sie übrigens direkt zu unseren Artikel über Dyskalkulie und die Loci-Methode.

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