Das Herz – Der Motor des Blutkreislaufs

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Das Herz brauchen wir zum überleben. Es fängt an zu schlagen, da sind wir noch gar nicht auf der Welt und begleitet uns unser ganzes Leben lang. Wie macht das Herz das und warum ist es so wichtig? Wenn du das wissen möchtest, dann bist du hier genau richtig! Hier lernst du

  • Was das Herz ist
  • Wo es liegt
  • Wie es aufgebaut ist
  • Wie es funktioniert
  • Wie auch du deinen Puls ertasten kannst

Legen wir direkt los!

Das Herz ist ein kräftiger Hohlmuskel in Kegelform. Ein Hohlmuskel besteht, wie der Name schon sagt, zu großen Teilen aus Muskeln und ist im Inneren hohl.

Es hat ungefähr die Größe einer Faust und wiegt etwa 250-300 Gramm. Das Herz besitzt eine unglaubliche Leistungskraft, die nie pausiert und wird daher auch gerne als der Motor unseres Blutkreislaufs bezeichnet.

Abbildung Herz

Es schlägt etwa 50-80 mal pro Minute. Bei großer Anstrengung kann es sogar bis zu 150 Mal pro Minute schlagen.

Das Herz ist lebensnotwendig, denn es pumpt pro Minute zwischen 5 und 6 Liter Blut durch den gesamten Körper und reichert die Organe mit genügend Sauerstoff an.

Fun Fact: Jeden Tag pumpt das Herz etwa 8000 Liter durch den Körper, was im gesamten Leben etwa 250 mio. Liter ergibt.

Herz Lage

Das Herz befindet sich gut geschützt im Brustkorb zwischen den beiden Lungenflügeln hinter dem Brustbein und ist leicht nach links versetzt.

Herz Aufbau

Herz Anatomie
Herz Anatomie

Achtung! Links und rechts sind auf den Bildern vertauscht, da bei inneren Organen immer von der Sicht des Trägers ausgegangen wird.

Es ist wichtig, dass der Muskel des Herzens hohl ist, damit das Blut durchgepumpt werden kann. Das Herz ist innen in zwei Hälften unterteilt, die beide jeweils einen Vorhof und eine Kammer haben.

  • Rechter Vorhof (Atrium cordis dextrum)
  • Rechte Kammer/ Ventrikel (Ventriculus cordis dexter)
  • Linker Vorhof (Atrium cordis sinistrum)
  • Linke Kammer/ Ventrikel (Ventriculus cordis sinister)

Das Herz besitzt vier Schichten, die alle eine unterschiedliche Funktion ausüben. Von außen nach innen finden sich folgende Schichten:

Perikard (Herzbeutel)

Das Herz befindet sich im Perikard, dem Herzbeutel, welcher die äußerste Schicht ausmacht. In ihm befindet sich eine Flüssigkeitsschicht, welche die Reibung verringert, die durch die kontinuierliche Bewegung ausgelöst wird. So kann sich das Herz frei bewegen.

Epikard

Das Epikard ist die innere Schicht des Beutels und besteht hauptsächlich aus Fett und Bindegewebe. Durch diese dünne Schicht verlaufen die meisten Blutgefäße in kranzartiger Form um den Herzmuskel. Daher werden sie auch Herzkranzgefäße genannt. Sie versorgen das Herz mit Sauerstoff, da natürlich auch das Organ selber durchblutet werden muss.

Myokard (Herzmuskel)

Das Myokard ist der eigentliche Muskel und ist ziemlich fest mit der Epikard verwachsen. Der Herzmuskel unterscheidet sich von anderen Muskeln des Körpers. An den Hauptkammern ist das Muskelgewebe viel dicker als an den Vorhöfen, da die Kammern das Blut aus dem Herz heraus pumpen.

Endokard

Das Endokard ist die innerste Schicht und kleidet die Innenräume des Muskels aus.

Die zwei Kreisläufe

Herzkreisläufe
Beide Herzkreisläufe

Wie schon kurz erwähnt, ist das Herz in zwei Hälften getrennt. Diese Trennung ist die Herzscheidewand, durch die es keine Verbindung zwischen den Herzhälften gibt.

Körperkreislauf (großer Blutkreislauf)

Der linke Vorhof und die linke Kammer der Herzhälfte pumpen sauerstoffreiches Blut in den gesamten Körper.

Sauerstoffversorgung des Körpers

Großer Herzkreislauf

Lungenkreislauf (kleiner Blutkreislauf)

Kleiner Blutkreislauf

Der rechte Vorhof und die rechte Kammer der Herzhälfte reichern sauerstoffarmes Blut aus dem Körper wieder mit Sauerstoff an.

Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff in den Lungenflügeln

Herzklappen

In den Vorhöfen wird das Blut erstmal gesammelt und von den Hauptkammern wieder in das Kreislaufsystem gepumpt.

Zwischen Vorhof und Kammer gibt es jeweils eine Klappe, auch Segelklappen genannt. Links wird die Segelklappe auch Mitralklappe genannt und besitzt zwei Segel. Rechts heißt sie Trikuspidalklappe und funktioniert mit drei Segeln.

Außerdem gibt es Klappen zwischen Herzkammer und Kreislauf, die auch Taschenklappen heißen. Die linke Klappe wird auch Aortenklappe genannt, rechts heißt sie Pulmonalklappe.

Die Aufgabe all dieser Klappen ist, den Blutfluss zu steuern, indem sie einen Rückfluss verhindern. Sind sie geschlossen, kommt kein Blut mehr durch.

Wichtig: Beide Klappentypen sind nie gleichzeitig geöffnet. Sind die größeren Segelklappen zwischen den Vorhöfen und Hauptkammern geöffnet, sind immer beide Taschenklappen geschlossen und anders herum.

Herzschlag – Wie kontrahiert das Herz?

Das Herz zieht sich zusammen und entspannt sich wieder, um Blut durch den Körper zu pumpen.

Zu Beginn ist das Herz entspannt und halbwegs mit Blut voll gelaufen. Dann spannt sich das Myokard der Vorhöfe an und kontrahiert. So wird das Blut von den Vorhöfen über die Segelklappen in die Hauptkammern gepumpt, sodass diese voll gefüllt sind. Durch den entstandenen Druck in den Hauptkammern schließen sich die Segelklappen automatisch. Das Myokard in den Hauptkammern spannt sich an, diese Phase wird daher auch Anspannungsphase genannt. Danach folgt die Austreibungsphase, in der das Blut aus den Kammern durch die Taschenklappen nach außen in den Kreislauf gedrückt wird.

Die Hauptkammern sind nun gewissermaßen blutleer und erschlafft, was ein erneutes Füllen zur Folge hat. In der Füllungsphase ist das Myokard entspannt. Anspannungs- und Austreibungsphase werden auch als Systole zusammengefasst, was auch “Zusammenziehen” bedeutet. Die Füllungsphase wird Diastole genannt, was “Ausdehnung” heißt.

Fun Fact: Bei der Messung des Blutdrucks wird auch die Systole und Diastole gemessen.

Puls ertasten

Pulsmessung am Handgelenk

Der Puls gibt Auskunft über den Zustand von Herz und Kreislauf. Daher gehört die Messung bei jeder Standardmessung mit dazu.

Wie entsteht der Puls überhaupt? Wenn das Herz Blut in den Kreislauf pumpt, erzeugt es dabei eine Druckwelle, die sich in alle Gefäße verbreitet. Diese kleine Druckwelle ist der Puls und gibt dadurch an, wie oft das Herz pumpt.

Jeder kann auch bei sich zuhause den Puls ertasten. Es gibt aber ein paar Dinge zu beachten. Mehrere Stellen des Körpers eignen sich zur Messung. Klassisch wird die Arterie (Radialis-Arterie) am Unterarm gemessen. Diese befindet sich in der Innenfläche knapp unter dem Handgelenk auf der Daumenseite. Wichtig bei der Pulsmessung ist, dass nie der Daumen verwendet wird, sondern eher Zeige- und Mittelfinger gemeinsam den Puls ertasten. Der Daumen hat nämlich seinen eigenen Puls und würde die Messung verfälschen.Die Halsschlagader eignet sich auch besonders gut für die Messung.

Die Geschwindigkeit des Pulses wird von der Herzfrequenz bestimmt, die Stärke der Spürbarkeit vom Blutdruck.

Am besten wird der Puls in einem Ruhezustand gemessen, also nachdem man schon einige Minuten sitzt und nicht direkt nach sportlicher Aktivität. Dann zählt man die Anzahl der Schläge pro Minute. Es reicht aber auch, nur 15 Sekunden zu messen und den Wert dann mit 4 zu multiplizieren.

Normale Werte liegen bei Erwachsenen bei etwa 70 Schlägen pro Minute und bei Kindern sind ca. 100 Schläge pro Minute normal. Bei trainierten Sportlern ist der Ruhepuls generell niedriger. Da kann er bei 30-50 Schlägen liegen.

Herzkrankheiten

Es gibt viele Krankheiten, die speziell das Herz betreffen und es belasten können. Einige haben wir hier aufgelistet.

herz

Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich hier um eine Entzündung des Herzmuskels. In vielen Fällen liegt eine Virusinfektion der Entzündung zugrunde und kann sich in Luftnot, Brustenge und Herzstolpern äußern, häufig wird sie aber auch nicht erkannt. Wird die Myokarditis diagnostiziert, ist Schonung besonders wichtig, um den Herzmuskel nicht zu überlasten.

Herzinfarkt
Der Herzinfarkt gehört zu den häufigsten Krankheiten. Faktoren wie Bewegungsmangel, Bluthochdruck, Übergewicht und Rauchen begünstigen einen Infarkt, der tödlich verlaufen kann. Denn hier werden eine oder mehrere Herzkranzarterien verstopft, wodurch das Herz selber nicht mehr ausreichend versorgt werden kann. Oft äußert sich ein Herzinfarkt in starken Schmerzen in der Herzregion, blass-gräuliche Haut im Gesicht, Schwäche und Unruhe.

Herzinsuffizienz
Bei der Herzinsuffizienz oder Herzschwäche ist das Herz nicht mehr in der Lage, genügend Blut in den Körper zu pumpen und so mit Sauerstoff zu versorgen. Symptome wie Luftnot bei Belastung, geschwollene Beine und Erschöpfung können auftreten.

Herzrasen (Tachykardie)
Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei dem Herzrasen um einen schnellen Herzschlag, der bis in den Hals spürbar ist. Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein. Starke Emotionen wie Vorfreude, Angst oder Aufregung können Herzrasen auslösen, aber auch andere Herzkrankheiten können dem zugrunde liegen. Beim Herzrasen handelt es sich also nicht um eine Krankheit des Herzens, sondern nur um ein Symptom.

FAQ

Wo liegt das Herz?

Das Herz befindet sich im Brustkorb hinter dem Brustbein zwischen den beiden Lungenflügeln.

Was ist die Aufgabe vom Herz?

Das Herz hat die Aufgabe, sauerstoffreiches Blut in den Körper zu pumpen, um die Organe zu versorgen und gleichzeitig sauerstoffarmes Blut in die Lunge zu leiten, wo es wieder mit Sauerstoff angereichert wird.

Stechen im Herz?

Treffen Herzstiche ohne Belastung auf, sind sie häufig harmlos. In diesen Fällen führen einfache Muskelverspannungen zum Unwohlsein. Treten Herzstiche jedoch bei und nach körperlicher Belastung auf, können unterschiedliche Krankheiten zugrunde liegen und es sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Jetzt weißt du über das Herz Bescheid! Ich hoffe dir hat der Artikel gefallen und du hast keine Fragen mehr. Wir freuen uns riesig, wenn du uns eine Sternebewertung hinterlässt. Vielen Dank!☺️
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