Zwei Stühle in einem bunten Raum vor einem Smartphone

Homeschooling – 10 Tipps für Eltern, damit es gelingt

Sie stehen vor der Herausforderung, dass Sie Ihr Kind zuhause unterrichten müssen und wissen nicht, was beachtet werden muss?

Wir geben Ihnen die wichtigsten Tipps, damit das Homeschooling gelingt.

Homeschooling – was ist das überhaupt ?

Homeschooling ist eine Form von Unterricht, bei der die Kinder, anstatt in der Schule, zuhause unterrichtet werden. Die Praxis ist dabei sehr individuell und hängt vom Erziehungsstil der Eltern ab. Als die Schulpflicht noch nicht eingeführt wurde, war es üblich, dass Eltern ihre Kinder zuhause unterrichten.

Bekannte Persönlichkeiten sind z.B. Johann Wolfgang von Goethe oder Wolfgang Amadeus Mozart.

Der Ursprung des Konzepts liegt in den USA. Dort werden rund 2-3% der Schüler zuhause unterrichtet. In Deutschland gibt es keine offiziellen Zahlen, aber laut den Schätzungen befinden sich ca. 500-1000 Kinder im dauerhaften Homeschooling.

Vor- und Nachteile von Homeschooling

Vorteile

  • Viele Freiheiten: Die Unterrichtsgestaltung kann flexibler gewählt werden als in der Schule und die Kinder können im eigenen Tempo arbeiten.
  • Lernen im bekannten Umfeld: Ein großer Vorteil vom Homeschooling ist, dass die Kinder in ihrem gewohnten Umfeld lernen, wo sie sich wohlfühlen und ihnen die Umgebung vertraut ist.
  • Spezielle Förderung möglich: Jedes Kind ist individuell und hat unterschiedliche Stärken, welche in der Schule nicht berücksichtigt werden können.
  • Medienkompetenz entwickeln: In der Schule ist vieles noch analog. Dies ist allerdings nicht hilfreich für das spätere Leben der Kinder, da die Gesellschaft immer digitaler wird. Zuhause haben Schüler die Möglichkeit, dass sie Inhalte durch das Internet vermittelt bekommen und den Umgang mit digitalen Medien erlernen.

Nachteile

  • Soziale Kontakte: Kinder und Jugendliche brauchen viel Kontakt zu gleichaltrigen. Das ist aber während des Homeschooling kaum möglich, da sie die meiste Zeit mit ihren Eltern verbringen.
  • Zeitmanagement bei berufstätigen Eltern: Der Spagat zwischen Arbeit und Homeschooling ist eine Belastung für viele Eltern.
  • Defizite und Schwächen: In bestimmten Fachbereichen ist es den Eltern nicht möglich, dass sie ihren Kindern helfen und somit entstehen oftmals Defizite.
  • Fehlende Motivation: Es ist oft schwierig für Kinder und Jugendliche, den Überblick zu behalten und sich nicht ablenken zu lassen.

Laut der JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) gaben rund 59 Prozent der Schüler fehlende Motivation als größtes Hindernis beim Homeschooling an.

Wie Sie die Motivation bei Ihrem Kind während des Homeschooling steigern können, erfahren Sie hier.

Was braucht man fürs Homeschooling ?

Die Grundvoraussetzung ist ein schneller Internetzugang. Im Homeschooling läuft vieles digital ab, deswegen ist es wichtig, dass Ihr Kind einen Laptop oder Tablet zur Verfügung hat. Damit können die Kinder an Videokonferenzen teilnehmen und auf die Lernplattformen zugreifen.

Falls Ihr Kind sich schnell von anderen Geräuschen ablenken lässt, können Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung eine sinnvolle Ergänzung sein.

Die 10 wichtigsten Tipps fürs Homeschooling 

1. Einen Routine festlegen

Es ist wichtig, dass Ihr Kind eine Routine beibehält. Deswegen kann es sinnvoll sein, einen festen Lernplatz für Ihr Kind einzurichten. Außerdem sollte Ihr Kind zur  der gleichen Zeit aufstehen, wie zur Schule auch. So behält ihr Kind den gleichen Tagesablauf und das bietet Sicherheit.

2. Ordner anlegen

Die Lehrer stellen viele Übungsblätter und Lernmaterialien bereit, da kann es schnell unübersichtlich werden. Deswegen sollte für jedes Fach ein Ordner angelegt werden. So behalten Sie einen besseren Überblick. Dies kann digital oder analog geschehen. Eine digitale Möglichkeit ist z.B. auf dem Tablet.

3. Lern- und Zeitplan erstellen

Orientieren Sie sich beim Erstellen von Zeitplänen an den ungefähren Vorgaben der Lehrer. Dabei ist es wichtig, dass Sie ihr Kind gut einschätzen und realistisch bleiben. Dafür eignen sich z.B. Wochenpläne gut, damit Ihr Kind eine grobe Vorstellung bekommt, was es schaffen soll, aber nicht überfordert wird. Wenn Sie ältere Kinder haben sollten sie vor allem darauf achten, dass dabei viele Freiräume gelassen werden. Diese können meist schon selbst einschätzen, wann und wie viel sie lernen können.

4. Mit Lehrern in Verbindung setzen

Nehmen Sie bei Fragen Kontakt mit den Lehrern auf. Eine Möglichkeit dabei ist das Austauschen per E-Mail oder Telefon. Über manche Lernplattformen gibt es auch die Option, mit den Lehrern zu chatten. Eine weitere Idee ist z.B. das Erstellen einer WhatsApp Gruppe.

5. Kreative und abwechslungsreiche Methoden anwenden

Das Homeschooling bietet eine gute Gelegenheit, den Unterricht individuell und spannend zu gestalten. Neue Lernmethoden können helfen, die Motivation zu steigern. Wenn Ihr Kind noch etwas jünger ist, können Lerninhalte spielerisch vermittelt werden, z.B. als Memory oder mit Instrumenten.

Außerdem können Lernvideos auf YouTube eine Abwechslung bieten. Der Vorteil dabei ist, dass man die Videos zurückspulen und mehrmals anschauen kann.

6. Balance zwischen Vertrauen und Kontrolle finden

Es ist wichtig, dass Sie eine gesunde Balance beim Homeschooling finden. Sie sollten nicht zu streng sein, schließlich mag es keiner, andauernd kontrolliert zu werden. Ihr Kind sollte außerdem die Gelegenheit bekommen, im eigenen Tempo zu arbeiten und auch Fehler zu machen.

Allerdings sollten Sie auch aufpassen, dass Sie das Homeschooling nicht zu locker gestalten. Sie müssen nicht jede Aufgabe detailliert prüfen, aber sollten sicherstellen, dass Ihr Kind seine Aufgaben erledigt bekommt.

7. Unterstützung in Anspruch nehmen

Wenn Sie merken, dass Sie die Situation nicht ohne Unterstützung bewältigen können, ist das natürlich kein Problem. Eine Möglichkeit ist z.B. Bekannte oder Freunde nach Hilfe zu fragen. Sie könnten auch andere Eltern nach Rat fragen. Außerdem kann es sinnvoll sein, Nachhilfe in Anspruch zu nehmen. Gerade in stressigen Situationen kann Nachhilfe durchaus entlasten. Auch die Lernmotivation der Kinder kann steigen, wenn sie teilweise mit anderen Personen lernen.

Falls Sie auf der Suche nach dem passenden Nachhilfelehrer sind, finden Sie hier unser Online Formular dazu. Wir finden innerhalb 24 Stunden optimale Nachhilfelehrer mit denen Sie dann Kontakt aufnehmen können – völlig unverbindlich und kostenlos.

Lehrerin erklärt Schülerin etwas an der Tafel
Tafel https://unsplash.com/photos/X8H8vPcelPk myleon

8. Feedback geben

Die Schüler sind es gewohnt, dass sie Feedback von ihren Lehrern erhalten. Während des Homeschoolings ist es teilweise auch möglich, Feedback von Lehrern zu bekommen, aber trotzdem sind die Lehrer nicht mehr in unmittelbarer Nähe. Deswegen ist Ihr Kind darauf angewiesen, dass es von Ihnen Lob bekommt, aber auch auf Fehler hingewiesen wird.

9. Apps nutzen

Das Nutzen von Apps ist gerade im Homeschooling sinnvoll. Das Wissen kann unkompliziert und interaktiv vermittelt werden. Außerdem kann man dadurch organisiert bleiben.

Die besten Apps für die Grundschule

  • Mathetiger: Grundrechenarten aus den Klassenstufen 1-4 können trainiert werden.
  • Zebra-Schreibtabelle: Das Schreiben wird spielerisch erlernt durch Übungen und Videos.
  • Anton: Es kann zwischen Klassenstufe 1-10 gewählt werden in den Fächern Deutsch, Mathe, Sachkunde, Biologie oder Musik.

Die besten Apps für die weiterführende Schule

  • Photomath: Die App löst mathematische Probleme in dem die Aufgabe fotografiert wird.
  • Evernote, GoodNotes oder Notability: Eine gute Option, um Notizen zu erstellen. Außerdem gibt es die Möglichkeit Inhalte an andere freizugeben.
  • Todoist: Diese App wird verwendet, damit man organisiert bleiben kann, indem man sich Erinnerungen und Pläne erstellt.

Weitere hilfreiche Apps für die Schule finden Sie hier.

10. Bilden von Lerngruppen

Die sozialen Kontakte werden extrem eingeschränkt. Damit Ihr Kind trotzdem die Gelegenheit hat, sich mit den Mitschülern auszutauschen, ist das Bilden von Lerngruppen sinnvoll. Durch den Austausch in der Gruppe, können sich die Kinder gegenseitig unterstützen. Außerdem können sie zusammen neue Erkenntnisse gewinnen. Diese Lerngruppen können über das jeweilige Lernportal erstellt werden oder auch per Skype oder Zoom.

Haben Sie schon mal vom Flipped Classroom gehört? Bei der Lernmethode eignen sich Schülerinnen und Schüler ein Thema zunächst mithilfe digitaler Lernmedien Zuhause an, bevor dann im Unterricht darüber diskutiert wird.

Hier haben wir übrigens alle Fakten und Mythen zum Thema Homeschooling aufgeklärt – viel Spaß beim Lesen!

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1 Kommentar zu „Homeschooling – 10 Tipps für Eltern, damit es gelingt“

  1. Vielen Dank für den tollen Beitrag. Ich stimme Ihnen zu, wenn man merkt, dass man die Situation nicht ohne Unterstützung bewältigen kann, ist das kein Problem und es könnte sinnvoll sein, Nachhilfe in Anspruch zu nehmen. Sie haben recht, gerade in stressigen Situationen kann Nachhilfe durchaus entlasten. Genau dies haben wir nun vor, gerade durch die Corona-Pandemie sind starke schulische Defizite bei meiner Tochter aufgekommen. Dementsprechend bin ich nun auf der Suche nach Latein Nachhilfe für Schüler in Schweinfurt.

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