Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung spielen Bücher in vielen Bereichen unseres Lebens mittlerweile eher eine untergeordnete Rolle. Mitte des 15. Jahrhunderts führte die Erfindung des Buchdrucks allerdings zu großem Aufsehen. Wie der Buchdruck von Gutenberg funktionierte und welche Folgen er hatte erfährst du einfach und verständlich erklärt in diesem Beitrag.
Vor der Erfindung des Buchdrucks von Gutenberg mussten alle Texte per Hand geschrieben werden. Dies war einerseits beschwerlich und andererseits sehr zeitaufwendig. Dadurch gab es von vielen Texten und Büchern bloß wenige Exemplare.
Wie du dir also vorstellen kannst, war die Erfindung von Gutenberg im 15. Jahrhundert eine Revolution der Verbreitung von Informationen. Durch seine Entwicklung der austauschbaren Druck-Buchstaben und der Druckerpresse konnten Texte unbegrenzt oft neu gedruckt werden. Erstmals war also eine preiswerte Massenproduktion von Büchern und Texten möglich.
Buchdruck Erfinder
Johannes Gutenberg
- Goldschmied aus Mainz
- lebte circa zwischen 1400 und 1468
- Sein modernes Verfahren zum Bücher drucken hatte er ungefähr 1450 fertig entwickelt
In Asien gab es bereits Jahrhunderte früher verschiedene Buchdrucktechniken. Die Erfindung von Gutenberg war dennoch aufgrund der Kombination verschiedener Innovationen neuartig.
Die Gutenberg Bibel…
…wurde nach seinem Verfahren gedruckt. Sie ist auch als Biblia latina bekannt und wird als Meisterwerk seiner Druckkunst bezeichnet.
Ein Exemplar bestand aus mehr als 1.200 Seiten. Insgesamt wurden 180 Exemplare produziert. Sie wurde 1454 fertiggestellt.
Buchdruckmaschine Gutenberg
Gutenbergs Druckverfahren setzt sich aus verschiedenen innovativen Bausteinen zusammen:
Das war eine Form. In dieser wurden die Lettern aus einer speziellen Metalllegierung aus Zinn, Blei und Antimon gegossen.
Dies waren Buchstaben- und Satzzeichenstempel, die widerverwendbar waren.
Das waren die Druckertafeln, in die die Letter spiegelverkehrt eingesetzt wurden.
⇒ Dies erleichterte das Anordnen der Lettern zu Texten und sorgte für einen ordentlichen Druck.
Der Vorläufer war die Spindelpresse, welche Gutenberg für den Buchdruck anpasste. Die Setzkästen wurden in die Druckerpresse eingespannt und somit konnte gleichmäßig auf das Papier gedruckt werden.
Im Gegensatz zu den vorherigen Farben, die wasserbasiert waren, entwickelte Gutenberg eine ölbasierte Druckfarbe. Diese haftete besser auf dem Papier und den Lettern.
Die Farbe wurde auf die Drucktafeln aufgetragen.
Vor dem Druck wurde das Papier befeuchtet, damit es die Farbe besser aufnimmt und der Druck langlebiger ist.
Außerdem wurde Pergament (Material aus Tierhaut) zum Drucken verwendet.
Bis 1500 gab es circa 270 Druckorte in Europa und es wurden bereits 8 Millionen Bücher produziert.
Buchdruck Folgen
Der Buchdruck beeinflusst…
All diese Epochen wurden gefördert durch die massenhafte Verbreitung von bestimmten Texten (z.B. Reformation: Verbreitung der Thesen von Martin Luther).
Möchtest du mehr über das Mittelalter, die Epoche in der Martin Luther lebte, oder die Renaissance erfahren? Kein Problem, wir haben auch dazu Beiträge erstellt. Schau gerne rein!
→ Die Erfindung Gutenbergs ermöglichte eine deutlich schnellere und kostengünstigere Produktion von Büchern und Texten und somit von Wissen.
→ Die Massenkommunikation hatte zwar einerseits Vorteile in Bezug auf die Bildung der Gesellschaft, andererseits wurde es durch den Buchdruck auch möglich Propaganda und Falschinformationen rasch auszubreiten.
→ Nicht nur die elitäre Bildungsschicht hatte Zugang zu Büchern, sondern auch die normalen Bürger.
→ Da viel mehr Menschen Zugriff auf kulturelle, politische und wissenschaftliche Informationen und Themen hatten, verbesserte sich die Bildung in der gesamten Gesellschaft.