Toleranzkurve

Die Toleranzkurve – einfach und verständlich erklärt

Warum überlebt ein Kaktus in der Wüste, aber eine Seerose nicht? Die Antwort liegt in der Toleranzkurve. Jedes Lebewesen hat Grenzen – es ist zu kalt, zu warm, zu nass, um zu überleben. Die Toleranzkurve zeigt genau, in welchen Bereichen Umweltfaktoren wie Temperatur oder Wasser liegen müssen, damit ein Lebewesen überleben und sich weiterentwickeln kann.

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Toleranzkurve einfach erklärt

Die Toleranzkurve zeigt, unter welchen Umweltbedingungen ein Lebewesen überleben und sich fortpflanzen kann.

Aufbau einer Toleranzkurve

Dargestellt wird die Toleranzkurve durch eine Glockenkurve. Die x-Achse zeigt dabei, welchen Wert ein Umweltfaktor annehmen darf, damit die Art überleben und sich fortpflanzen kann. Die y-Achse zeigt, wie weit sich eine Art ausbreiten kann, wir sprechen auch von Vitalität. Je breiter die Kurve, desto größer ist der Toleranzbereich. Je größer der Toleranzbereich, desto unempfindlicher ist die Art zu dem Umweltfaktor.

Vitalität beschreibt die Lebensfähigkeit eines Lebewesens in Abhängigkeit von einem Umweltfaktor.

Toeranzkurve

Bereiche der Toleranzkurve

Toleranzbereich

gesamte Spanne zwischen Minimum und Maximum, Überleben ist in diesem Bereich grundsätzlich möglich

Pessimum

Begrenzungen des Toleranzbereichs, in beiden Bereichen Überleben gerade schon (Minimum) und gerade noch (Maxima) noch möglich, keine Fortpflanzung möglich, nimmt Umweltfaktor Wert außerhalb der dieser Grenze an -> Art stirbt aus

Optimum

Umweltfaktor nimmt bestmöglichen Wert an, Lebewesen wachsen, entwickeln und vermehren sich am besten

Präferendum

Bereich, der das Optimum umgibt, Art fühlt sich wohl in Ausprägung des Umweltfaktors, Lebewesen breiten sich mit arttypischer Geschwindigkeit aus

Pejus

Übergangsbereich zwischen Pessima und Präferendum, Art überlebensfähig, aber kaum Fortpflanzung

Ökologische und Physiologische Potenz

physiologische Potenz – unter welchen abiotischen Bedingungen überlebt und wächst eine Art ohne Konkurrenz
ökologische Potenz – unter welchen Umweltbedingungen überlebt und wächst eine Art mit Konkurrenz tatsächlich

physiologische und ökologische Potenz

Umweltfaktoren

Umweltfaktoren sind alle Einflüsse aus der Umgebung, die auf die Art einwirken. Wir unterscheiden zwischen abiotischen und biotischen Umweltfaktoren.

Abiotische und Biotische Faktoren

abiotisch

alle unbelebten Einflüsse der Umwelt auf Lebewesen, z.B. Temperatur, Licht, Wasser, Luftfeuchtigkeit, pH-Wert, Nahrung

biotisch

alle belebten Einflüsse, die von anderen Lebewesen ausgehen, z.B. Konkurrenz um Nahrung oder Lebensraum, Fressfeinde, Krankheiten (B: durch Viren oder Bakterien), Symbiose (gegenseitige Unterstützung/Nutzen)


Euryök und Stenök

Wir verwenden diese Begriffe, um die Größe des jeweiligen Toleranzbereiches zu beschreiben:

  • euryökweiter Toleranzbereich und hohe ökologische Potenz
  •  stenökenger Toleranzbereich und niedrige ökologische Potenz

Kriterien

Stenök

Euryök

Toleranzbereich

gering

weit/breit

Lebensraum

sehr spezifischer Lebensraum

sehr unterschiedliche Lebensräume

ertragen ... Schwankungen

kaum

große

Anpassungsfähigkeit

gering

hoch

Beispiele

Brennnesseln, Möwen, Koala

Koala - kann nur in Australien leben

Löwenzahn, Ratten, Schweine

Schwein - weit verbreitet

Lebewesen, die auf Schwankungen der Umweltfaktoren gut reagieren (z.B. Möwen), sind eurypotent.

Lebewesen, die empfindlich auf Schwankungen der Umweltfaktoren reagieren (z.B. Koalas) sind stenopotent.

stenopotent und euryopotent

Zusammenfassung

Die Toleranzkurve zeigt uns, unter welchen Umweltbedingungen ein Lebewesen überleben kann. Sie ist unterteilt in unterschiedliche Bereiche. Abiotitische und biotische Faktoren spielen dabei eine zentrale Rolle. Die physiologische Potenz beschreibt, was Lebewesen ohne Konkurrenz aushalten können. Die ökologische Potenz beschreibt, was sie mit Konkurrenz wirklich nutzen können. Zusammen erklären diese Konzepte, wieso bestimmte Tier- und Pflanzenarten nur in bestimmten Lebensräumen vorkommen und wo ihre Grenzen liegen.

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