Start-up im Studium: Wie Studierende erfolgreich gründen – und worauf es wirklich ankommt

Das Studium gilt für viele als Lebensphase der Orientierung – zwischen Hörsaal, Nebenjob und ersten beruflichen Visionen. Doch in den letzten Jahren hat sich ein neuer Trend etabliert: Immer mehr Studierende gründen während ihrer Studienzeit ein eigenes Unternehmen. Was früher die Ausnahme war, ist heute eine echte Option für alle, die Mut, Neugier und eine zündende Idee mitbringen.

Aber was braucht es wirklich, um als junge:r Gründer:in erfolgreich zu sein? Und wie lässt sich ein Start-up mit dem Studium vereinbaren?

Studierende bringen oft genau das mit, was ein Start-up in der Anfangsphase braucht: frische Ideen, technisches Verständnis, Zugang zu Netzwerken, Risikobereitschaft – und nicht zuletzt die Freiheit, Dinge auszuprobieren.

Die Hochschulzeit bietet viele strukturelle Vorteile:

  • Zugang zu Infrastruktur: Hochschulen stellen oft kostenlos WLAN, Arbeitsräume, Forschungslabore und Gründungszentren zur Verfügung.
  • Freiraum für Kreativität: Die Studienzeit ermöglicht flexible Zeitgestaltung – ideal für erste Geschäftsmodelle.
  • Starke Netzwerke: Kommiliton:innen, Dozent:innen oder Career Services bieten Zugang zu wertvollen Kontakten.
  • Finanzielle Flexibilität: Viele Studierende haben weniger feste Ausgaben und können daher eher Risiken eingehen.

Hinzu kommt: Viele Hochschulen haben inzwischen eigene Inkubatoren, Gründerzentren oder Förderprogramme etabliert – perfekte Startpunkte für unternehmerische Ideen.

Typische Herausforderungen: Wenn Studium und Start-up kollidieren

So spannend der Schritt in die Selbstständigkeit auch ist – er bringt Herausforderungen mit sich. Besonders das Zeitmanagement wird oft unterschätzt: Die Klausurenphase trifft auf das Pitch-Deck, die Gruppenarbeit kollidiert mit der Kund:innenakquise. Ohne klare Struktur kann beides schnell ins Chaos führen.

Weitere Stolpersteine – und wie man ihnen begegnet:

  • Fehlende Finanzierung:
    Nicht jedes Start-up findet sofort Investor:innen oder Fördermittel.
    Tipp: Mit kleinem Budget starten, auf Bootstrapping setzen, EXIST-Stipendium prüfen, an Pitch-Wettbewerben teilnehmen – und gezielt auf einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen setzen.
    Kreative Möglichkeiten zur Sichtbarkeit – etwa mit individuell gestalteten Promotion-Artikeln von Brandible.de – helfen dabei, das eigene Projekt professionell zu präsentieren, ohne hohe Marketingkosten zu verursachen.
  • Wissenslücken:
    Betriebs – und Warenwirtschaft sowie Steuerrecht oder Vertragswesen sind nicht in jedem Studiengang integriert.
    Tipp: Kostenlose Onlinekurse, Gründungsberatung, Workshops oder frühzeitige Einbindung von Expert:innen (z. B. Steuerberatung).
  • Überforderung:
    Der Spagat zwischen Studium und Gründung ist anspruchsvoll.
    Tipp: Realistische Zeitplanung, Aufgaben im Team verteilen und bewusst Erholungszeiten einplanen.

Gerade hier zeigt sich, wer langfristig erfolgreich ist: Wer sich Hilfe holt, Prioritäten setzt und mit Struktur arbeitet, gewinnt Stabilität – und Resilienz.

Erfolgsfaktoren für Studierende mit Start-up-Ambitionen

Ein fertiger Businessplan ist kein Muss. Viel entscheidender ist ein tragfähiges Fundament. Diese fünf Faktoren helfen beim erfolgreichen Start:

  1. Klein anfangen – groß denken
    Viele erfolgreiche Ideen lösen einfache Alltagsprobleme: eine App zur besseren Organisation, ein smarter Lernhelfer oder eine nachhaltige Dienstleistung. Wer eine klare Zielgruppe anspricht, findet schneller ein belastbares Geschäftsmodell.
  2. Netzwerke nutzen
    Hochschulen bieten Events, Mentoring, Wettbewerbe und Zugang zu Investor:innen. Auch Online-Communities und Plattformen wie Startup Teens oder Founders Club sind wertvolle Ressourcen für Feedback und Support.
  3. Zeit clever planen
    Digitale Planungstools zur Aufgabenverwaltung und Terminorganisation helfen dabei, Studium und Gründung strukturiert zu koordinieren. Wichtig ist dabei auch, Erholungszeiten und Freizeit bewusst einzuplanen, um langfristig leistungsfähig zu bleiben.
  4. Sichtbarkeit professionell gestalten
    Ein stimmiger Außenauftritt sorgt für Glaubwürdigkeit – auch mit kleinem Budget. Dazu gehören: Logo, Pitch-Deck, E-Mail-Signatur, einheitlich gestaltete Unterlagen oder kleine visuelle Akzente bei Veranstaltungen. Solche Details schaffen Wiedererkennung.
  5. Früh Feedback einholen
    Testen, fragen, anpassen: Der Austausch mit Mitstudierenden, Dozent:innen oder potenziellen Nutzer:innen hilft, die Idee zu schärfen. Wer offen für Feedback ist, lernt schneller – und besser.

Professionelles Auftreten: Der erste Eindruck zählt

Gerade in der Frühphase entscheidet der erste Eindruck über Vertrauen und Resonanz. Es braucht kein großes Budget – wohl aber ein bewusst gestaltetes Erscheinungsbild. Dazu gehören:

  • ein klar formulierter Pitch
  • konsistente visuelle Gestaltung (online & offline)
  • authentisches Auftreten bei Veranstaltungen
  • durchdachte Präsentationsmaterialien

Diese Elemente machen das Projekt greifbar – und zeigen: Hier steckt Substanz und Ernsthaftigkeit dahinter. Wer sein Start-up vom ersten Tag an sichtbar macht, stärkt seine Markenidentität nachhaltig.

Von der Idee zur Realität: Erfolgreiche Beispiele

Viele Gründungsideen entstehen direkt aus dem Studienalltag – sei es im Rahmen eines Praxisprojekts, einer Seminararbeit oder durch die Tätigkeit als Hilfswissenschaftler:in an einem Lehrstuhl. Zahlreiche studentische Gründungen zeigen, wie aus kleinen Ideen erfolgreiche Unternehmen werden – auch ohne großes Startkapital:

  • Too Good To Go: begann als Idee von Studierenden in Dänemark – heute eine europaweit aktive App gegen Lebensmittelverschwendung.
  • Studo: ist eine App zur Studienorganisation – von Studierenden für Studierende entwickelt.

Solche Beispiele zeigen: Wer mit Motivation, Problembewusstsein und Teamgeist startet, kann viel erreichen – gerade in der Studienzeit.

Gründen im Studium – eine echte Chance

Ein Start-up während des Studiums zu gründen ist nicht der einfachste, aber einer der spannendsten Wege. Es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, Chancen zu nutzen – und kontinuierlich zu lernen.

Ganz gleich, ob daraus ein dauerhaftes Unternehmen entsteht oder „nur“ eine wertvolle Erfahrung: Unternehmerisches Denken, Eigenverantwortung und Netzwerkkompetenz prägen langfristig – im Beruf, in Projekten oder bei späteren Gründungen.

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