Du möchtest dich für dein erstes Schülerpraktikum oder für deine erste Festanstellung bewerben? Egal ob für ein Praktikum, einen Ferienjob oder eine Vollzeitbeschäftigung, die Bewerbungsunterlagen spielen eine entscheidende Rolle dabei, ob du für ein Bewerbungsgespräch eingeladen wirst.
Damit du mit deiner Bewerbung überzeugen kannst, zeigen wir dir Schritt für Schritt welche Dokumente deine Stellenbewerbung enthalten sollte und wie diese aufgebaut sind.
Bewerbungsunterlagen dienen dazu, dass dein potenzieller Arbeitgeber bereits einen ersten Eindruck von dir bekommt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du dein Bewerbungsschreiben formal als auch inhaltlich ansprechend gestaltest.
Mittlerweile gibt es vier gängige Methoden, um sich auf einen Praktikums- oder einen Arbeitsplatz zu bewerben:
Unabhängig davon auf welchem Weg du dich bei einem Unternehmen oder einer Einrichtung bewirbst, müssen gewisse Dokumente immer eingereicht werden. Um welche Bewerbungsunterlagen es sich genau handelt schauen wir uns jetzt an.
Bewerbung Aufbau – leicht verständlich dargestellt
Es gibt drei Bestandteile einer Bewerbung die immer eingereicht werden müssen, dabei handelt es sich um:
Neben diesen Pflichtdokumenten gibt es noch weitere Komponenten einer Bewerbung, die nicht von allen Arbeitgebern verlangt werden und teilweise freiwillig zum Abgeben sind. Dies sind:
Bewerbungsunterlagen Reihenfolge
1.
Anschreiben – Pflicht
Das Anschreiben ist essenziell für jede Bewerbung. Meistens ist es die erste Seite der Bewerbungsunterlagen und somit auch der erste Eindruck, den der Personalverantwortliche von dir bekommt. Das Anschreiben sollte maximal eine Din-A4-Seite lang sein und folgende Elemente beinhalten:
- In diese schreibst du deine Kontaktdaten (Name, Vorname, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse).
- Außerdem gibst du die Kontaktdaten des Empfängers an.
- Zudem solltest du den Ort und das Datum an dem du das Anschreiben verfasst hast angeben.
- Der Betreff sollte präzise und kurz formuliert sein.
- Es muss klar erkennbar sein, für welche Stelle du dich bewirbst.
- Du solltest dich immer direkt an die zuständige Person wenden ⇒ Z.B.: “Sehr geehrter Herr Mustermann”.
- Wenn in der Stellenausschreibung kein Name angegeben ist, empfiehlt es sich bei dem Unternehmen telefonisch nachzufragen.
- Ist es nicht möglich den Namen der Ansprechperson herauszufinden, kannst du auch die Formulierung „Sehr geehrte Damen und Herren“ verwenden.
- Die Einleitung stellt den ersten Absatz dar.
- Hierbei leitest du dein Anschreiben ein und nimmst bereits Bezug auf deine Motivation.
- Hattest du bereits ein Telefonat, solltest du dies ebenfalls in der Einleitung kurz aufgreifen.
Im Hauptteil solltest du die folgenden Informationen nicht vergessen:
- Erläuterung deiner Fähigkeiten und warum du für die Stelle geeignet bist ⇒ Hier kannst du auch Bezug auf erforderliche Soft-Skills nehmen.
- Bezug zum Unternehmen und auf die Stellenausschreibung.
- Verabschiedung mit „Mit freundlichen Grüßen“
- Unterschrift (digital, eingescannt oder auf Papier)
- Verweis auf Anlagen
- Diese wird noch vor dem Öffnen der E-Mail gelesen.
- Der Betreff muss eindeutig formuliert sein und somit das Wort „Bewerbung“ enthalten.
- Beispiel: „Meine Bewerbung als Projektmanager“
- Wenn möglich solltest du deine Anrede konkret an den Ansprechpartner richten.
- Beispiel: „Sehr geehrter Herr Mustermann“.
- Formulierungen wie „Sehr geehrte Damen und sehr geehrte Herren“ sollten nur verwendet werden, wenn man keinen konkreten Ansprechpartner ausfindig machen kann.
- Das Begleitschreiben sollte höchstens 4-7 Zeilen lang sein.
- Du solltest keine Informationen, die in deinem richtigen Anschreiben stehen wiederholen.
- Beispiel:
Sehr geehrter Herr_____,
anbei schicke ich Ihnen meine Bewerbung für Ihre Stelle als ____. Warum ich für Ihre Stelle geeignet bin und inwiefern ich Ihrem Unternehmen Mehrwert bieten kann, entnehmen Sie bitte den angehängten Bewerbungsunterlagen.
Ich freue mich, wenn Sie meine Bewerbungsunterlagen im Anhang prüfen und ich mich bei Ihnen noch einmal persönlich vorstellen kann.
Mit freundlichen Grüße,
Monika Musterfrau
2.
Deckblatt – optional
Das Deckblatt ist wie ein Buchumschlag, der Aufmerksamkeit erregt und durch den man sich von der Masse abheben kann.
Das Deckblatt ist zwar kein Pflichtbestandteil deiner Bewerbung, wenn du dich aber dafür entscheidest, dann sollte es folgende Daten enthalten:
- Du solltest dein Bewerbungsfoto im oberen Bereich deines Deckblattes anordnen.
- Achte darauf, dass du auf dem Foto eine angemessene Kleidung trägst.
- Das Foto sollte professionell wirken, dich positiv darstellen und passend zur angestrebten Position sein.
- Auch der Betreff sollte in der oberen Hälfte des Deckblattes stehen.
- Wichtig ist, dass der Titel kurz und klar dein Anliegen repräsentiert
- Beispiel: Bewerbung als Industriekauffrau
Zu deinen Kontaktdaten gehören:
- Vorname und Name
- Adresse
- Telefonnummer
- E-Mail-Adresse
Des Weiteren kannst du optional auf deinem Deckblatt die Anlagen, die du deiner Bewerbung angefügt hast, vermerken.
Bei der formellen Gestaltung solltest du darauf achten, dass deine Designelemente nicht zu sehr vom Inhalt ablenken und zu der Branche passen. Außerdem solltest du eine gut lesbare Schrift verwenden.
Strukturiertes und organisiertes Erscheinungsbild
→ Mithilfe des Deckblattes wirkt deine Bewerbung besonders strukturiert und gut organisiert.
Betonen wichtiger Informationen
→ Das Bewerbungsfoto, die Kontaktdaten und die Anlagen sind für den potenziellen Arbeitgeber auf einen Blick erkennbar.
→ Durch das Anlagenverzeichnis sieht der Bearbeiter deiner Bewerbung sofort auf welcher Seite er relevante Informationen (wie z.B. dein Schulzeugnis) finden kann.
Hervorstechen aus der Masse der Bewerbungen
→ Mit einem individuellen Design stichst du hervor und kannst deine Kreativität als auch Individualität betonen.
Beachte!
Verwende keinesfalls eine Standard-Vorlage für dein Deckblatt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Mitbewerber das gleiche Layout wie du verwenden.
Erhöhter Zeit- und Arbeitsaufwand
→ Wenn du nicht viel Zeit hast deine Bewerbung zu schreiben, dann solltest du auf das Deckblatt lieber verzichten.
→ Es ist besser kein Deckblatt zu haben, als ein Deckblatt mit schlechtem Layout und unstrukturiertem Design zu verwenden. Dies kann sogar abschreckenden wirken.
Dopplungsgefahr
→ Du solltest die Informationen, die bereits auf dem Deckblatt stehen nicht nochmals im Lebenslauf oder im Anschreiben wiederholen.
Hinweis!
Wenn du bereits mehr Berufserfahrungen nachweisen kannst, dann ist es sinnvoll auf dem Deckblatt die Kontaktdaten aufzuführen. Dadurch hast du im Lebenslauf mehr Platz, um deine beruflichen Qualifikationen zu erläutern.
Praktische Probleme bei der Bearbeitung der Bewerbung
→ Einige Unternehmen verwenden zur ersten Sichtung der Bewerbungen bereits automatisierte Systeme. Hierbei kann es vorkommen, dass sie das Deckblatt entweder gar nicht berücksichtigen oder nicht korrekt erfassen können.
3.
Lebenslauf – Pflicht
Genauso wie das Anschreiben ist auch der Lebenslauf unverzichtbar für jede Bewerbung. Du solltest darauf achten, dass du deinen Lebenslauf jeweils auf die Stelle, auf die du dich bewirbst, abstimmst.
Der Lebenslauf sollte folgende Daten enthalten:
- Persönliche Angaben + Foto
- Beruflicher Werdegang
- Besondere Kenntnisse: wie z.B. Fremdsprachen oder technische Fähigkeiten
- Weiterbildungen
- Auszeichnungen
- Interessen
- Ehrenamtliches Engagement
- Unterschrift (digital, eingescannt oder auf Papier)
Achte außerdem auf:
- Führe hinsichtlich deiner Kenntnisse und Interessen nur Informationen auf, die für die ausgeschriebene Stelle relevant sind und die dem Unternehmen Mehrwert bieten.
- Dein Lebenslauf sollte keine Lücken enthalten.
⇒ Auch Auszeiten wie z.B. sechs Monate Work & Travel nach dem Studium solltest du aufzählen. Diese Zeit kannst du ebenso als wertvolle Erfahrung für dich hervorheben, durch die du z.B. deine sozialen Kompetenzen gestärkt hast.
- Hinsichtlich der formalen Gestaltung solltest du beachten, dass du die Informationen in tabellarischer Form darstellst und er nicht länger als 1 bis 2 Seiten ist.
4.
Dritte Seite – optional
Die sogenannte Dritte Seite der Bewerbung ist ein optionaler Teil der Bewerbung. Nur bei manchen Stellenausschreibungen wird sie als verpflichtend angegeben. Sie dient dazu, spezielle Kenntnisse besonders zu betonen.
Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Ausführliches Motivationsschreiben (wird häufig bei Praktika verlangt)
- Erläutern der Inhalte der getätigten Weiter- und Fortbildungen
- Auflistung von Projekten oder Veröffentlichungen
- Arbeitsproben
- Portfolio
5.
Anlagen – Pflicht
Der letzte Teil deiner Bewerbung besteht aus den Anlagen. Insgesamt sollten deine Anlagen maximal 10 Seiten umfassen.
Folgende Dokumente solltest du deiner Bewerbung immer anfügen:
- Arbeitszeugnisse deiner letzten Stellen (nicht mehr als 3)
- Praktikumszeugnisse (vor allem als Berufseinsteiger)
- Nachweise zu Fort- und Weiterbildungen
Außerdem wird in einigen Stellenausschreibungen nach folgenden Unterlagen gefragt:
- Zertifikate von Kursen
- Bescheinigungen für ehrenamtliche Arbeit
- Empfehlungsschreiben
- Führerschein
Beachte…
…,dass die Zeugnisse, die du angibst, für die Stelle auf die du dich bewirbst relevant sind.
Bewerbungsunterlagen einreichen
Auf welchem Weg du deine Bewerbungsunterlagen einreichst, ist meist durch den Arbeitgeber vorgegeben.
Schauen wir uns an, was du bei der postalischen und digitalen Versendung beachten musst.
Bewerbungsmappe – postalische Einreichung
Wenn du deine Bewerbungsunterlagen per Post versendest, dann solltest du folgende Punkte beachten:
- Verwende einen Briefumschlag, der groß genug ist, dass du deine Unterlagen dort ungefaltet reinlegen kannst (z.B. C4-Umschlag).
- Frankiere den Umschlag ausreichend.
- Schreibe deine Adresse als Absender klein über die Adresse des Unternehmens.
- Wenn du den Namen der Person kennst, die für die Bewerbungen zuständig ist, dann gib diesen bei der Adresse an.
- Versende deine Unterlagen nicht als Einschreiben. Dies wirkt übertrieben.
Bewerbung per E-Mail versenden
Wenn du deine Bewerbung online versendest, solltest du folgendes beachten:
- Fasse alle Dokumente (Anschreiben, Deckblatt, Lebenslauf, Anlagen, Dritte Seite) in eine PDF-Datei zusammen. Achte auch hierbei auf die richtige Reihenfolge.
⇒ Durch das PDF-Datei Format stellst du sicher, dass sich keine Formatierungen verschieben und alle Inhalte korrekt dargestellt werden. - Benenne deine Datei klar und professionell
⇒ Name.Bewerbung.Stellenbezeichnung (Max Mustermann. Bewerbung. Tierarzthelfer)
Bewerbungsformular des Unternehmens auf der Website
Mittlerweile bieten viele Unternehmen eine Bewerbung über ein Formular auf ihrer Website an.
Dabei solltest du auf folgendes achten:
- Fülle die Felder korrekt aus (inhaltlich als auch in Bezug auf die Rechtschreibung).
- Lade die Dokumente an der richtigen Stelle und in dem geforderten Format hoch.