Niemand möchte, dass es das eigene Kind schwer hat. Da kommt die Diagnose einer Lernbehinderung oft mit einem Schock einher. Es schwirren tausend Fragen im Kopf umher: wie das passiert ist, was es für das Kind und die Familie bedeutet, ob man es hätte verhindern können und vor allem, wie es jetzt weiter geht.
Sie stehen damit nicht alleine dar! Wir beantworten Ihnen hier die wichtigsten Fragen und geben hilfreiche Tipps, um mit der neuen Situation umzugehen.
Eine Lernbehinderung wird meistens vor einem schulischen Hintergrund betrachtet. Darunter versteht man:
- Ein andauerndes und umfassendes Schulleistungsversagen eines Kindes.
- Bei dem die Entwicklung verschiedener Funktionen verzögert oder eingeschränkt ist, die stark mit dem zentralen Nervensystem und dessen Entwicklung verbunden sind.
- Lernbehinderungen werden zu den Entwicklungsstörungen gezählt.
Lernbehinderung Ursachen – Wie entsteht eine Lernbehinderung?

Die Ursachen für eine Lernbehinderung sind unglaublich vielfältig.
- Eine große Rolle spielen dabei genetische Veranlagungen. Beispielsweise können bestimmte Stoffwechselerkrankungen oder auch ein Erbgutdefekt für die Schwierigkeiten beim Lernen verantwortlich sein.
- Ebenso können hormonelle Störungen oder Komplikationen während der Schwangerschaft und der Geburt die Entwicklung beeinflussen.
- Auch eine Minderbegabung durch einen geringen IQ ist ein häufiger Grund.
Ab wann gilt ein Kind als lernbehindert?
In den meisten Fällen wird eine Lernbehinderung anhand des Intelligenzquotienten festgemacht.
- Bei Kindern liegt dieser zwischen 85 und 115. Ab einem Wert unter 70 spricht man von einer geistigen Behinderung.
- Der Bereich dazwischen, von 70 bis 84, wird als Anhaltspunkt für eine Lernbehinderung genommen.
- Dieser niedrigere IQ führt dazu, dass die schulische Leistung bis zu 3 Schuljahre hinter dem Durchschnitt liegen kann, was aber keinem mangelnden Angebot an Lernmöglichkeiten geschuldet ist.
- Neben dem allgemeinen Intelligenztest können aber auch weitere Test zum Umfeld und dem Verhalten des Kindes durchgeführt werden.

Lernbehinderung Symptome – Wie äußert sich eine Lernbehinderung?
So vielseitig die Ursachen einer Lernbehinderung sind, so vielseitig sind auch deren Symptome. Die meisten Anhaltspunkte findet man im schulischen Bereich.
- Die Kinder haben ein deutlich langsameres Arbeitstempo und sie lassen sich schneller ablenken.
- Dementsprechend ist auch ihr genereller Lernumfang geringer.
- Das Gelernte wird schneller wieder vergessen und gerade abstrakte Aufgaben bereiten den Betroffenen große Schwierigkeiten.
Lernbehinderung Therapie – Wie können Sie ihr Kind am besten unterstützen?
- Je früher die Lernbehinderung erkannt und mit der Förderung begonnen wird, desto besser.
- Die frühen Lebensjahre sind besonders entscheidend für Ihr Kind, da es dort alle Grundlagen für das Leben lernt, auf die es später zurückgreifen kann. Fördert man schon in diesen Jahren gezielt die Schwachstellen, können diese ausgeglichen werden.

Außerhäusliche Förderung
Bei der Förderung lernbehinderter Kinder kann zwischen zwei Bereichen unterschieden werden: der außerhäuslichen und der häuslichen Förderung.
Die außerhäusliche Förderung findet in Einrichtungen außerhalb der vertrauten Wohnumgebung statt und wird von Dritten durchgeführt. Dort kann sich sehr gut auf bestimmte Schwerpunkte der Förderung konzentriert werden, wie zum Beispiel:
- Sprachtraining
- Konzentrationsförderung
- Ergotherapie
- Logopädie
- Psychomotorik
Einrichtungen außerhäuslicher Tagesstätten umfassen beispielsweise inklusive Kindertagesstätten und Schulen oder auch Förderschulen.
- Dort sind weniger Kinder in den Gruppen und Klassen und die Erzieherinnen und Erzieher haben eine besondere Weiterbildung, um Ihr Kind besonders gezielt zu fördern.
- Auch Therapieansätze wie Logopädie oder Ergotherapie können nützlich sein, um das Körpergefühl zu schulen, die Steuerung feinster Bewegungen zu fördern oder auch die allgemeine Einschätzung von Größen, Formen, Entfernungen oder Richtungen.

Häusliche Förderung
Sehr viel wichtiger ist die häusliche Förderung, da das Kind hier einen Großteil seiner Zeit verbringt.
- Die Frühförderung wird dabei idealerweise in den Alltag miteingebunden. Wichtig ist, dass es für Ihr Kind keine bewusste Übungsstunde wird, sondern vielmehr spielerisch vonstattengeht.
- Beziehen Sie es in alltägliche Abläufe mit ein, singen und spielen Sie mit Ihrem Kind und lassen es im Haushalt helfen.
- Dadurch trainiert es unbemerkt Motorik, Aufmerksamkeit und Konzentration, ohne dass es sich unter Druck gesetzt fühlt, Fortschritte machen zu müssen.
Bei der häuslichen Förderung spielen Sie als Eltern die tragende Rolle: Sie übernehmen zu Hause die Rolle des Therapeuten.
- Auch Sie müssen darin geschult werden, mit den Stärken und Schwächen Ihres Kindes umzugehen.
- Dabei entstehen schnell Unsicherheiten, ob Sie Ihr Kind auch ausreichend fördern oder ob Sie alles richtig machen.
- Mit dieser Sorge stehen Sie keinesfalls allein da. Mittlerweile gibt es in den meisten Städten Fördereinrichtungen für Eltern, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Lernbehinderungen
Was ist eine Lernbehinderung?
Unter einer Lernbehinderung versteht man ein umfassendes und andauerndes Schulleistungsversagen. Bei Betroffenen haben Schwierigkeiten verschiedenste Dinge zu lernen, zu behalten und zu verknüpfen.
Wie entsteht eine Lernbehinderung?
Lernbehinderungen entstehen aufgrund eines geringen IQs, Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt. Auch hormonelle Störungen oder die unmittelbare Umgebung können der Auslöser sein.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es für Menschen mit Lernbehinderung?
Es gibt die klassischen Förderschulen, aber auch Grundschulen sind mittlerweile dazu verpflichtet, spezielle Fördermaßnahmen anzubieten.
Bei welchem IQ ist man lernbehindert?
Von einer Lernbehinderung spricht man bei einem IQ von 70 bis 84.
Ist eine Lernbehinderung eine geistige Behinderung?
Nein. Von einer geistigen Behinderung spricht man erst ab einem IQ von weniger als 70. Eine Lernbehinderung ist ein Zwischenstadium zwischen einer geistigen Behinderung und einer „Normalentwicklung“.
Was ist der Unterschied einer Lernschwäche zu einer Lernbehinderung?
Bei einer Lernschwäche begrenzt sich die Problematik auf einzelne Bereiche, zum Beispiel einzelne Schulfächer. Bei einer Lernbehinderung sind alle Bereiche des Lernens und Lebens betroffen.
Mein Kind besitzt sehr wahrscheinlich eine Lernbehinderung. Gut zu wissen, dass man diese angehen kann. Ich finde es enorm wichtig, dass man diese, beispielsweise mit der Hilfe eines Logopäden, behandelt.
Hallo hätte gern mal eine Adress wo man hingehen u sich hilfe holen kann ..mein Enkelkind hat Einschränkung ..70 Prozent..die Eltern brauchen hilfe vor allem ..Leben im Landkreis Cuxhaven ..l.g H.Müller
Dieses Deutsche “Bildungssystem”, ist von Ausgrenzung geprägt und sozialer Verachtung. Heute wird dieses Wort “Sonderschüler”, oft als Beleidigung verwendet. Dies sagt schon alles – in was für einer gesellschaftlichen Moral wir heute leben dürfen. – Möchte nicht erfahren, wieviel Kinder mit einer überdurchschnittlichen Kognition, auf Sonderschulen landen und geistig verkümmern – bloß weil diese charakteristisch nicht dem “Normal – Wert” entsprechen. Eine tolle Gesellschaft haben wir hier. Fabelhaft! Im nächsten Leben, möchte ich in keiner Gesellschaft geboren werden, wo Ausgrenzung an der Tagessordnung ist. Wir halten uns für etwas besseres, weil wir in einer: Narzisstischen Parallelgesellschaft aufgewachsen sind. Sogenannte: “Lernbehinderten – Einrichtungen,” sind ein Aufnahmelager für Menschen diese abgeschrieben wurden – bevor sie eine Chance auf ein normales Leben haben!!! Die Schwächsten unserer Gesellschaft werden in diesem “Bildungssystem”, ausgegrenzt und benachteiligt. Ganz toll hier in diesem Klima Kinder bekommen zu dürfen was? – Pass bloß auf Maximilian, immer gut zuhören und viel lernen – auch wenn es schwer fällt. Siehst Du die Sonderschule da drüben? Da kommen nur die “dummen” Kinder rein. Also musst Du gut sein, ansonsten ist deine Biographie geschändet. – Danach musst Du überall eine Rechtfertigung, im jedem Bewerbungsgespräch ablegen, – weshalb Du auf einer (krankmachenden) – Sonderschule, aussortiert wurdest. – Ernst nimmt dich danach eh keiner mehr – daher Du im geiste entmenschlicht wurdest.