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Skonto: Einfache Erklärung und warum du es ausnutzen solltest!

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Du erhältst eine Rechnung und unten steht “2% Skonto für eine Zahlung innerhalb von 14 Tagen”. Nun fragst du dich, was das überhaupt für dich bedeutet?

Keine Sorge, in diesem Artikel erklären wir dir, was Skonto überhaupt ist, wie du es berechnest und wie du es korrekt buchst. Außerdem beantworten wir gemeinsam die Frage, ob du das Skonto nutzen solltest.

Legen wir sofort los!

Wenn dir ein Unternehmen Skonto gewährt, dann bekommst du einen prozentualen Preisnachlass auf deinen Rechnungsbetrag. Die Voraussetzung dafür ist, dass du innerhalb eines bestimmten Zeitraums deine Rechnung begleichst. Dieser Vorgang wird oft auch als “Skonto ziehen” bezeichnet. Wenn du die Rechnung allerdings erst nach Ablauf der Skontofrist begleichst, bezahlst du den vollen Rechnungspreis.

Meistens wird dieser zeitbedingte Nachlass auf der Rechnung in dieser Form vermerkt: “2% Skonto für eine Zahlung innerhalb von 14 Tagen”. Damit wollen die Unternehmen einen Anreiz setzen, die Rechnung frühzeitig zu zahlen. Somit kann das Geld früher anderweitig verwendet werden.

Übersicht Skonto

Es gibt allerdings keine gesetzliche Verpflichtung, Skonti zu gewähren. Es ist ein freiwilliges Angebot der Unternehmen, damit du als Kunde schneller deine Rechnung begleichst. Vielleicht fragst du dich jetzt: “Aber es gibt doch auch Rabatte. Wo liegt denn jetzt der Unterschied?

Unterschied Skonto Rabatt

Der Unterschied zwischen Skonto und Rabatt liegt darin, dass es bei einem Rabatt meistens um einen mengenbedingten Nachlass geht, wobei Skonti zeitbedingte Nachlässe sind. Rabatte werden dir also gewährt, wenn du beispielsweise 3000 Schrauben erwirbst, während Skonti dir gewährt werden, wenn du zeitig zahlst.

Eine Sonderform ist der sogenannte Barzahlungsrabatt. So wird ein Skontoabzug genannt, der bei sofortiger Bezahlung einer Rechnung erfolgt.

Skonto berechnen simpel gemacht

Nehmen wir mal an, du führst eine Webagentur. Nun erhältst du von deinem Webhoster eine Rechnung von 100€ plus 19€ Mehrwertsteuer für das Hosten deiner Internetseiten in einem Jahr. Die Rechnung ist mit diesem Zusatz versehen: ”2% Skonto innerhalb von 7 Tagen, innerhalb von 30 Tagen netto.” Deine Agentur zahlt 3 Tage später.

Skonto berechnen kompakte Formel

Die Formel zur Berechnung des Preisnachlasses lautet wie folgt:

Jetzt werden also von dem gesamten Rechnungsbetrag 2% abgezogen. Dies gilt für die gesamte Rechnung inklusive Mehrwertsteuer. Der Betrag, den du überweist, ist also 119€-2,38€=116,62€.

Wenn du nur den zeitbedingten Nachlass für den Netto-Rechnungsbetrag bestimmen willst, rechnest du : Skonto = (100€x2)/100=2€. Du hast also ein Skonto von 2€.

Skonto auf brutto oder netto? Das musst du wissen

Wenn dir als Endkunde Skonto gewährt wird, dann ist die Bemessungsgrundlage immer der Bruttobetrag (inklusive Mehrwertsteuer). Bei Unternehmen allerdings, also deiner fiktiven Webagentur, ist es aus betriebswirtschaftlicher Sicht egal, ob es vom Netto- oder Bruttobetrag abgezogen wird. Das liegt daran, dass die Umsatzsteuer ein durchlaufender Posten ist. Dies führt jetzt also dazu, dass der gewerbliche Rechnungsempfänger den Abzug im Regelfall vom Netto-Betrag abziehen wird.

Skonto buchen – so machst du es richtig

Skonti sind zwar Anschaffungspreisminderungen und fallen damit in dieselbe Kategorie wie Boni und Rabatte, werden buchhalterisch jedoch anders gehandhabt. Das liegt daran, dass Skonti erst nach der Rechnungsstellung in Anspruch genommen und gewährt werden. Deshalb muss man sie im Gegensatz zu Rabatten auch buchhalterisch erfassen.

Nehmen wir wieder unser Beispiel von oben. Wir haben eine Nettorechnung von 119€ und nehmen die 2% Skonto in Anspruch. Sowohl wir als auch der Rechnungssteller müssen den Skontobetrag als Nachlass auf den ursprünglichen Rechnungsbetrag buchen. Das kann außerdem über eine Netto- oder einer Bruttobuchung erfolgen. Beide Verfahren sind übrigens buchhalterisch korrekt.

Bruttobuchung des Käufers

Verbindlichkeiten

119€

an Erhaltene Skonti

2,38€

an Bank

116,62€

Hier ist allerdings die Vorsteuer noch nicht berücksichtigt. Deswegen muss eine Korrekturbuchung her.

Erhaltene Skonti

0,38€

an Vorsteuer

0,38€

Nettobuchung des Käufers

Hier wird der Nettobetrag des Skontos und die dazugehörige Vorsteuer gleichzeitig gebucht.

Verbindlichkeiten

119€

an Erhaltene Skonti

2€

an Vorsteuer

0,38€

an Bank

116,62€

Bruttobuchung des Lieferanten

Bank

116,62€

Gewährte Skonti

2,38€

an Forderungen

119€

Auch hier ist die Vorsteuer noch nicht berücksichtigt und muss korrigiert werden.

Umsatzsteuer

0,38€

an Gewährte Skonti

0,38€

Nettobuchung des Lieferanten

Bank

116,62€

Gewährte Skonti

2€

Umsatzsteuer

0,38€

an Forderungen

119€

Warum ist ein Skonto sinnvoll?

Die Inanspruchnahme eines Skontos ist in der Regel vorteilhaft und bietet sowohl Unternehmen als auch Kunden einen Nutzen. Das Unternehmen schafft einen Anreiz zur schnellen Zahlung, wodurch Mahnungen und Zahlungsausfälle reduziert werden. Außerdem verfügt es dann schneller wieder über mehr Liquidität.

Der Kunde hingegen spart deutlich Geld. Außerdem sind Skonti auch eine Form des Lieferantenkredits. So kann es sich für den Endkunden lohnen, einen Bankkredit in Anspruch zu nehmen, nur um das Skonto ausnutzen zu können.

Ob sich dieser Vorteil rentiert, lässt sich durch einen Vergleich zwischen Zinssatz des Lieferantenkredits und Zinssatz der Bank herausfinden. Die Formel dazu lautet:

Für unser Beispiel würden sich folgende Zahlen ergeben:

Zinssatz des Lieferantenkredits ausgefüllt

Beträgt der Kontokorrentkredit der Bank beispielsweise 10%, dann ist der errechnete Zinssatz höher und somit sollte das Zahlungsziel in Anspruch genommen werden.

Fazit

Jetzt weißt du also, was Skonto bedeutet, wie es berechnet wird und warum du es nutzen solltest. Wurden alle deine Fragen beantwortet? Falls nicht, stell uns deine Frage doch bitte in den Kommentaren. Über sonstige Anmerkungen würden wir uns auch sehr freuen.

Falls du dich für betriebswirtschaftliche Themen interessierst, schau dir doch diese Artikel an: Controlling, Gemeinkosten, Annuität

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FAQ

Was spricht gegen Skonto?

Gegen Skonto spricht aus Kundensicht, dass man früher zahlen muss und deswegen früher sein Geld los wird. Außerdem kann der abzuziehende Betrag so gering sein, dass es sich nicht lohnt. Aus Unternehmenssicht zahlen Kunden häufig zu spät, aber dann trotzdem den skontobereinigten Betrag. Diese Summe dann nachzufordern, ist mit viel Aufwand verbunden.

Wie viel Skonto ist üblich?

Der Skonto beträgt meist drei bis fünf Prozent.

Ist Skonto Pflicht?

Nein, er ist freiwillig und nicht gesetzlich festgelegt.

Was ist besser Skonto oder Rabatt?

Das kann man pauschal nicht beantworten. Es gibt gewisse Kunden, für die Rabatte besser geeignet sind als Skonti und andersrum.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Elisabeth

    Sehr gute Erklärung. Vielen Dank ❤️

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