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Marketing-Mix – Die 4 P´s Schritt für Schritt einfach erklärt

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Du suchst eine aussagekräftige aber trotzdem einfach gehaltene Übersicht über den Marketing-Mix? Dann bist du hier genau richtig!

In diesem Artikel geht es unter anderem um die Definition des Marketing-Mix, sowie den klassischen 4P Ansatz, als auch den modernen 7P Ansatz.

Los Geht’s!

Der Marketing-Mix beschreibt alle Aktivitäten, die zu der Erreichung der Marketingziele benötigt werden.

Verschiedene Marketingaktivitäten werden gebündelt, um die Wünsche der Zielgruppe zu erfüllen und deren Zufriedenheit zu steigern.

Die klassische Theorie unterscheidet hier zwischen 4 verschiedenen Instrumenten

Marketing-Mix 4P

Um die bestmögliche Erreichung der Marketingziele zu gewährleisten, muss man die 4 Bereiche sorgfältig aufeinander abstimmen.

Folgende 4P gibt es in der klassischen Theorie:

  • Product (Produktpolitik)
  • Price (Preispolitik)
  • Place (Distributionspolitik)
  • Promotion (Kommunikationspolitik)

Produktpolitik

Die Produktpolitik umfasst alle Entscheidungen, die die Produkte oder Dienstleistungen direkt betreffen.

Welches Produkt soll beispielsweise in welcher Qualität und mit welchem Design auf den Markt gebracht werden.

Beispielfragen:

  • Welches Produkt biete ich welcher Zielgruppe an? (Gebrauch von Produktvariation, Produktdifferenzierung?)
  • Wie sollen die technischen Merkmale meines Produktes aussehen? (Form, Größe…)
  • Welche Eigenschaften soll mein Produkt haben? (Design, Qualität, Verpackung)
  • Gibt es eine passende Dienstleistung zu meinem Produkt? (Service, Installation)
  • Welches Produkt kann ich aus meinem Sortiment entfernen?

Es gibt möglicherweise noch Begriffe, die definiert werden müssen. Wenn du noch nie etwas vom Produktprogramm und -linie und der Programmbreite und -tiefe gehört hast, dann schau dir die Grafik hierunter einmal an.

Produktprogramm (Sortiment) = Gesamtheit der angebotenen Produkte

Produktlinie (Produktgruppe, -kategorie) = Produkte haben eine bestimmte Ähnlichkeit zueinander und werden deshalb in einer Gruppe zusammengefasst (alle Arten von Mikrowellen gehören zu einer Gruppe).

Programmbreite = Anzahl der Produktlinien (Kühlschränke, Mikrowellen, Öfen…)

Programmtiefe = Produkte und Varianten innerhalb einer Produktlinie (hier bspw. unterschiedliche Funktionen und Farben)

Produktpolitik Maßnahmen

Je nach Phase in einem Produktlebenszyklus, muss über verschiedene Maßnahmen an dem Produkt entschieden werden:

Produktinnovation

Entwicklung und Einführung von Produkten, die vom Kunden als neu wahrgenommen werden.

Eine Firma verkauft Kühlschränke und bietet jetzt auch Mikrowellen an.

Produktdifferenzierung

Neue Produktvarianten entstehen, während das Ausgangsprodukt bestehen bleibt.

Ein Supermarkt verkaufte bisher von Limonade A die Sorte Zitrone. Jetzt wird diese Zitronenlimonade auch in light und zero angeboten.

Produktvariation

Veränderung/Verbesserung der Eigenschaften eines Produktes, wobei die Basisfunktion nicht verändert wird.

Es werden Waschmaschinen angeboten, die eine WLAN-Funktion haben (die Basisfunktion – also das Wäsche waschen – bleibt erhalten. Es wird lediglich eine neue Eigenschaft hinzugefügt).

Produktdiversifikation

Neue Produktlinie kommt hinzu, wodurch das Sortiment erweitert wird.

Ein Supermarkt erweitert seine Produktlinie um Tiernahrung.

Produkteliminierung

Produkt vom Markt nehmen (falls keinen Gewinn oder sonstigen Mehrwert).

Ein Elektrofachhandel nimmt Fax-Geräte aus dem Sortiment, weil es keine Gewinne mehr einbringt.

Preispolitik

Bei der Preispolitik geht es wie erwartet darum, einen angemessenen Preis für ein Produkt festzulegen.

Hierbei müssen verschiedene Aspekte beachtet werden:

  • Kosten der Produktion
  • Nachfrage Zielgruppe
  • Preise der Konkurrenz
  • Akzeptanz des Preises der Kunden
  • Wettbewerbsfähigkeit

Beispielfragen:

  • Welchen Preis verlange ich für mein Produkt?
  • Welchen Rabatt oder sonstige Reduzierungen biete ich an?
  • Welche Zahlungsbedingungen biete ich an?

Preispolitik Preisstrategien

Vereinfacht gesagt, gibt es 3 Preisstrategien, die man verfolgen kann:

Festpreisstrategie

Es wird ein fixer Preis festgelegt. Hier wird zwischen einer Hochpreis– und Niedrigpreisstrategie unterschieden.

Preiswettbewerbsstrategie

Die Preise ändern sich im Laufe der Zeit. Die Reihenfolge bleibt aber immer gleich:

  1. Preisführer: Hat immer den höchsten Preis und kann Konkurrenten mit guter Produktqualität unter Druck setzen
  2. Preisfolger: Passt sich dem Preis des Preisführers an aber ist knapp unterhalb
  3. Preiskämpfer: Hat durchgehend niedrigsten Preis und versucht damit Konkurrenz zu schwächen

Preisabfolgestrategie

Der Preis wird planmäßig geändert. Man unterscheidet zwischen:

  • Skimmingstrategie: Preis wird erst hoch festgelegt und mit der Zeit gesenkt, um mehrere Kunden anzusprechen.
  • Penetrationsstrategie: Preis wird erst niedrig festgelegt und mit der Zeit erhöht. Ziel ist es, anfangs einen hohen Marktanteil zu bekommen um dann einen höheren Preis für ein etabliertes Produkt zu fordern.

Distributionspolitik

Die Distributionspolitik kümmert sich um den Weg des Produktes oder der Dienstleistung bis zum Kunden.

Alle Entscheidungen und Aktivitäten auf diesem Weg, zählen zu der Distributionspolitik.

Beispielfragen:

  • Welchen Vertriebsweg wähle ich? (direkt oder indirekt)
  • Welche Vertriebskanäle verwende ich? (Internet, Franchising, eigener Laden)
  • Wo und wann wird das Produkt verkauft?
  • In welchen Mengen verkaufen und transportieren wir das Produkt?

Distributionspolitik Vertriebsorgane

Man unterscheidet zwischen unternehmenseigenen und fremden Vertriebsorganen die eingesetzt werden können.

Vereinfacht unterscheidet man zwischen 4 Absatzorganen:

Absatzhelfer

unterstützen den Distributionsprozess ohne selbst Eigentümer der Ware zu sein (Spediteure, Handelsvertreter, Agenturen…).

Betriebseigene Distributionsorgane

Mitarbeiter des eigenen Unternehmens (eigene Geschäfte, Online Verkauf).

Betriebsgebundene Distributionsorgane

Händler sind rechtlich selbstständig, aber wirtschaftlich abhängig von einem einzigen Unternehmen. Sie kaufen Ware von einem Großunternehmen und verkaufen diese eigenständig (Franchising, Vertragshändler).

Betriebsfremde Distributionsorgane

Groß- und Einzelhändler, welche komplett selbstständig agieren, beziehen Ware von vielen Unternehmen und verkaufen diese weiter.

Kommunikationspolitik

Bei der Kommunikationspolitik geht es darum, das Produkt oder die Dienstleistung am Besten am Markt zu präsentieren.

Die Zielgruppe muss durch verkaufsfördernde Maßnahmen darauf aufmerksam gemacht werden, dass das Produkt am Markt existiert.

Man muss sich vom Konkurrenten abgrenzen und den Kunden mit einem attraktiven Angebot dazu bringen, sich für unser Produkt zu entscheiden.

Beispielfragen:

  • Welchen Kommunikationsweg wähle ich?
  • Schalte ich eine Radio- oder Fernsehwerbung?
  • Soll ich einen Social Media Kanal erstellen?
  • Präsentiere ich mein Produkt auf einer Messe?
  • Wäre ein Sponsoring sinnvoll?

Kommunikationspolitik Instrumente

Es gibt viele verschiedene Instrumente der Kommunikationspolitik um Zielgruppen anzusprechen.

Im folgenden ein paar Beispiele für einsetzbare Instrumente:

Werbung

  • Informiert viele Menschen auf einmal
  • Sinnvoll für Massenkommunikation
  • Fernsehen, Radio, Zeitung

Direktmarketing

  • Direkter Kontakt zum Adressaten
  • persönliches Gespräch, personalisierte E-Mail oder Post

Verkaufsförderung

  • Dem Kunden einen Kaufanreiz geben
  • Schaufenstergestaltung oder Schulung von Mitarbeitern für bessere Verkaufstaktiken
  • Produktproben, Gutscheine oder Coupons

Eventmarketing

  • Produkte werden durch ein spezielles, persönliches Erlebnis mit Emotionen verbunden, was eine gewisse Nähe zum Kunden bringt

Öffentlichkeitsarbeit (PR)

  • Image des Unternehmens steht im Vordergrund
  • Kontaktpflege, Pressearbeit und soziales Engagement sollen die Werte des Unternehmens vermitteln
  • Nutzung von Social Media, besonders wichtig für das Ansprechen einer jungen Zielgruppe

Marketing-Mix Beispiel

Die oben beschriebenen Bereiche kann man jetzt einmal auf das Beispiel eines neuen Sportschuhs übertragen:

Produktpolitik - Schritt 1

Das Unternehmen entscheidet sich, welche Art von Sportschuh es auf den Markt bringen will (Straßenschuh, Fußballschuh, Basketballschuh…). Nachdem dies entschieden wurde, werden noch Design und Verpackung des Produktes festgelegt.

Preispolitik - Schritt 2

Hier muss entschieden werden, ob man anfangs einen eher hohen oder eher niedrigen preis festlegen soll. Setzt man z.B. den Preis für einen neuen Straßenschuh erstmal höher an, kann man diesen nach und nach senken um die Nachfrage zu erhöhen.

Distributionspolitik - Schritt 3

Nun steht die Entscheidung an, ob der neue Straßenschuh ausschließlich über den Online Handel oder eigene Filialen verkauft werden soll. Alternativ könnte man noch Kooperationen mit Vertragshändlern schließen.

Kommunikationspolitik - Schritt 4

Schlussendlich muss noch entschieden werden, wie man die Kundschaft erreicht. Hier könnte z.B. überlegt werden, Werbung in einer Zeitschrift oder im Fernsehen zu schalten. Da die Kundschaft von sportlichen Straßenschuhen oft jung ist, empfiehlt es sich auch mit einen Social Media Kanal zu arbeiten.

Marketing-Mix 7P

In der heutigen Zeit ist es wichtig, ein umfassendes Paket an Service und Beratung zusammen mit dem Produkt zu verkaufen.

Es geht um ein gesamtes Kauferlebnis, weshalb das Modell von 4P zu 7P weiterentwickelt wurde.

Die 3 neuen P´s lauten:

  • People (Personalpolitik)
  • Process Management (Prozesspolitik)
  • Physical Facilities (Ausstattungspolitik)

Hier erfährst du, was die einzelnen Bereiche beinhalten.

Personalpolitik

Bei der Personalpolitik stehen die Mitarbeiter des Unternehmen im Mittelpunkt, da sie bei der Interaktion mit dem Kunden die unmittelbaren Vertreter des Unternehmens sind.

  • Erfolg der Marketingstrategie verknüpft mit Motivation des Mitarbeiters
  • Gut geschultes Personal → Steigerung der Kundenzufriedenheit
  • Außerdem wichtig: schneller E-Mail Kontakt, kompetenter Service, freundliche Umgangsweise

Beispiel:
Eine Mitarbeiterin in einem Elektronikgeschäft wird in dem Thema “Spielekonsolen” besonders geschult, um gute Auskunft geben zu können.

Prozesspolitik

Bei der Prozesspolitik geht es um die Erfassung und Analyse der Abläufe der gesamten Dienstleistungsprozesse.

  • Einzelne Arbeitsschritte sollen effizient und angepasst sein
  • Kundenorientierte Geschäftsprozesse etablieren, um Kundenzufriedenheit zu steigern
  • Leitfrage: Wer macht was, wann, wie und womit?

Beispiel:
Bei Bestellung eines Sportschuhs, kann man diesen konfigurieren und individuell an den Kunden anpassen. (Farbe, Muster, etc.)

Ausstattungspolitik

Die Ausstattungspolitik beschreibt die unmittelbar physische Umgebung, in der sich der Kunde während der Inanspruchnahme einer Leistung befindet.

  • Wirkt sich auf Kundenwahrnehmung aus
  • Ansprechendes Ambiente kreieren, damit sich der Kunde wohlfühlt

Beispiel:
Bei dem Kauf einer Luxus Uhr, sitzt man einem luxuriös ausgestatteten VIP Raum und bekommt Champagner serviert.

Marketing-Mix Ziele

✅ Die einzelnen Maßnahmen der 4P´s (bzw. 7P´s) müssen aufeinander abgestimmt sein und zusammenwirken.

✅ Unternehmensziele müssen vorher klar definiert sein, um Marketinginstrumente auf diese auszurichten.

✅ Kunden müssen sich durch die richtigen Produkte zu angemessenen Preisen angesprochen fühlen.

✅ Kunden sollen durch wertvolle Kommunikation langfristig an das Unternehmen gebunden werden.

✅ Unsere Produkte sollen jederzeit ihren Weg schnell zum Kunden finden.

✅ Der Kunde soll nicht nur ein Produkt, sondern eine Kauferfahrung (Erlebnis) erwerben.

Quiz

Ergebnisse

#1. Welche dieser Instrumente gibt es nicht in dem klassischen 4P Modell?

#2. Welche dieser Maßnahmen in der Produktpolitik gibt es nicht?

#3. Welche Reihenfolge in der Preiswettbewerbsstrategie ist die Richtige?

#4. Wer zählt zu den betriebsfremden Distributionsorganen?

#5. Welches Kommunikationsmittel ist für eine junge Zielgruppe besonders hilfreich?

Beenden

FAQ

Was versteht man unter dem Marketing Mix?

Der Marketing Mix beschreibt alle Aktivitäten, die zu der Erreichung der Marketingziele benötigt werden.
Verschiedene Marketingaktivitäten werden gebündelt, um die Wünsche der Zielgruppe zu erfüllen und deren Zufriedenheit steigern.

Was sind die 4 Marketing Instrumente?

Die 4 marketing Instrumente werden auch die 4 P´s genannt und bestehen aus: Product (Produktpolitik), Price (Preispolitik), Place (Distributionspolitik), Promotion (Kommunikationspolitik).

Was sind Marketinginstrumente einfach erklärt?

Marketinginstrument sind dafür zuständig, verschiedene Maßnahmen im Unternehmen mit dem Zweck der Verkaufsförderung durchzuführen.
Die Marketinginstrumente sollten immer kundenorientiert sein.

Ich hoffe der Artikel hat dabei geholfen, ein paar neue Sachen zu lernen oder dein Wissen wieder aufzufrischen.

Für Fragen und Anregungen stehen wir offen und und sind froh, wenn wir euch helfen können!

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