Das Monopol & was du darüber wissen solltest, schnell verstehen!

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Vielleicht hast du schon einmal von einem Monopol gehört – aber was genau ist das eigentlich? Egal, ob du eine Antwort auf diese Frage suchst oder einfach nur dein Wissen zum Thema auffrischen möchtest, hier bist du richtig. Wir erklären dir…

… was ein Monopol ist,
… wie die Preisbildung im Monopol funktioniert und
… welche Formen des Monopols es gibt.

Lass uns gleich loslegen!

Monopol – Definition

Beantworten wir zunächst einmal die wichtigste Frage: Was ist ein Monopol?

Das Monopol ist neben dem Oligopol und dem Polypol eine der drei Marktformen in der Volkswirtschaftslehre. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie “Vorrecht” oder “Alleiniger Anspruch”.

Man spricht dann von einem Monopol, wenn der Markt für ein Gut oder eine Dienstleistung von nur einem einzigen Anbieter bedient wird. Dieser Anbieter wird Monopolist genannt und kann einem, wenigen oder vielen Nachfragern gegenüberstehen.

In Deutschland unterliegen Monopole bzw. Unternehmen mit marktbeherrschender Stellung allerdings strengen Regelungen, sodass sie ihre Position nicht ausnutzen können. Zuständig für die Durchsetzung dieser Regelungen ist das Bundeskartellamt.

Es kann Unternehmen sanktionieren, wenn sie zum Beispiel unangemessene Preise fordern oder andere Unternehmen daran hindern, in den Markt einzutreten.

Monopol, Oligopol und Polypol in der Übersicht

Damit du das Monopol besser einordnen kannst, vor allem im Kontext der unterschiedlichen Marktformen, haben wir hier eine kleine Übersicht – das sogenannte Marktformenschema – für dich, bevor es weitergeht:

Preisbildung im Monopol

Da es in einem Monopol nur einen Anbieter gibt, herrscht kein Wettbewerb – der Monopolist hat also keine Konkurrenz. Das ermöglicht es ihm, entweder den Preis seines Produktes oder die Absatzmenge selbst zu bestimmen.

Aber ganz frei ist der Monopolist hierbei nicht. Zum einen gibt es natürlich die zuvor beschriebenen Regelungen, zum anderen möchte der Anbieter natürlich möglichst viel Gewinn machen. Schauen wir uns doch mal an, was genau das bedeutet.

Preisfixierer und Mengenfixierer

Der Monopolist kann als Preisfixierer oder Mengenfixierer auftreten.

Als Mengenfixierer legt der Anbieter im Monopol die Absatzmenge seines Produktes fest. Der Preis wird dabei über die Nachfrage festgelegt und kann von der Preis-Absatz-Funktion abgeleitet werden.

Im Gegensatz dazu legt der Monopolist als Preisfixierer den Preis für sein Produkt fest. Die Nachfrager entscheiden in diesem Fall dann darüber, in welcher Menge sie das angebotene Gut abnehmen – sie werden zum sogenannten Mengenanpasser.

Dabei ist in der Regel eine höhere Nachfrage zu erwarten, wenn der Preis niedrig ist, und eine geringere Nachfrage, wenn der Preis hoch ist.

Der Cournotsche Punkt

Grundsätzlich möchte aber natürlich jeder Monopolist seinen Gewinn maximieren, also genau die Menge an Gütern anbieten, mit denen er den höchsten Gewinn erzielen kann.

Hier kommt der sogenannte Cournotsche Punkt ins Spiel. Über ihn wird auf der Preis-Absatz-Funktion das Gewinnmaximum errechnet, das ein Anbieter in einem Monopol bei einer bestimmten Kombination aus Preis und Menge erzielt.

Dieser Punkt ist dann erreicht, wenn die Grenzerlöse den Grenzkosten entsprechen.

Wenn der Monopolist mit einer weiteren Einheit seines Gutes also noch Gewinn machen kann (in anderen Worten: der Erlös ist größer als die Kosten), macht es Sinn für ihn, diese weitere Einheit auch zu produzieren.

Damit man den Cournotschen Punkt berechnen kann, müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Und das sind Folgende:

1. Der Monopolist darf nicht auf die individuelle Zahlungsbereitschaft der Nachfrager achten. Der Preis ist also für alle Nachfrager gleich.

2. Sämtliche Kapazitätsbeschränkungen werden ignoriert. Das heißt, dass der Monopolist bei genügend Bedarf unendlich viele Güter produzieren und verkaufen kann.

3. Es wird davon ausgegangen, dass sich der Monopolist rational verhält, also seinen Gewinn maximieren möchte.

4. Die Preis-Absatz-Funktion und die Kostenfunktion bilden die Grundlage für die Berechnung des Cournotschen Punkts und es wird davon ausgegangen, dass beide bekannt sind.

Verschiedene Formen des Monopols

Allerdings ist nicht jedes Monopol gleich dem anderen – es gibt durchaus Unterschiede, die du kennen solltest. Werfen wir also als nächstes einen Blick auf die unterschiedlichen Formen des Monopols!

Das Angebotsmonopol ist die Art des Monopols, die wir in diesem Artikel bereits etwas genauer beschrieben haben: Ein Anbieter steht vielen Nachfragern gegenüber und kann als Mengen- oder Preisfixierer auftreten.

Ein Monopol kann aber auch auf Seiten des Nachfragers bestehen!

Das ist der Fall beim sogenannten Nachfragemonopol, das auch Monopson genannt wird. Dabei handelt es sich in gewisser Weise um das Gegenteil vom Angebotsmonopol: Hier steht ein einziger Nachfrager vielen Anbietern gegenüber.

Diese Art von Monopol kommt allerdings nur sehr selten vor und meistens ist der Nachfrager der Staat, der zum Beispiel den Bau von Autobahnen oder bestimmten Einrichtungen wie einem Kindergarten oder einer Schule in Auftrag gibt.

Bei einem zweiseitigen Monopol stehen sich jeweils ein Anbieter und ein Nachfrager gegenüber. Hier sind beide Seiten stark aufeinander angewiesen, weshalb sie sich bei der Preisbildung miteinander einigen müssen.

Diese Form des Monopols gibt es sozusagen auf beiden Seiten – man spricht also entweder von einem beschränkten Angebotsmonopol (ein Anbieter, wenige Nachfrager) oder von einem beschränkten Nachfragemonopol (wenige Anbieter, ein Nachfrager).

Ein natürliches Monopol entsteht dann, wenn es ökonomisch sinnvoller ist, einen Markt durch nur einen einzigen Anbieter zu bedienen.

Das ist zum Beispiel der Fall beim Schienennetz des öffentlichen Bahnverkehrs. Ein neues, zusätzliches Schienennetz für einen weiteren Anbieter zu bauen ist mit hohen Fixkosten verbunden – es wäre unwirtschaftlich.

Für gewöhnlich handelt es sich bei einem Staatsmonopol um ein Angebotsmonopol, bei dem lediglich der Staat ein Gut oder eine Dienstleistung anbieten kann (oder darf).

Das rechtliche Monopol ist eine besondere Form des Monopols. Ist ein Produkt patentiert, also von einem Patent geschützt, kann es ausschließlich der Patentinhaber produzieren – er wird automatisch zum Monopolisten.

Aber Achtung: Ein Patent kann lediglich auf 20 Jahre verlängert werden. Nach diesen 20 Jahren ist das patentierte Produkt nicht mehr geschützt und anderen Unternehmen ist es nun möglich, das gleiche Produkt zu produzieren und zu verkaufen.

Quiz zum Thema

Zum Schluss haben wir nun noch ein kleines Quiz für dich, um das bis hierhin Gelesene noch einmal zu wiederholen. Entscheide einfach, ob du folgenden Aussagen richtig oder falsch sind und wähle die entsprechende Option aus!

 

Ergebnisse

#1. Das Monopol ist eine Marktform in der Volkswirtschaftslehre.

#2. Der einzige Anbieter in einem Monopol wird Monopolist genannt.

#3. Der Anbieter in einem Monopol hat immer mindestens einen Konkurrenten

#4. Als Preisfixierer legt der Monopolist die Absatzmenge seines Produktes fest.

#5. Der Cournotsche Punkt ist erreicht, wenn die Grenzkosten den Grenzumsatz übersteigt.

#6. Steht ein Nachfrager vielen Anbietern gegenüber, spricht man von einem Monopson.

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Beenden

Und das war es auch schon – du weißt nun das Wichtigste zum Thema Monopol.

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