Helikopter Eltern

Helikopter-Eltern – So erkennst Du, ob deine Erziehung es zu gut meint

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Beim Treffen mit anderen Eltern wird oft über Erziehungsstile diskutiert und viel von Helikopter-Eltern gesprochen. Die Erziehung ist wohl die schwierigste Aufgabe für Eltern und man möchte möglichst nur Gutes für seine Kinder tun.

Daher stellen sich viele Eltern die Frage: 

Bin ich zu fürsorglich oder behütend und sorge ich mich zu sehr?

Dieser Artikel erklärt euch:

  • eine Definition des Begriffes und
  • Verhaltensmerkmale von Helikopter-Eltern
  • Einfache Möglichkeiten, wie man als Betroffene:r und Außenstehende:r helfen kann

Mittlerweile ist Helikopter-Eltern ein gängiger Begriff für überfürsorgliche Mütter und Väter, die ihren Kindern wenig bis keinen Freiraum geben. Sie sorgen sich zu sehr um das Wohl der Kinder und können daher nicht von ihnen loslassen.

Sprich, man begleitet die Kinder bei jedem Schritt und hilft bei allen Aufgaben. Die Metapher des Helikopters wird benutzt, weil die Eltern sozusagen immer um ihre Kinder “kreisen”.

Was sind Helikopter-Eltern ?

Helikopter-Eltern versuchen, ihren Kindern jeden Wunsch zu erfüllen und ihnen jegliche Probleme aus dem Weg zu schaffen. Sie überwachen ihre Kinder auch bei beispielsweise Treffen mit Freunden und verbringen übermäßig Zeit mit ihnen.

So wird kein Fußballspiel verpasst, die Eltern bringen die Kinder zur Schule und zurück, bei Streit zwischen Kindern schreiten sie ein und Schularbeit wird generell zusammen erledigt.

Helikopter Eltern

Das sind typische Merkmale von Helikopter-Eltern

Mit den Kindern viel Zeit zu verbringen macht Eltern nicht automatisch zu Helikopter-Eltern. Doch zwischen Fürsorge und “helikoptern” lässt sich differenzieren.

Merkmale wie die folgenden können bedeutend sein.

  • Helikopter-Eltern spielen immer zusammen mit ihren Kindern, auch wenn andere Kinder anwesend sind
  • Sie sind regelmäßiger “Fahrdienst”, begleiten ihre Kinder also zu jedem Ort und holen sie dort auch ab
  • Sie versuchen eine enge Beziehung zu Lehrer:innen der Kinder aufzubauen, um mehr Einblick in das Schulleben des Kindes zu bekommen.
  • Schulaufgaben werden deshalb mit oder gar von den Eltern bearbeitet
  • Sie planen den Tagesablauf des Kindes gemeinsam mit dem eigenen.
  • Bei Streitigkeiten oder Ähnlichem nehmen sie ihr Kind immer in Schutz und weisen die Schuld in jedem Fall von ihnen

Warum werden Eltern zu Helikopter-Eltern? 

Viele machen sich Sorgen, dass ihre Kinder verletzt werden oder in Problemsituationen geraten, wenn die Eltern nicht dabei sind. Daher versuchen sie möglichst jeden Schritt des Kindes zu begleiten, was dazu führt, dass sie diese überbehüten.

Schade ich meinem Kind dabei?

Kinder von Helikopter-Eltern lernen zu wenig, selbständig zu denken und zu arbeiten, da die Eltern diese Aufgaben immer abgenommen haben. So kann das Kind Schwierigkeiten bekommen, Probleme in der Zukunft selbst zu lösen, da sie nie eigenständig mit Konflikten umgehen mussten.

Sollte man sich keine Sorgen um das eigene Kind machen?

Natürlich ist eine gewisse Fürsorge und Hilfestellung wichtig, aber all dies sollte im Rahmen gehalten werden. Aus vielen Erfahrungen kann dein Kind etwas für die Zukunft lernen und wird selbständiger. So kann dein Kind dann auch mit schwierigen Situationen umgehen, wenn du mal nicht dabei bist. Und wenn du ihm/ihr genug Abstand gibst, bittet er/sie dich von selbst um Hilfe, wenn dies nötig ist.

Helikopter Eltern

Helikopter-Eltern im Umfeld – was kann ich tun?

Häufig merkt man als Außenstehende:r, dass Bekannte oder Freund:innen ihre Kinder zu stark behüten. Obwohl es schwierig ist, den Erziehungsstil anderer Personen zu beurteilen, möchte man gerne helfen. 

Je nachdem, wie eng die Beziehung ist, kann man versuchen, die Helikopter-Eltern auf ihre Verhalten ruhig und vorwurfslos anzusprechen, sodass sie ihr Verhalten selbst überdenken. Die meisten Helikopter-Eltern sind sich ihrer Überfürsorge nicht selbst bewusst und brauchen den Anstoß von außen.

Was kann man tun, um die Erziehungsmethode zu verbessern? – 3 sinnvolle Schritte

  1. Hinterfragen
    Braucht mein Kind wirklich Hilfe oder kann es die Aufgabe auch alleine bewältigen?
    Oft können Kinder selbst mit Situationen umgehen, werden aber von den Eltern bevormundet. Du kannst deinem Kind meist etwas mehr zutrauen oder fragen, ob es deine Hilfe benötigt.
  2. Selbstreflektion
    Habe ich als Kind Hilfe in dieser Situation benötigt? Brauchen andere Kinder hier Hilfe?
    Um einschätzen zu können, ob du überschreitend handelst, ist die Reflektion sehr hilfreich. Du kannst dich in die Sicht deines Kindes versetzen und dich fragen, ob du hier Hilfe wolltest.
  3. Beobachtung
    Wie verhalten sich Eltern und Kinder in meinem Umfeld?
    Helfen andere Eltern bei den selben Sachen? Bin ich bei Treffen die einzige Mutter/der einzige Vater?

Im Selbsttest – wie fürsorglich bist Du ?

Hier kannst Du Dich selbst testen – wenn Du Dich auf der Skala sehr weit rechts befindest, bist Du vermutlich sehr stark fürsorglich. Wenn du dich sehr weit links befindest, bist Du vielleicht etwas zu lässig.

Helikopter Eltern

Ergebnisse

#1. Begleitest Du Dein Kind zu all seinen Treffen?

#2. Planst Du die Freizeit deines Kindes mit?

#3. Hilfst Du deinem Kind bei seinen Hausaufgaben?

#4. Sprichst du mit Deinem Kind über Trauer/Enttäuschungen?

#5. Sprichst Du häufig mit den Lehrer:innen Deines Kindes?

#6. Mischst Du Dich in Streits deines Kindes ein?

#7. Kommt dein Kind allein zur Schule und zu Hobbys?

#8. Packt dein Kind seine Tasche selbst?

Beenden

Und was sind Curling-Eltern? 

Der Begriff kommt von der Verbindung zur Sportart Curling, und vergleicht den Erziehungsstil mit dieser, wenn Eltern alle Unannehmlichkeiten und Probleme für ihre Kinder aus dem Weg räumen. Er wird meist als Synonym zu Helikopter-Eltern benutzt.

Ähnlich ist es bei Begriffen wie Rasenmäher-Eltern oder Anderen. Was es sonst noch so für Erziehungsstile gibt, könnt ihr bei anderen Beiträgen aus unserem Blog lesen. Die findet ihr am Ende dieser Seite verlinkt 🙂

Fazit

Oft ist die Fürsorge nur gut gemeint, kann aber ihre gegenteilige Wirkung haben. Daher ist es vielleicht nicht schlecht, ab und an zu reflektieren, ob man wirklich so viel mit seinem Kind gemeinsam machen muss, oder ob etwas mehr Selbständigkeit gut tun würde. Eine gute Balance dazwischen ist sicherlich das Beste für Kind und Eltern.

Wenn der Artikel Ihnen weitergeholfen hat und/oder Sie noch Fragen haben, lassen Sie es uns gerne mit einem Kommentar wissen.

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