Stellt euch vor, ihr seid in Deutschland während das Land von Adolf Hitler und den Nationalsozialisten beherrscht wird.
Sie wollen, dass jeder Deutsche ihren Regeln und Ideen blind folgt.
Doch die Edelweißpiraten, eine mutige Gruppe junger Menschen, widersetzten sich den strengen Regeln der Hitlerjugend und rebellierten.
Bist du bereit in die Welt der Edelweißpiraten einzutauchen, dann lass uns gleich loslegen!
Edelweißpiraten – in der NS-Zeit

Die Edelweißpiraten waren von 1939 bis 1945 aktiv und lebten während einer düsteren Zeit in Deutschland.
Nämlich als der Nationalsozialismus noch herrschte.
Durch die Unterdrückung und den Versuch die Jugend nach Belieben zu formen, entstanden Jugendgruppen die gegen den Nationalsozialismus protestierten.
Ihre Haltung gegenüber dem Regime war bis auf wenige Ausnahmen unpolitisch.
Im Grunde wollten sie nur mit ihrer eigenen Jugendkultur und Identität leben.
Insofern unterschieden sie sich von dem Widerstand der “Weißen Rose“.
Die Entstehung der Edelweißpiraten
Mit der Einführung der Hitlerjugend (HJ) versuchte der Nationalsozialismus, die Freiheit der Jugend durch eine vermeintliche Pflicht zum Jugenddienst einzuschränken.
Als Reaktion darauf nahm die Anzahl wilder Jugendgruppen, darunter auch die Edelweißpiraten, im rheinisch-westfälischen Industriegebiet in den Jahren 1938/39 zu.
Viele dieser Jugendlichen lehnten jedoch die Werte der HJ ab und wollten ihr eigenes Leben leben.
Es war in der HJ nicht unüblich, die Mädchen in die typische “Frauen und Mutterrolle” zu stecken.
Zudem wurden Jungen und Mädchen in der HJ voneinander getrennt.
Aufgrund des vorhandenen Sexismus in der Hitlerjugend entschieden sich viele Mädchen dafür, den Edelweißpiraten beizutreten.
Denn im Gegensatz zum strikten Sexismus in der Hitlerjugend gingen bei den Edelweißpiraten Jungen und Mädchen zusammen auf Exkursionen.
Das Symbol der Edelweißpiraten
Das Edelweiß war ein Symbol der verbotenen bündischen Jugend.
Die Verbindung der Begriffe “Edelweiß” und “Piraten” wurde ursprünglich als eine provokative Anspielung für Jugendliche mit abweichendem Verhalten verwendet.
Der Kleidungsstil der Edelweißpiraten

Die Edelweißpiraten versuchten auch möglichst anders auszusehen, und lehnten den Kleidungsstil der HJ (Einheitsuniform) ab.
Stattdessen trugen sie einheitliche Hemden, kurze Lederhosen, Wanderschuhe und mache von Ihnen ein Halstuch, um somit als Gruppierung aufzutreten.
Das Edelweiß Symbol hatten einige von Ihnen auch auf die Kleidung gestrickt!
Die (un)erreichten Ziele der Edelweißpiraten?
Die Schattenseiten mit dem NS-Regime

Durch die verschiedenen Ansichten waren auch Probleme mit der HJ nicht selten.
Während den Wochenenden und Streifzügen am Rande von Großstädten kam es sehr oft zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der HJ.
Obwohl sie nur wenige Tausend Mitglieder hatten, wurden die Edelweißpiraten als ernsthafte Bedrohung eingestuft.
Auslöser hierfür war die Weigerung sich der Hitlerjugend anzuschließen, und somit die Missachtung der NS-Vorschriften.
Um die Aktivitäten der Edelweißpiraten zu stoppen, ergriff die Behörde zu allen Maßnahmen. (verstärkte Gestapo Einsätze = viele Verfolgungen, Festnahmen und Tode)
Schließlich bekam die Hitlerjugend 1938 zusätzliche Befugnisse durch neue Regelungen.
Darunter das Recht, eigenständig Patrouillen und Razzien gegen die Edelweißpiraten durchzuführen.
Die Tragödie von Bartel Schink und der Edelweißpiraten
Im November 1944 wurden allein in Köln-Ehrenfeld 13 Mitglieder der Edelweißpiraten durch Hängen hingerichtet.
Darunter war auch der 16-jährige Barthel Schink.
Auch der Rest der Edelweißpiraten führten aus Angst vor Verfolgung keine Aufzeichnungen über ihre Aktivitäten, und kannten sich nur durch gesetzte Spitznamen!
Die Aufzeichnungen über die Mitgliedschaften, Aktivitäten, Verhöre und Hinrichtungen stammten fast nur von dem NS-Regime.
Die Berichterstattung war somit sehr einseitig.
Die Zahl der gesamten getöteten Edelweißpiraten ist bis heute unbekannt.
Die ausschlaggebenden Erfolgsfaktoren der Edelweißpiraten!

Das Hauptziel, die obligatorische HJ-Mitgliedschaft umzugehen, ist ihnen auf jeden Fall gelungen!
Doch es blieb nicht nur bei diesen Erfolgen, sie erreichten zudem noch viele andere Erfolge!
Einige Edelweißpiraten beherbergten Flüchtlinge aus Konzentrationslagern und Gefängnissen.
Sie schickten Juden in illegale Gebiete und retteten so viele Leben.
Die Edelweißpiraten organisierten auch Kontakte zu Kommunisten und anderen Mitgliedern der Widerstandsbewegung.
Als der Krieg endete, versuchte vor allem die Kölner Gruppe, das NS-Regime zu sabotieren, scheiterte jedoch.
Jahre später setzten sie dennoch ein weiteres Beispiel, dass es auch im Dritten Reich Volkswiderstand gab.
Edelweißpiraten – die wichtigsten Personen des Verbands!
Im April 2011 verlieh Oberbürgermeister Jürgen Roters fünf überlebenden Mitgliedern der Edelweißpiraten und der Ehrenfeld-Gruppe für ihr Engagement als Zeitzeugen das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland:
Edelweißpiratenfestival – noch heute gefeiert
Das Edelweißpiratenfestival welches in Köln und Düsseldorf gefeiert wird, erinnert an die tapferen Helden der Vergangenheit.
Es regt außerdem zum Nachdenken an und thematisiert die Gegenwart.
Das FAQ zu den Edelweißpiraten
Was versteht man unter Gestapo?
Die konkret als Staatliche Geheime Polizei (Gestapo) bezeichnete Organisation wurde von Hermann Göring als Innenminister Preußens mit Rundschreiben zur Errichtung der Geheimen Abteilung der Staatspolizei (Gestapo) vom 26. April 1933 gegründet.
Wer waren die Edelweißpiraten?
Der Begriff “Edelweißpiraten” setzte sich vornehmlich für Jugendgruppen aus dem rheinisch-westfälischen Industriegebiet durch, die ab 1941/42 verstärkt auftraten. Dabei handelte es sich um mehrere tausend Jugendliche, die in der Regel aus dem Arbeitermilieu stammten.
Wie haben die Edelweißpiraten Widerstand geleistet?
Wie die Weiße Rose verteilten auch die Edelweißpiraten Flugblätter gegen das NS-Regime. Sie malten antifaschistische Parolen und Informationen aus Radioprogrammen „feindlicher Sender“ auf öffentliche Wände.